Aṅguttara Nikāya
Das Zehner-Buch
18. Beschützende Dinge II
Möget ihr beschützt leben, ihr Mönche, nicht unbeschützt! Ohne Schutz, ihr Mönche, lebt man elend. Es gibt zehn beschützende Dinge (nāthakaranā dhammā), ihr Mönche. Welches sind sie?
Da, ihr Mönche, ist der Mönch sittenrein; er befolgt die Ordenssatzung, ist vollkommen in Wandel und Umgang und vor dem kleinsten Vergehen zurückschreckend, schult er sich in den Übungsregeln, die er auf sich genommen. Da er aber sittenrein ist, halten es die älteren wie die mittleren wie die jüngeren Mönche für angebracht, ihn anzureden und zu belehren. Und da sie ihm zugetan sind, hat er eben einen Fortschritt im Guten zu erwarten, keinen Rückschritt. Das ist ein beschützender Umstand.
Ferner, ihr Mönche, ist der Mönch wissensreich; er ist ein Bewahrer des Wissens und hat sich große Kenntnisse angesammelt; jene Lehren, die im Anfang vorzüglich sind, in der Mitte vorzüglich und am Ende vorzüglich, die in vollendetem Sinn und Ausdruck ein ganz vollkommenes und geläutertes Reinheitsleben verkünden, diese Lehren hat er sich häufig angehört, sich eingeprägt, hat sie im Wortlaut gelernt, im Geiste erwogen und sie weise verstanden. Da er aber wissensreich ist... Auch das ist beschützender Umstand.
Da hat ferner der Mönch einen edlen Freund, einen edlen Gefährten, einen edlen Genossen. Da er einen edlen Freund hat... Auch das ist ein beschützender Umstand.
Ferner ist der Mönch der Belehrung zugänglich ; er besitzt Eigenschaften, die ihn belehrbar machen; er ist willfährig und schenkt den Unterweisungen die rechte Achtung. Da er aber der Belehrung zugänglich ist... Auch das ist ein beschützender Umstand.
Ferner ist der Mönch tüchtig und eifrig in all den großen und kleinen Pflichten gegen seine Ordensbrüder; er versteht sich auf die rechte Weise zu handeln und anzuordnen. Da er aber tüchtig und eifrig ist... Auch das ist ein beschützender Umstand.
Er hat ferner Liebe zur Lehre, ist freundlich im Umgang und hat innige Freude an der hohen Lehre und der hohen Zucht. Da er Liebe für die Lehre hat... Auch dies ist ein beschützender Umstand.
Er setzt seine Willenskraft ein zur Überwindung der unheilsamen Dinge und zur Gewinnung der heilsamen; er ist standhaft, von gestählter Kraft, nicht nachlässig in den heilsamen Dingen. Da er aber willenskräftig ist... Auch dies ist ein beschützender Umstand.
Er ist zufrieden mit jederart Gewand, Almosenspeise, Lagerstatt und Arznei. Da er aber zufrieden ist... Auch dies ist ein beschützender Umstand.
Er ist achtsam, ausgestattet mit höchster Achtsamkeit und Besonnenheit; was selbst vor langer Zeit getan oder gesprochen wurde, dessen gedenkt er, dessen erinnert er sich. Da er aber achtsam ist... Auch dies ist ein beschützender Umstand.
Er ist weise; ausgerüstet ist er mit jener Weisheit, die das Entstehen und Vergehen begreift, der edlen, durchdringenden, zu völliger Leidensvernichtung führenden. Da er aber weise ist, halten es die älteren wie die mittleren wie die jüngeren Mönche für angebracht, ihn anzureden und zu belehren. Und da sie ihm zugetan sind, hat er eben einen Fortschritt im Guten zu erwarten, keinen Rückschritt. Auch dies ist ein beschützender Umstand.
Möget ihr beschützt leben, ihr Mönche, nicht unbeschützt! Ohne Schutz, ihr Mönche, lebt man elend.