Aṅguttara Nikāya

Das Dreier-Buch

68. Die Wurzeln des Unheilsamen I

„Gesetzt, ihr Mönche, es stellten andersfährtige Wanderasketen folgende Fragen: ‚Drei Eigenschaften gibt es, Brüder: Gier, Haß und Verblendung. Worin aber besteht der Unterschied dieser drei Eigenschaften, worin ihre Bedeutung, ihre Verschiedenheit?‘ Derart befragt, was würdet ihr, o Mönche, jenen andersfährtigen Wanderasketen erwidern?“

„Im Erhabenen, o Herr, wurzeln unsere Lehren, haben den Erhabenen zum Führer, den Erhabenen zur Stütze. Gut wäre es, o Herr, wenn eben der Erhabene den Sinn jener Worte deutlich machte. Des Erhabenen Worte werden die Mönche bewahren.“

„So höret denn, ihr Mönche, und achtet wohl auf meine Worte!“—„Ja, o Herr!“ erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:

„Gesetzt, es stellten andersfährtige Wanderasketen folgende Frage: ‚Drei Eigenschaften gibt es, Brüder: Gier, Haß und Verblendung. Worin aber besteht der Unterschied dieser drei Eigenschaften, worin ihre Bedeutung, ihre Verschiedenheit?‘ Auf eine solche Frage habt ihr jenen andersfährtigen Wanderasketen so zu erwidern:

‚Gier, ihr Brüder, ist ein kleines Übel, aber schwer zu überwinden; Haß ist ein großes Übel, aber leicht zu überwinden; Verblendung ist ein großes Übel und schwer zu überwinden.

Was ist nun, Brüder, der Grund, was die Bedingung, daß nicht aufgestiegene Gier zum Aufsteigen kommt und aufgestiegene Gier immer größer und stärker wird? Ein anziehendes Objekt—wäre da zu erwidern. Denn wer über ein anziehendes Objekt unweise nachdenkt, bei dem gelangt die nicht aufgestiegene Gier zum Aufsteigen und die aufgestiegene Gier wird immer größer und stärker.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß nicht aufgestiegener Haß zum Aufsteigen kommt und aufgestiegener Haß immer größer und stärker wird? Ein abstoßendes Objekt—wäre da zu erwidern. Denn wer über ein abstoßendes Objekt unweise nachdenkt, bei dem kommt der nicht aufgestiegene Haß zum Aufsteigen und der aufgestiegene Haß wird immer größer und stärker.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß die nicht aufgestiegene Verblendung zum Aufsteigen kommt und die aufgestiegene Verblendung immer größer und stärker wird? Unweises Nachdenken—wäre da zu erwidern. Denn wer unweise nachdenkt, bei dem kommt die nicht aufgestiegene Verblendung zum Aufsteigen und die aufgestiegene Verblendung wird immer größer und stärker.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß die nicht aufgestiegene Gier nicht aufsteigt und die aufgestiegene Gier schwindet? Ein widerliches Objekt—wäre da zu erwidern. Denn wer über ein widerliches Objekt weise nachdenkt, bei dem kommt die nicht aufgestiegene Gier nicht zum Aufsteigen und die aufgestiegene Gier schwindet.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß der nicht aufgestiegene Haß nicht zum Aufsteigen kommt und der aufgestiegene Haß schwindet? Die Güte, die Befreiung des Herzens—wäre da zu erwidern. Denn wer über die Güte, die Befreiung des Herzens, weise nachdenkt, bei dem kommt der nicht aufgestiegene Haß nicht zum Aufsteigen und der aufgestiegene Haß schwindet.

Was aber, Brüder, ist der Grund, was die Bedingung, daß die nicht aufgestiegene Verblendung nicht zum Aufsteigen kommt und die aufgestiegene Verblendung schwindet? Weises Nachdenken—wäre da zu erwidern. Denn wer weise nachdenkt, bei dem kommt die nicht aufgestiegene Verblendung nicht zum Aufsteigen und die aufgestiegene Verblendung schwindet.‘“