Aṅguttara Nikāya
Das Achter-Buch
71. Vollkommenheit im Mönchtum
Ist da, ihr Mönche, ein Mönch voller Vertrauen, aber ohne Sittlichkeit, so ist er in dieser Hinsicht noch unvollkommen. Diese Eigenschaft muß er daher zur Vollkommenheit bringen und danach trachten: ‚Ach, möchte ich doch neben dem Vertrauen auch Sittlichkeit besitzen!‘ Wenn er aber neben dem Vertrauen auch noch Sittlichkeit besitzt, so ist er in dieser Hinsicht vollkommen.
Ist da, ihr Mönche, ein Mönch voller Vertrauen und sittenrein, hat aber kein großes Wissen, so ist er in dieser Hinsicht noch unvollkommen. Diese Eigenschaft muß er daher zur Vollkommenheit bringen und danach trachten: ‚Ach, möchte ich doch neben Vertrauen und Sittlichkeit auch noch großes Wissen besitzen!‘ Wenn er aber neben Vertrauen und Sittlichkeit auch noch großes Wissen besitzt, so ist er in dieser Hinsicht vollkommen.
Ist da, ihr Mönche, ein Mönch voller Vertrauen, sittenrein und wissensreich, ist aber kein Verkünder der Lehre—besucht aber nicht die Versammlungen—trägt aber nicht in den Versammlungen mit Unbefangenheit die Lehre vor—wird aber nicht nach Wunsch, ohne Mühe und Schwierigkeit der vier Vertiefungen teilhaftig, der erhaben—geistigen, gegenwärtiges Glück bringenden—gewinnt aber nicht durch Versiegung der Triebe, noch bei Lebzeiten, die von Trieben freie Gemütserlösung und Weisheitserlösung, sie selber erkennend und verwirklichend,—so ist er in dieser Eigenschaft noch unvollkommen. Diese Eigenschaft muß er daher zur Vollkommenheit bringen und danach trachten: ‚Ach möchte ich doch auch durch Versiegung der Triebe, noch bei Lebzeiten die von Trieben freie Gemütserlösung und Weisheitserlösung gewinnen, sie selber erkennend und verwirklichend!‘ Wenn er aber dann auch die von Trieben freie Gemütserlösung und Weisheitserlösung gewinnt, so ist er in dieser Hinsicht vollkommen.
Mit diesen acht Eigenschaften ausgestattet, ihr Mönche, leistet der Mönch allseits Genüge (samantapasādika), ist er in jeder Weise vollkommen.