Aṅguttara Nikāya
Das Neuner-Buch
13. Der Zweck des Heiligen Wandels
Der ehrwürdige Mahā-Kotthita sprach zum ehrwürdigen Sāriputta:
„Sage, Bruder Sāriputta, führt man wohl unter dem Erhabenen das Heilige Leben, damit einem die bei Lebzeiten wirkende Tat zu einer künftig wirkenden Tat werde?“
—„Nicht doch, Bruder.“
—„Oder etwa, damit einem die künftig wirkende Tat zu einer noch bei Lebzeiten wirkenden Tat werde?“
—„Auch das nicht, Bruder.“
—„Oder etwa, damit einem die freudewirkende Tat zu einer leidwirkenden Tat werde?“
—„Auch das nicht, Bruder.“
—„Oder etwa, damit einem die leidwirkende Tat zu einer freudewirkenden Tat werde?“
—„Auch das nicht, Bruder.“
—„Oder etwa, damit einem die ausgewirkte Tat zu einer noch nicht ausgewirkten Tat werde?“
—„Auch das nicht, Bruder.“
—„Oder etwa, damit einem die noch nicht ausgewirkte Tat zu einer bereits ausgewirkten Tat werde?“
—„Auch das nicht, Bruder.“
—„Oder etwa, damit einem die stark wirkende Tat zu einer schwach wirkenden Tat werde?“
—„Auch das nicht, Bruder.“
—„Oder etwa, damit einem die schwach wirkende Tat zu einer stark wirkenden werde?“
—„Auch das nicht, Bruder.“
—„Oder etwa, damit einem die wirksame Tat zu einer unwirksamen Tat werde?“
—„Auch das nicht, Bruder.“
—„Oder etwa, damit einem die unwirksame Tat zu einer wirksamen Tat werde?“
—„Auch das nicht, Bruder.“
—„Auf alle diese Fragen, Bruder Sāriputta, antwortest du mir ‚Das nicht, Bruder‘. Zu welchem Zwecke aber, Bruder Sāriputta, führt man unter dem Erhabenen das Heilige Leben?“
—„Um das Unerkannte, Ungeschaute, Unerreichte, Unverwirklichte, Undurchdrungene zu erkennen, zu schauen, zu erreichen, zu verwirklichen und zu durchdringen: darum, Bruder, führt man unter dem Erhabenen das Heilige Leben.“
—„Was aber, Bruder Sāriputta, ist das Unerkannte, Ungeschaute, Unerreichte, Unverwirklichte, Undurchdrungene, das zu erkennen, zu schauen, zu erreichen, zu verwirklichen und zu durchdringen man unter dem Erhabenen das Heilige Leben führt?“
—„‚Das ist das Leiden‘—‚Das ist die Entstehung des Leidens‘—‚Das ist die Aufhebung des Leidens‘—‚Das ist der zur Leidensaufhebung führende Pfad‘—dies ist das Unerkannte, Ungeschaute, Unerreichte, Unverwirklichte und Undurchdrungene, das zu erkennen, zu schauen, zu erreichen, zu verwirklichen und zu durchdringen man unter dem Erhabenen das Heilige Leben führt.“