Dīgha Nikāya 1

Brahmajāla Sutta

Das Netz des umfassenden Wissens

Kapitel 1.

So habe ich berichten hören.

Einst wanderte der Erhabene zwischen Rājagaha und Nāḷandā, begleitet von einer großen Schar seiner Bhikkhu’s, es waren fünf Hundert. Auch der Wander-Asket Suppiya befand sich in Begleitung seines Schülers, des jungen Brahmadatta, auf der Wanderung zwischen Rājagaha und Nāḷandā. Da hatte der Wander-Asket Suppiya an Buddha, seiner Lehre und Gemeinde vieles auszusetzen; sein Schüler aber, der junge Brahmadatta, pries die drei auf alle mögliche Weise. So äußerten beide, Lehrer und Schüler, gerade entgegengesetzte Ansichten, während sie dem Erhabenen und seiner Bhikkhu-Schar immer auf dem Fuße folgten.

Da kehrte der Erhabene mit seiner Bhikkhu-Schar für eine Nacht im königlichen Rasthause im Ambalaṭṭhikā-Parke ein. Dasselbe tat der Wander-Asket Suppiya mit seinem Schüler, dem jungen Brahmadatta. Auch dort noch hatte Suppiya vieles an Buddha, seiner Lehre und Gemeinde auszusetzen, wohingegen sein Schüler, der junge Brahmadatta, die drei auf alle mögliche Weise pries; und beide, Lehrer und Schüler, äußerten also genau entgegengesetzte Ansichten, während sie sich in unmittelbarer Nähe des Erhabenen und seiner Bhikkhu-Schar befanden.

Am nächsten Morgen entspann sich zwischen einer Anzahl von Bhikkhu’s, die in einem Pavillon beisammen saßen, nachdem sie bei Tagesgrauen sich erhoben hatten, ein Gespräch folgenden Inhalts: „Wunderbar und überraschend ist es, Freunde, wie klar der Erhabene, der Wissende und Schauende, der Vollendete, der vollkommen Erleuchtete, die Verschiedenheit der Neigungen bei den verschiedenen Individuen erkannt hat. Nörgelte doch dieser Wander-Asket Suppiya in allen möglichen Tonarten an Buddha, seiner Lehre und Gemeinde herum, während sein Schüler, der junge Brahmadatta, die drei auf alle Weise pries, so daß also beide, Lehrer und Schüler, genau entgegengesetzte Ansichten äußerten, während sie dem Erhabenen und seiner Bhikkhu-Schar dicht auf dem Fuße folgten.“

Dem Erhabenen aber war dieses Gespräch der Bhikkhu’s offenbar, und er kam zu dem Pavillon und setzte sich auf den Sitz, den sie für ihn zurecht gemacht hatten. Als er Platz genommen, richtete er an sie die Frage: „Worüber unterhaltet ihr euch, da ihr so zusammensitzt? Oder vielmehr, welche Unterhaltung habt ihr eben schnell abgebrochen?“ Die Bhikkhu’s berichteten dem Erhabenen: „Herr, nachdem wir bei Tagesgrauen uns erhoben und hier in diesem Pavillon zusammengefunden hatten, entspann sich zwischen uns ein Gespräch des Inhalts: . . . (= 3). Diese Unterhaltung haben wir beim Kommen des Erhabenen abgebrochen.“

„Bhikkhu’s, wenn andere mich, meine Lehre oder Gemeinde schmähen, dann sollt ihr darüber nicht Ärger, Entrüstung und Unwillen empfinden! Denn wenn ihr gegen solche zürnt und aufgebracht seid, erwächst daraus euch selbst nur innere Hemmung. Wenn ihr gegen solche zürnt und aufgebracht seid, könnt ihr dann an ihren Worten das Richtige vom Unrichtigen wohl unterscheiden?“ „Nein, Herr.“ „Bhikkhu’s, wenn andere mich, meine Lehre oder Gemeinde herabzusetzen suchen, dann mögt ihr das Falsche an ihrem Tadel als falsch zurückweisen und sagen: ‚Aus dem und dem Grunde ist das falsch, aus dem und dem Grunde ist es unwahr, das trifft bei uns nicht zu, das entspricht bei uns nicht den Tatsachen‘.

„Und wenn, Bhikkhu’s, andere über mich, meine Lehre und Gemeinde Gutes reden, so sollt ihr darüber nicht frohlocken, keine Genugtuung und keinen Stolz empfinden. Denn wenn ihr darüber frohlockt, zufrieden und stolz seid, erwächst daraus euch selbst nur innere Hemmung. Vielmehr sollt ihr in solchem Falle (einfach) das Wahre als wahr zugestehen und sagen: ‚Aus dem und dem Grunde ist das wahr, aus dem und dem Grunde ist das richtig, das trifft bei uns zu, das entspricht bei uns den Tatsachen‘.

„Gering, Bhikkhu’s, und von untergeordneter Bedeutung, nichts als sittliche Zucht ist das, was die Alltagsmenschen wohl meinen, wenn sie mit Anerkennung vom Tathāgata sprechen. Und worin besteht das?

„‚Verletzung lebender Wesen meidet und verabscheut der Samaṇa Gotama, er rührt keinen Stock, keine Waffe an, er ist friedfertig und mitleidsvoll, ihn bewegt nur die Sorge um das Wohl aller lebenden Wesen‘. Das, Bhikkhu’s, ist es z.B., was die Alltagsmenschen wohl meinen, wenn sie mit Anerkennung vom Tathāgata sprechen.

„‚Etwas zu nehmen, was ihm nicht gegeben ist, meidet und verabscheut der Samaṇa Gotama, er nimmt und begehrt nur, was ihm gegeben wird, frei von Diebsgelüsten ist er und ehrlichen Herzens‘. Auch das, Bhikkhu’s, ist es z.B., was die Alltagsmenschen . . .

„‚Unkeuschheit meidet der Samaṇa Gotama und führt einen keuschen Wandel, er lebt in Entsagung und verabscheut die Geschlechtslust, der der gewöhnliche Haufe ergeben ist‘. Auch das . . .

„‚Lüge meidet und verabscheut der Samaṇa Gotama, er redet die Wahrheit und ist der Wahrheit treu ergeben, zuverlässig und vertrauenswürdig, truglos gegen die Menschen‘. Auch das . . .

„‚Verleumdung meidet und verabscheut der Samaṇa Gotama; wenn er hier etwas gehört hat, hinterbringt er es nicht dort, und wenn er dort etwas gehört hat, nicht hier, um auf beiden Seiten Unfrieden zu stiften. Und wenn welche durch solche (Zwischenträgerei anderer) verfeindet sind, so ist er ihr Einiger, und den freundschaftlich Verbundenen ist er ein Einigkeitsförderer, an der Eintracht hat er sein Vergnügen, seine Lust und Freude, Worte redet er, die Eintracht stiften‘. Auch das ...

„‚Grobe Worte meidet und verabscheut der Samaṇa Gotama. Gute, angenehm klingende, liebevolle, zu Herzen gehende, höfliche, Vielen erfreuliche, Vielen angenehme Worte redet er‘. Auch das . . .

„‚Leeres Geschwätz meidet und verabscheut der Samaṇa Gotama. Er redet nur zur rechten Zeit, er redet nur, was wahr ist, was zum Heile dient, er spricht über die Lehre, die Regeln der inneren Schulung; wo es angebracht ist, spricht er Worte, die im Gedächtnis aufbewahrt zu werden verdienen, er würzt mit Gleichnissen seine gemessene und inhaltsreiche Rede‘. Auch das . . .

„‚Keime und Pflanzen irgend welcher Art zu zerstören meidet und verabscheut der Samaṇa Gotama, nur zu einer einzigen Essenszeit des Tages ißt er, abends fastet er, des Essens außer der Zeit enthält er sich; den zerstreuenden Anblick von Tanz-, Gesang- und Musikaufführungen flieht er; er verschmäht Blumenschmuck und die Verwendung von Wohlgerüchen und Salben zu kosmetischen Zwecken; auch hohe und luxuriöse Lagerstätten; er weigert sich, anzunehmen Gold oder Silber, nicht-verarbeitetes Getreide, rohes Fleisch, Frauen oder Jungfrauen, Sklavinnen oder Sklaven, Ziegen oder Schafe, Hühner oder Schweine, Elefanten, Rinder, Rosse, Stuten, Felder erster oder zweiter Bonität; er läßt sich nicht ein auf berufsmäßige Botengänge oder gelegentliche kleine Botendienste; mit Kauf und Verkauf will er nichts zu tun haben; er verabscheut jeden Betrug mit Wage, Maß oder unechtem Metall; er ist ein Feind von solchen unehrlichen Praktiken wie Rechtsbeugung infolge von Bestechung, Überlistung und Unredlichkeit; und er gibt sich nicht ab mit Verstümmelung, Totschlag, Freiheitsberaubung, Wegelagerei, Plünderung, gewalttätigem Raube‘. Auch das, Bhikkhu’s, ist es z.B., was die Alltagsmenschen wohl meinen, wenn sie mit Anerkennung vom Tathāgata sprechen.“

Ende des Elementarkapitels der sittlichen Zucht.

„‚Manche verehrliche Samaṇa’s und Brahmanen, die von der Freigebigkeit der Gläubigen leben, fahren (trotzdem) fort, Keime und Pflanzen aller Art zu zerstören.—Vegetabilien, die sich durch die Wurzel oder durch Zweige oder durch Glieder oder Augen oder Samen fortpflanzen—der Samaṇa Gotama aber verabscheut solche Zerstörung von Keimen und Pflanzen‘. Auch das, Bhikkhu’s, ist es z.B., was die Alltagsmenschen wohl meinen, wenn sie mit Anerkennung vom Tathāgata sprechen.

„‚Oder sie heben Vorräte zu nachträglichem Genuß oder Gebrauch auf—Vorräte von Speisen, Getränken, Kleidungsstücken, Befördemngsmitteln, Betten, Wohlgerüchen, Leckereien—der Samaṇa Gotama aber verabscheut solchen Genuß aufgespeicherten Vorrats‘. Auch das . . .

„‚Oder sie nehmen an Zerstreuungen teil wie Tanz, Gesang, Musik, Schaustellungen, Rezitationen, Handmusik, Vetāla-Kunst, Trommeln auf der Kesselpauke, Sobhanagarakaṃ (?), Jongleur-Kunststücke, Bambusrohr-Kunststücke, (Gebein)-Waschen, Elefanten-, Pferde-, Büffel-, Stier-, Bock-, Widder-, Hahnen-, Wachtel-, Stock-, Faust-, Ringkampf, Fechten, Musterung, Truppenaufstellung, Parade,—der Samaṇa Gotama hält sich fern von solchen Zerstreuungen‘. Auch das . . .

„‚Oder sie verzetteln sich in leichtfertigen Spielen wie: Achtfelderspiel, Zehnfelderspiel, denselben Spielen (ohne Brett) im Freien, dem Spiel, bei dem man die auf dem Erdboden gezogenen Linien nicht berühren darf, dem Spiel, bei dem man die Steine mit dem Fingernagel von einem Haufen vorsichtig wegnehmen oder wieder daran schieben muß, ohne ihn umzuwerfen, dem Würfelspiel, Klippspiel, dem Spiel des Werfens einer Handvoll in Farbe getauchter Splitter an eine Wand oder auf den Fußboden in so geschickter Weise, daß Tierfiguren entstehen, dem Kugelspiel, dem Blasen auf einer Blattpfeife, dem Spiel mit kleinen Spielpflügen, dem Purzelbaumspiel, dem Spiel mit Kinder-Windmühlen, dem Zumessen mit Kinder-Messgefäßen, dem Spiel mit kleinen Wagen, kleinen Bögen, dem Spiel, Buchstaben zu raten, die mit dem Finger in die Luft oder dem Rater auf den Rücken geschrieben werden, dem Gedankenerraten, der Nachahmung körperlicher Gebrechen,—der Samaṇa Gotama verzettelt sich nicht in solchen leichtfertigen Spielen.‘ Auch das . . .

„‚Oder sie bedienen sich hoher luxuriöser Lagerstätten (und entsprechender Decken) wie: langer Polster, Divane mit Tierfiguren an den Füßen, zottiger Vließe, bunter und weißer Wolldecken, mit dicken Blumen durchwebter wollener Decken, Baumwollmatratzen, wollener Decken, die mit Löwen- und Tiger-Figuren geschmückt sind, wollener Decken mit Fransen an beiden Enden und nur an einem Ende, edelsteinbesetzter Teppiche aus Seidenstoff, edelsteindurchwirkter geknüpfter Seidenteppiche, wollener Teppiche von solcher Größe, daß sechzehn Tänzerinnen darauf tanzen können, Elefanten-, Pferde- oder Wagendecken, Felldecken, unter ihnen der geschätzten Decken aus Kadalī-Antilopen-Fell, Polster mit Baldachinen darüber, und Lagerstätten mit je einem roten Pfühl am Kopf- und am Fußende—der Samaṇa Gotama verzichtet auf solche luxuriösen Lagerstätten (und Decken).‘ Auch das . . .

„‚Oder sie befassen sich mit Putz und kosmetischen Mitteln wie: Pudern, Gliederreiben, Baden, Körperkneten, Gebrauch von Spiegeln, Salbe zum Färben der Brauen und Wimpern, Blumen, Schminke, Pulver zum Ab- und Creme zum Einreiben des Gesichts, Armbänder, Hochbinden des Haarschopfes und Umwinden desselben mit Goldbrokat und Perlketten, Tragen von Spazierstöcken, bunten Arzneibüchsen, Schwertern, Sonnenschirmen, prächtigen Schuhen, Turbanen, Juwelendiademen, Büffelschwanzfächern oder weißen Kleidern mit langen Säumen,—der Samaṇa Gotama will nichts zu schaffen haben mit Putz und Kosmetik solcher Art‘. Auch das . . .

„‚Oder sie verwenden ihre Zeit auf nichtiges Geschwätz, als da ist Geschwätz über: Könige, Spitzbuben, Minister, Kriegsheere, Gefahren, Krieg, Speisen, Getränke, Kleidung, Lager, Blumen, Wohlgerüche, Verwandte, Beförderungsmittel, Dörfer, Flecken, Städte, Länder, Weiber, (Männer), Helden, Straßen, Wasserschöpfplätze, früher Verstorbene, zusammenhangslose Einzelheiten, Ursprung der Welt und des Ozeans, über ‚so‘ und ‚nicht so‘,—der Samaṇa Gotama findet keinen Geschmack an solchem Geschwätz‘. Auch das . . .

„‚Oder sie ergehen sich in streitsüchtigen Bemerkungen wie: ‚Du kennst diese Lehre und Regel nicht, ich kenne sie, wie solltest du sie auch kennen?—Du bist auf dem falschen Pfade, ich bin auf dem rechten.—Meine Behauptung ist logisch, deine widerspricht sich.—Was an den Anfang deiner Rede gehört hätte, hast du zuletzt gesagt, und umgekehrt.—Du hast nicht recht überlegt, was du sagtest, und so ist deine Behauptung von mir über den Haufen geworfen.—Deine Behauptung ist von mir widerlegt, du bist unterlegen.—Tue dich etwas in der Welt um, damit du über solche Ansichten hinauskommst, oder entwirre sie, wenn du kannst‘. Der Samaṇa Gotama macht nie solche streitsüchtigen Bemerkungen‘. Auch das ...

„‚Oder sie besorgen berufsmäßige Botengänge oder gelegentlich kleine Bestellungen, z.B. für Könige, königliche Minister, Adlige, Brahmanen, Bürger, junge Burschen, auf solche Weisungen hin wie: ,Geh dahin, dorthin, trag‘ dieses dahin, hole jenes von dort ab!‘—der Samaṇa Gotama läßt sich nicht ein auf solche Botengänge und Bestellungen‘. Auch das . . .

„‚Oder sie suchen als Betrüger, Schaumschläger, Zeichendeuter oder nippesika’s Gewinn auf Gewinn einzuheimsen,—der Samaṇa Gotama enthält sich des Betrugs und der Schaumschlägerei solcher Art‘. Auch das . . .

Ende des mittleren Kapitels der sittlichen Zucht.

„‚Oder sie gewinnen auf tadelnswerte Weise ihren Lebensunterhalt mittelst niederer Künste und Wissenschaften, als da sind: Wissen von den schicksalbedeutenden Körpereigentümlichkeiten, virtuoses Verständnis für Omina, Kunst der Wahrsagung aus großen Naturerscheinungen, Traumdeutung, Kenntnis der für ein großes Schicksal bedeutungsvollen Zeichen am Körper, Prophezeiung von Unheil aus Mäuse- oder Rattenfraß in Kleidungsstücken, Erreichung gewisser Zwecke durch geeignete Opfer: Feueropfer, Löffel-, Spreu-, Reispuder-, Reiskörner-, Butter-, Öl-, Mund-, Blut-Opfer, Bestimmung der Herkunft und des Schicksals eines Menschen aus seinen Gliedformen nach Rezitation einer Formel, das mystische Wissen von den Vorzügen und Fehlern von Bau- und Parkanlage-Plätzen, Adels-Maximen, Wissen von Beschwörungsformeln, Kunst der Bannung böser Wesen, Kenntnis von Zauberformeln, die man nur in einer Erdhütte wohnend erfahren darf (?), Schlangenzauber, Giftzauber, Skorpionenzauber, Ratten- und Mäusezauber, Kenntnis der Vogelsprache, der Krähensprache, Berechnung des Lebensendes der einzelnen Menschen, Zauberschutz vor Pfeilschuß, Kenntnis der Sprache aller Tiere,—der Samaṇa Gotama hat nichts zu schaffen mit solchen niedrigen Künsten und Wissenschaften‘. Auch das . . .

„‚Oder mittelst niederer Künste und Wissenschaften, wie: Kenntnis der Merkmale der (in natürlicher und magischer Beziehung guten) Edelsteine, Stäbe, Kleidungsstücke, Schwerter, Pfeile, Bogen, Waffen überhaupt, Frauen, Männer, Burschen, Mädchen, Sklaven, Sklavinnen, Elefanten, Pferde, Büffel, Stiere, Kühe, Ziegen, Widder, Hühner, Wachteln, Eidechsen, Kaṇṇikā’s, Schildkröten, des Wildes,—der Samaṇa Gotama hat nichts zu schaffen mit solchen niedrigen Künsten und Wissenschaften.‘ Auch das . . .

„‚Oder mittelst niederer Künste wie Prophezeiungen des Inhalts:‘ Es wird ein Auszug, resp. Nicht-Auszug des und des Königs, Anmarsch des heimischen, Abzug des und des fremden, Anmarsch des und des fremden, Abzug des heimischen, Sieg des heimischen, Niederlage des fremden, Sieg des fremden, Niederlage des heimischen Königs stattfinden, so wird der Sieg des einen und die Niederlage des anderen sich gestalten‘,—der Samaṇa Gotama will nichts wissen von verwerflichem Erwerb des Lebensunterhalts mittelst solcher niederen Künste‘. Auch das . . .

„‚ . . . oder Prophezeiungen des Inhalts: ‚Es wird eine Mondfinsternis, eine Sonnenfinsternis eintreten, ein Planetendurchgang durch ein Sternbild stattfinden, Mond und Sonne werden ihre gewöhnliche Bahn ziehen, Mond und Sonne werden entgleisen, die Sterne werden ihre gewöhnliche Bahn ziehen, die Sterne werden entgleisen, Meteore werden fallen, ein Firmament-Glühen wird kommen, ein Erdbeben wird stattfinden, es wird ein Gewitter geben, Sonne, Mond und Sterne werden auf-, untergehen, Flecken zeigen, von Flecken rein sein, die und die Folgen wird die Mondfinsternis, die Sonnenfinsternis . . . nach sich ziehen‘,—der Samaṇa Gotama will nichts wissen von verwerflichem Erwerb des Lebensunterhaltes mittelst solcher niederen Künste‘. Auch das . . .

„‚ . . . oder Prophezeiungen des Inhalts: ‚Es wird reichlich Regen fallen, es wird Dürre eintreten, es wird eine reiche Ernte geben, Hungersnot wird das Land heimsuchen, Frieden bleiben, gefahrvolle Zeit kommen, es werden Epidemieen auftreten, es wird ein guter Gesundheitszustand herrschen‘; oder mittelst (solcher Künste wie) Finger-Rechnen (?), Zählkunst, Abschätzung großer Massen, Dichtkunst, logisch beweisende Naturerklärung,—der Samaṇa Gotama will nichts wissen von verwerflichem Erwerb des Lebensunterhaltes mittelst solcher niederen Künste‘. Auch das . . .

„‚. . . oder mittelst niederer Künste und Wissenschaften wie: Bestimmung eines günstigen Tages zur Einholung der Braut bezw. zur Verheiratung der Tochter, zur Aussöhnung Verfeindeter, zur Eröffnung von Feindseligkeiten, zur Eintreibung einer Schuld, zum Anlegen des Geldes, Kunst jemanden beliebt (oder glücklich) zu machen, oder unbeliebt (unglücklich), Fehlgeburten herbeizuführen, durch Zaubersprüche die Zunge, die Kiefer unbeweglich zu machen, die Hände jemandes zu besprechen, daß sie verkehrt stehen, die Ohren jemandes zu besprechen, daß sie taub werden, den Spiegel um Orakel zu befragen, ein gotterfülltes Mädchen um Orakel zu befragen, einen Gott zu befragen, Sonnendienst, Verehrung des großen Wesens, Kunst (kraft eines Zauberspruches) Feuer zu speien, Anrufung der Glücksgöttin,—der Samaṇa Gotama will nichts wissen von verwerflichem Erwerb des Lebensunterhalts mittelst solcher niederen Künste‘. Auch das . . .

„‚. . . oder mittelst niederer Künste und Wissenschaften, wie: Gelübde an Gottheiten, Einlösung solcher Gelübde, Anwendung einer in einer Erdhütte erlernten Zauberformel, Hervorrufung von Potenz oder Impotenz, Bestimmung von Hausbauplätzen, Weihung derselben durch Opferspenden, rituelle Mundspülung, rituelles Baden anderer Personen, Opfern für andere, Vomieren- und Abführen-Lassen: sowohl Expektorieren- wie Purgieren-Lassen, Erleichterung des Kopfes, Ölbehandlung der Ohren, Augenpflege, Verabreichung von Medizin durch die Nase, Anwendung von Augensalbe, Salbenkur überhaupt, Praktizieren als Augen-, Ohren- und Nasenarzt, als Chirurg, als Kinderarzt, Verordnen von Wurzeln und Arzneien, Wiederentfernung (scharfer) Arzneistoffe aus dem (oder vom) Körper im geeigneten Zeitpunkt, der Samaṇa Gotama will nichts wissen von verwerflichem Erwerb des Lebensunterhalts mittelst solcher niederen Künste und Wissenschaften‘. Auch das ist es z.B., was die Alltagsmenschen wohl meinen, wenn sie mit Anerkennung vom Tathāgata sprechen.

„Bhikkhu’s, dieses, die sittliche Zucht, ist das Geringfügige und Untergeordnete, was die Alltagsmenschen wohl meinen, wenn sie mit Anerkennung vom Tathāgata sprechen“.

Ende des großen Kapitels der sittlichen Zucht.

„Bhikkhu’s, es gibt aber ganz andere Dinge, schwer zu ergründen, zu erschauen und auszudenken, ruhevoll und erhaben, bloßem logischen Denken unerreichbar, sublim und nur von Weisen zu begreifen, die der Tathāgata kraft eigenen Erkennens und Verwirklichens predigt, und um derentwillen allein man mit Fug und Recht den Tathāgata rühmen könnte.

„Welche sind das?“

Bhikkhu’s! Manche Samaṇa’s und Brahmanen, die über den Anfang des Seins spekulieren, tragen mit Bezug darauf aus achtzehn Gründen in der Luft schwebende Behauptungen mannigfacher Art vor. Welches sind im Einzelnen diese achtzehn Gründe, auf die sie sich dabei stützen?

„Bhikkhu’s! Es gibt manche Samaṇa’s und Brahmanen, die die Theorie von der Ewigkeit vertreten und aus vier Gründen das Selbst und die Welt für ewig erklären. Welches sind im Einzelnen diese vier Gründe?

Hier handelt es sich, Bhikkhu’s, zunächst um den Fall, daß ein Samaṇa oder Brahmane durch heißes Streben, durch Ringen, Hingabe, wachsamen Ernst, rechte Angespanntheit des Geistes einen solchen Grad geistiger Konzentration erreicht, daß er sich der mannigfachen früheren Stationen (seiner Seelenwanderung) erinnert,—einer Existenz, zweier, dreier, . . .

Existenzen, . . . zehn, zwanzig, . . . fünfzig, hundert, tausend, . . . vieler Tausend und vieler Hunderttausend Existenzen: ‚Da führte ich den und den Eigen-, den und den Familiennamen, gehörte der und der Kaste an, lebte von dem und dem, erfuhr das und das Glück und Leid und wurde so und so alt. Und als ich aus jener Existenz abschied, erschien ich wieder in der und der anderen. Und in der führte ich den und den Eigen- und den und den Familiennamen, gehörte der und der Kaste an, lebte von dem und dem, erfuhr das und das Glück und Leid und wurde so und so alt. Und als ich aus der Existenz abschied, erschien ich wieder in dieser‘. So erinnert er sich der mannigfachen früheren Stationen (seiner Seelenwanderung) mit ihren besonderen Umständen und Einzelheiten. Und daher behauptet er: ‚Ewig ist mein Selbst und die Welt, neues nicht hervorbringend, unwandelbar wie ein Berg, feststehend ohne Wanken wie ein Pfeiler. Die Lebewesen bewegen sich zwar hin und her, wandern im Saṃsāra, scheiden ab und erscheinen wieder. Aber um ewig sich gleich Bleibendes nur handelt es sich (im Grunde). Denn: Ich erreichte durch heißes Streben, durch Ringen, Hingabe, wachsamen Ernst, rechte Angespanntheit des Geistes einen solchen Grad geistiger Konzentration daß ich mich der mannigfachen früheren Stationen (der Seelenwanderung) erinnere,—einer Existenz, zweier, . . . vieler Hunderttausend Existenzen: ,Da führte ich den und den Eigen- und den und den Familiennamen, ., . schließlich erschien ich wieder in dieser‘. So erinnere ich mich der mannigfachen früheren Stationen (der Seelenwanderung) mit ihren besonderen Umständen und Einzelheiten. Und daher weiß ich, daß mein Selbst und die Welt ewig ist, neues nicht hervorbringend, unwandelbar wie ein Berg, feststehend ohne Wanken wie ein Pfeiler, daß zwar die Lebewesen sich hin- und herbewegen, im Saṃsāra wandern, abscheiden und wieder erscheinen, daß es sich aber nur um ewig sich gleich Bleibendes handelt‘.

„Bhikkhu’s, das ist der erste Grund, aus dem manche Samaṇa’s und Brahmanen die Theorie von der Ewigkeit vertreten und das Selbst und die Welt für ewig erklären.

„Mit Rücksicht worauf tun sie es zweitens? „Hier handelt es sich um den Fall, daß ein Samaṇa oder Brahmane durch heißes Streben, durch Ringen, Hingabe, wachsamen Ernst, rechte Anspannung des Geistes einen solchen Grad geistiger Konzentration erreicht, daß er sich der mannigfachen früheren Stationen (seiner Seelenwanderung) erinnert,—einer Periode des Vergehens und Wiederentstehens der Welt, zweier, dreier, vier, fünf, zehn solcher Perioden: ‚Da führte ich den und den Eigen- und den und den Famihennamen . . . Und als ich aus jener Existenz abschied, erschien ich wieder in dieser‘. So erinnert er sich der mannigfachen früheren Stationen (seiner Seelenwanderung) mit ihren besonderen Umständen und Einzelheiten. Und daher behauptet er: ‚Ewig ist mein Selbst und die Welt . . .‘ „Das ist der zweite Grund, aus dem manche Samaṇas und Brahmanen die Theorie von der Ewigkeit vertreten und das Selbst und die Welt für ewig erklären.

„Mit Rücksicht worauf tun sie es drittens? . . . zehn, zwanzig, dreißig, vierzig Perioden des Vergehens und Wiederentstehens der Welt . . .

„Mit Rücksicht worauf tun sie es viertens? „Hier handelt es sich um den Fall, daß ein Samaṇa oder Brahmane sich einfach auf Logik und Nachdenken verläßt. Bei einem solchen stellt sich (dann wohl) auf Grund logischen Folgerns und von selbst der Gedanke ein, dem er diese Worte leiht: ‚Ewig ist das Selbst und die Welt, neues nicht hervorbringend, unwandelbar wie ein Berg, feststehend ohne Wanken wie ein Pfeiler . . .‘.

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die die Theorie von der Ewigkeit vertreten und aus vier Gründen das Selbst und die Welt für ewig erklären. Alle ohne Ausnahme tun es aus den genannten vier Gründen oder aus einem derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Aber, Bhikkhu’s, dem Tathāgata ist offenbar: ‚Diese Ansichten, so gefaßt und eifrig gepflegt, werden dazu und dazu führen und, was das Jenseits anbetrifft, solche und solche Konsequenzen haben‘. Das ist dem Tathāgata offenbar, und auch, was noch darüber hinausgeht. Aber auf solches Wissen legt er keinen Wert, ein anderes Wissen trägt er in seinem Inneren, das Wissen von der Erlösung, und nachdem er der Gefühle Entstehen und Vergehen, Annehmlichkeit und Bitternis, und wie man ihnen entflieht, der Wahrheit gemäß erkannt hat, ist er durch die Abkehr erlöst, der Tathāgata.

„Bhikkhu’s, das sind jene schwer zu ergründenden, schwer zu erschauenden und auszudenkenden Dinge, die ruhevoll und erhaben sind, bloßem logischen Denken unerreichbar, sublim und nur von Weisen zu begreifen, die der Tathāgata kraft eigenen Erkennens und Verwirklichens predigt, und um derentwillen allein man den Tathāgata mit Fug und Recht rühmen könnte.“

Ende des ersten Abschnittes.

Kapitel 2.

„Bhikkhu’s, es gibt gewisse Samaṇa’s und Brahmanen, die in mancher Beziehung die Theorie von der Ewigkeit vertreten und in mancher die von der Nicht-Ewigkeit und aus vier Gründen Selbst und Welt zum Teil für ewig, zum Teil für nicht-ewig erklären. Welches sind im Einzelnen jene vier Gründe?

„Bhikkhu’s, es kommt nach Ablauf einer langen Periode endlich einmal die Zeit, daß diese Welt vergeht. Wenn das geschieht, dann verflüchtigen sich die Kreaturen größtenteils in (das Reich der) Strahlenwesen. Dort leben sie mit Körpern, die Geist sind, ihre Nahrung ist Freude, sie strahlen in eigenem Lichte, bewegen sich in der Luft, wohnen in Glanz und Herrlichkeit, und ihr Leben hat eine sehr lange Dauer.“

„Es kommt dann nach Ablauf einer langen Periode endlich einmal die Zeit, daß diese Welt wieder entsteht. Wenn das geschieht, dann erscheint der leere Brahmā-Palast. Dann scheidet ein Wesen, weil die für Wesen seiner Gattung geltende Lebensdauer abgelaufen oder der Schatz seiner eigenen Verdienste erschöpft ist, aus der Schar der „Strahlenden“ ab und erscheint zu einer Existenz im leer stehenden Brahmā-Palaste. In dieser neuen Existenz lebt es mit einem Körper, der Geist ist, seine Nahrung ist Freude, es strahlt in eigenem Lichte, bewegt sich in der Luft, wohnt in Glanz und Herrlichkeit, und sein Leben hat eine sehr lange Dauer.

„Wenn aber jenes Wesen in diesem Palaste lange Zeit allein gewohnt hat, dann wird es ihm langweilig, und es entsteht in ihm das unruhige Verlangen: ‚Ach, wenn doch auch andere Wesen zu dieser Existenz gelangen möchten!‘ Dann scheiden, weil die den Wesen ihrer Art zustehende Lebensdauer abgelaufen oder der Schatz ihrer eigenen Verdienste erschöpft ist, noch andere Wesen aus der Schar des ‚Strahlenden‘ ab und erscheinen im Brahmā-Palaste jenem Wesen zur Gesellschaft. Auch diese leben dort mit Körpern, die Geist sind, ihre Nahrung ist Freude, sie strahlen in eigenem Lichte, bewegen sich in der Luft, wohnen in Glanz und Herrlichkeit, und ihr Leben hat eine sehr lange Dauer.

„Dann kommt dem Wesen, welches zuerst zur Existenz dortselbst gelangt war, der Gedanke: ‚Ich bin Brahmā, der große Brahmā, der Allmächtige, keinem Untergebene, dessen Auge nichts verborgen ist, der unumschränkte Herr, der Wirkende, der Schöpfer, der höchste Regierer, der Alles nach seinem Willen lenkt, der Vater alles Gewordenen und Zukünftigen. Ich habe diese Wesen geschaffen. Denn mir kam früher der Gedanke:,Ach, wenn doch auch andere Wesen zu dieser Existenz gelangen möchten!‘ Das war der Wunsch meines Geistes, und da sind die Wesen, zu dieser Existenz gelangt‘. Und den nach ihm erschienenen Wesen kommt der Gedanke: ‚Das ist der verehrte Brahmā, der große Brahmā, der Allmächtige . . . Von ihm, dem verehrten Brahmā, sind wir geschaffen. Denn ihn fanden wir schon vor als den zuerst hier Seienden. Wir aber sind nach ihm hier erschienen‘.

„Bhikkhu’s, unter ihnen ist der, der zuerst da war, langlebiger und herrlicher und gewaltiger. Die Wesen aber, die nach ihm erschienen, haben eine kürzere Lebensdauer, sind unscheinbarer und weniger gewaltig. Nun kann es geschehen, daß jemand aus ihrer Schar abscheidet und in dieser (irdischen) Existenz erscheint. Und in dieser entsagt er (vielleicht) dem Heim und geht in die Heimlosigkeit. Dort erreicht er durch heißes Streben, durch Ringen, Hingabe, wachsamen Ernst, rechte Anspannung des Geistes einen solchen Grad geistiger Konzentration, daß er sich der vorhergehenden Station seines Daseins erinnert, aber keiner weiteren. Der sagt dann: ‚Der verehrte Brahmā, der große Brahmā, der Allmächtige . . ., von dem wir geschaffen sind, der ist unvergänglich, beständig, ewig, der Veränderung nicht unterworfen, er wird in alle Ewigkeit immer derselbe sein. Wir aber, die wir von jenem Brahmā geschaffen wurden, wir sind vergänglich, hinfällig, kurzlebig, dem Sterben preisgegeben in dieser (irdischen) Existenz erschienen‘.

„Das, Bhikkhu’s, ist der erste Grund, aus dem manche Samaṇa’s und Brahmanen in gewisser Beziehung die Theorie von der Ewigkeit vertreten und in anderer die von der Nicht-Ewigkeit und Selbst und Welt zum Teil für ewig, zum Teil für nicht-ewig erklären.

„Mit Rücksicht worauf tun jene verehrlichen Samaṇa’s und Brahmanen es zweitens?

„Bhikkhu’s, es gibt Götter, die heißen ‚die durch Vergnügungssucht Herunterkommenden‘. Diese führen zu lange ein Leben, das der Freude an Scherz und Vergnügen gewidmet ist. Infolge davon geht ihnen die Gedächtniskraft verloren, und wenn diese ihnen verloren ist, scheiden sie ab aus ihrem Kreise.

„Nun kann es geschehen, daß jemand, der aus jenem Kreise abgeschieden ist, in unserer irdischen Existenz erscheint und in dieser dann dem Heim entsagt und in die Heimlosigkeit geht. Dort erreicht er . . ., daß er sich der vorhergehenden Station seines Daseins erinnert, aber keiner weiteren.

„Der sagt dann: ‚Die verehrlichen Götter, die nicht zu den, durch Vergnügungssucht Herunterkommenden‘ gehören, die geben sich nicht zu lange der Freude an Scherz und Vergnügen hin. Infolge davon geht ihnen die Gedächtniskraft nicht verloren, und darum scheiden diese Götter nicht aus ihrem Kreise ab, sondern sind unvergänglich, beständig, ewig, der Veränderung nicht unterworfen und werden in Ewigkeit immer dieselben bleiben. Wir ‚durch Vergnügungssucht Herunterkommenden‘ aber führten zu lange ein Leben, das der Freude an Scherz und Vergnügen gewidmet war. Darum ging uns die Gedächtniskraft verloren, und infolge davon sind wir aus jenem Kreise abgeschieden und vergänglich, hinfällig, kurzlebig, dem Sterben preisgegeben in dieser irdischen Existenz erschienen‘. „Das, Bhikkhu’s, ist der zweite Grund . . .

„Mit Rücksicht worauf tun jene verehrlichen Samaṇa’s und Brahmanen es drittens?

„Bhikkhu’s, es gibt Götter, die heißen ‚die, deren Gesinnung keine gute ist‘. Die beobachten einander zu hartnäckig. So kommt es, daß sie in ihren Herzen gegeneinander erbittert werden. Infolge davon verlieren Körper und Geist ihre Spannkraft. Und so scheiden jene Götter ab aus ihrem Kreise.

(= 8)

„Der sagt dann: ‚Die verehrlichen Götter, die nicht zu denen gehören, ‚deren Gesinnung keine gute ist‘, beobachten einander nicht zu hartnäckig, daher verbittern sie ihre Herzen nicht gegeneinander . . .‘.

„Das, Bhikkhu’s, ist der dritte Grund . . .

„Mit Rücksicht worauf tun jene verehrlichen Samaṇas und Brahmanen es viertens?

„Es handelt sich da um den Fall, daß ein Samaṇa oder Brahmane sich einfach auf Logik und Erwägung verläßt. Bei einem solchen steht sich (dann wohl) auf Grund logischen Folgerns und Abwägens von selbst der Gedanke ein, dem er diese Worte leiht: ‚Was man Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper nennt, das ist das vergängliche, unbeständige, nicht-ewige, der Veränderung unterworfene Selbst. Und was man Seele, Geist, Wahrnehmung nennt, das ist das unvergängliche, beständige, ewige, der Veränderung nicht unterworfene Selbst, und dieses wird in alle Ewigkeit sich gleich bleiben‘.

„Das, Bhikkhu’s, ist der vierte Grund ...

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇas und Brahmanen, die in mancher Beziehung die Theorie von der Ewigkeit vertreten und in mancher die von der Nicht-Ewigkeit und aus vier Gründen Selbst und Welt zum Teil für ewig, zum Teil für nicht-ewig erklären. Alle ohne Ausnahme tun es aus den genannten vier Gründen oder aus einem derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Aber, Bhikkhu’s, dem Tathāgata ist offenbar: ‚Diese Ansichten, so gewonnen und dann eifrig gepflegt, werden dazu und dazu führen und, was das Jenseits anbetrifft, solche und solche Konsequenzen haben‘. Das ist dem Tathāgata offenbar und auch, was noch darüber hinausgeht. Auf dieses Wissen aber legt er keinen Wert, ein anderes Wissen trägt er in seinem Inneren, das Wissen von der Erlösung, und nachdem er der Gefühle Entstehen und Vergehen, Annehmlichkeit und Bitternis, und wie man ihnen entflieht, der Wahrheit gemäß erkannt hat, ist er durch die Abkehr erlöst, der Tathāgata.

„Bhikkhu’s, das sind jene schwer zu ergründenden, schwer zu erschauenden und auszudenkenden Dinge, die ruhevoll und erhaben sind, bloßem logischen Denken unerreichbar, sublim und nur von Weisen zu begreifen, die der Tathāgata kraft eigenen Erkennens und Verwirklichens predigt, und um derentwillen allein man den Tathāgata mit Fug und Recht rühmen könnte.

„Bhikkhu’s, es gibt auch gewisse Samaṇas und Brahmanen, die auf die Endlichkeit oder Unendlichkeit der Welt bezügliche Theorieen vertreten und aus vier Gründen die Endlichkeit oder Unendlichkeit der Welt behaupten.

Welches sind im Einzelnen diese vier Gründe?

„Hier handelt es sich zunächst um den Fall, daß irgend ein Samaṇa oder Brahmane durch heißes Streben, durch Ringen, Hingabe, wachsamen Ernst, rechte Anspannung des Geistes einen solchen Grad geistiger Konzentration erreicht, daß er ein sicheres Bewußtsein von der Endlichkeit der Welt gewinnt, in der er lebt. Der spricht dann: ‚Endlich ist diese Welt, rings abgezirkelt. Denn ich habe durch heißes Streben . . . einen solchen Grad geistiger Konzentration erreicht, daß ich das sichere Bewußtsein von der Endlichkeit der Welt habe, in der ich lebe, und weiß also, daß diese Welt endlich, rings abgezirkelt ist‘.

„Das ist der erste Grund ...

„Und auf Grund wovon tun sie es zweitens?

„In einem anderen Falle erreicht irgend ein Samaṇa oder Brahmane . . . einen solchen Grad geistiger Konzentration, daß er ein sicheres Bewußtsein von der Unendlichkeit der Welt gewinnt, in der er lebt. Der spricht dann: ‚Unendlich ist diese Welt und ohne Grenze ringsum. Die Samaṇa’s und Brahmanen, die da behaupten:,Endlich ist diese Welt, rings abgezirkelt‘, sind im Irrtum. Unendlich ist die Welt und ohne Grenze ringsum. Denn ich habe durch heißes Streben . . ., und weiß also, daß diese Welt unendlich und ringsum ohne Grenze ist‘.

„Das ist der zweite Grund . . .

„Und auf Grund wovon tun sie es drittens?

„In diesem Falle erreicht irgend ein Samaṇa oder Brahmane . . . einen solchen Grad geistiger Konzentration, daß er ein sicheres Bewußtsein gewinnt, die Welt, in der er lebt, sei nach oben und unten endlich, in horizontaler Ausdehnung aber unendlich. Der spricht dann: ‚Endlich sowohl wie unendlich ist diese Welt. Die Samaṇa’s und Brahmanen, die da behaupten:,Endlich ist diese Welt, rings abgezirkelt‘, sind im Irrtum. Und diejenigen, die behaupten:,Unendlich ist diese Welt, ohne Grenze ringsum‘, sind auch im Irrtum. Endlich sowohl wie unendlich ist diese Welt. Denn ich habe durch heißes Streben . . ., und weiß also, daß diese Welt sowohl endlich wie unendlich ist‘.

„Das ist der dritte Grund ...

„Und auf Grund wovon tun sie es viertens?

„Was das anbetrifft, Bhikkhu’s, da gibt es den einen oder anderen Samaṇa oder Brahmanen, der sich einfach auf Logik und Nachdenken verläßt. Bei einem solchen stellt sich (dann wohl) auf Grund logischen Folgerns und Abwägens von selbst der Gedanke ein, dem er diese Worte leiht: ‚Diese Welt ist nicht endlich, sie ist aber auch nicht unendlich. Die Samaṇa’s und Brahmanen, die da behaupten:,Endlich ist diese Welt, ringsum abgezirkelt‘, sind im Irrtum. Und diejenigen, die behaupten: ,Unendlich ist diese Welt, ohne Grenze ringsum‘, sind auch im Irrtum. Und auch diejenigen, die behaupten:,Endlich sowohl wie unendlich ist diese Welt‘, sind im Irrtum. Diese Welt ist nicht endlich, sie ist aber auch nicht unendlich‘.

„Das ist der vierte Grund.

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die auf die Endlichkeit oder Unendlichkeit der Welt bezügliche Theorieen vertreten und aus vier Gründen von der Endlichkeit oder Unendlichkeit der Welt reden. Alle ohne Ausnahme tun es aus diesen vier Gründen oder aus einem derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Dem Tathāgata aber ist offenbar . . .

„Das, Bhikkhu’s, sind jene schwer zu ergründenden . . .

„Es gibt gewisse Samaṇa’s und Brahmanen, die gleichen in ihrer unbestimmten Art den Quallen, denn worüber man sie auch fragt, sie geben, aus vier Gründen, nur ausweichende Antworten, sodaß sie gleich Quallen schwer zu fassen sind.

„Welches sind im Einzelnen diese vier Gründe?

„Bhikkhu’s, es handelt sich hier zunächst darum, daß ein Samaṇa oder Brahmane kein sachgemäßes Urteil darüber hat, ob etwas gut oder schlecht ist. Der denkt so: ‚Ich habe kein sachgemäßes Urteil darüber, ob etwas gut oder schlecht ist. Und weil ich das nicht habe, so würde, wenn ich etwas für gut oder für schlecht erklären wollte, meine Neigung und Vorliebe oder meine Abneigung und mein Haß mit im Spiele sein. Wo aber diese im Spiele wären, würde mein Urteil falsch sein. Urteilte ich aber falsch, so hätte ich nur Ärger davon, Ärger aber würde (innere) Hemmung für mich sein‘. So wagt er aus Furcht und Scheu vor falschem Urteil etwas weder für gut noch für schlecht zu erklären, sondern gibt, worüber er auch befragt wird, nur ausweichende Antworten, sodaß er gleich der Qualle schwer zu fassen ist,—ausweichende Antworten, wie: ‚Das ist nicht meine Ansicht. Ich sage dazu weder ja, noch etwas anderes, noch auch nein, noch ist es meine Ansicht, daß es nicht der Fall sei, daß die Sache sich nicht so verhalte‘.

„Mit Rücksicht worauf tun sie es zweitens?

„Auch in diesem Falle, Bhikkhu’s, hat ein Samaṇa oder Brahmane kein sachgemäßes Urteil darüber, ob etwas gut oder schlecht ist. Der denkt so: ‚. . . so würde, wenn ich etwas für gut oder für schlecht erklären wollte, meine Neigung und Vorliebe oder meine Abneigung und mein Haß mit im Spiele sein. Wo aber diese im Spiele wären, würde das für mich eine Verstrickung in’s Irdische sein. Aus dieser würde mir Kümmernis erwachsen. Kümmernis aber würde mir (innere) Hemmung sein‘. So wagt er aus Furcht und Scheu vor der Verstrickung in’s Irdische etwas weder für gut noch für schlecht zu erklären, sondern gibt, worüber er auch befragt wird, nur ausweichende Antworten, sodaß er gleich der Qualle schwer zu fassen ist, . . ..

„Das, Bhikkhu’s, ist der zweite Grund.

„Mit Rücksicht worauf tun sie es drittens?

„Auch in diesem Falle, Bhikkhu’s, hat ein Samaṇa oder Brahmane kein sachgemäßes Urteil darüber, ob etwas gut oder schlecht ist. Und der denkt so: ‚Ich habe kein sachgemäßes Urteil darüber, ob etwas gut oder schlecht ist. Und wenn ich, der ich das nicht habe, etwas für gut oder schlecht erklären wollte, so würden—es gibt ja Samaṇa’s und Brahmanen, die klug, scharfsinnig und geschickt zur Disputation sind, die (mit der Schärfe ihres Verstandes) selbst ein Haar zerspalten und windige Meinungen mit ihrem Scharfsinn sozusagen niedermähend einherschreiten—mich in’s Verhör nehmen, meine Gründe für meine Meinung wissen wollen, an diesen etwas auszusetzen finden, und ich würde keine genügende Antwort zustande bringen. Daß ich das nicht könnte, würde mir ärgerlich sein. Ärger aber würde mir zur (inneren) Hemmung gereichen‘. So wagt er aus Furcht und Scheu vor einer eingehenden Prüfung etwas weder für gut noch für schlecht zu erklären, sondern gibt, worüber er auch befragt wird, nur ausweichende Antworten, sodaß er der Qualle gleicht, die schwer zu fassen ist . . ..

„Das ist der dritte Grund ...

„Mit Rücksicht worauf tun sie es viertens?

„In diesem Falle ist irgend ein Samaṇa oder Brahmane dumm und einfältig. Und weil er das ist, so gibt er, worüber er auch befragt wird, ausweichende Antworten, sodaß er wie eine Qualle schwer zu fassen ist: ‚Wenn du mich fragtest: ‚Gibt es ein Jenseits?‘, so würde ich, wenn ich der Ansicht wäre: ‚Es gibt ein Jenseits‘, dir antworten: ‚Es gibt ein Jenseits‘. Aber das ist nicht meine Ansicht. Ich sage dazu weder ja, noch etwas anderes, noch auch nein, noch ist es meine Ansicht, daß es nicht der Fall sei, daß es sich nicht so verhalte.—Wenn du mich fragtest: ‚Gibt es kein Jenseits?‘, so würde ich, wenn ich der Ansicht wäre . . .—‚Gibt es sowohl ein Jenseits, wie es ein solches nicht gibt?‘—‚Gibt es weder ein Jenseits noch gibt es kein solches?‘—Gibt es ungezeugte Jenseits -Wesen?‘—‚Gibt es solche Wesen nicht?‘—‚Gibt es sowohl solche wie es sie nicht gibt?‘—‚Gibt es weder welche noch gibt es solche nicht?‘—Gibt es eine Frucht, eine Vergeltung der guten und bösen Werke?‘—‚Gibt es keine Frucht und keine Vergeltung der guten und bösen Werke?‘—‚Gibt es solche sowohl wie es sie nicht gibt?‘—‚Gibt es sie weder noch gibt es sie nicht?‘—‚Existiert der Tathāgata‘ nach dem Tode?‘—‚Existiert er nicht nach dem Tode?‘—‚Existiert er nach dem Tode sowohl wie er nicht existiert?‘—‚Existiert er weder nach dem Tode noch existiert er nicht?‘ Wenn du mich so fragtest, so würde ich, wenn ich der Ansicht wäre: ‚Der Tathāgata existiert weder nach dem Tode noch existiert er nicht‘, dir antworten: ‚Der Tathāgata existiert weder nach dem Tode noch existiert er nicht‘. Aber das ist nicht meine Ansicht. Ich sage dazu weder ja, noch etwas anderes, noch auch nein, noch ist es meine Ansicht, daß es nicht der Fall sei, daß es sich nicht so verhalte.‘

„Das ist der vierte Grund . . .

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇas und Brahmanen, die in ihrer unbestimmten Art den Quallen gleichen und, worüber man sie auch befragt, aus vier Gründen ausweichende Antworten geben, sodaß sie wie Quallen schwer zu fassen sind. Alle ohne Ausnahme tun es aus diesen vier Gründen oder aus einem von ihnen, andere als diese gibt es nicht.

„Aber dem Tathāgata ist offenbar . . .

„Das sind jene schwer zu ergründenden Dinge . . .

„Bhikkhu’s, es gibt gewisse Samaṇa’s und Brahmanen, die an die Kausalitätslosigkeit glauben, sie erklären das Selbst und die Welt für kausalitätslos entstanden, aus zwei Gründen. Welches sind im einzelnen diese Gründe?

„Bhikkhu’s, es gibt Götter, die ‚bewußtlose Wesen‘ heißen und die, sobald Bewußtsein in ihnen erwacht, aus ihrer Existenz abscheiden. Nun kann es kommen, daß jemand, der aus dieser Existenz abgeschieden ist, zu einer Existenz hier auf Erden gelangt und in dieser dann dem Heim entsagt und (als Asket) in die Heimlosigkeit geht. Dann erreicht er vielleicht durch heißes Ringen . . . eine solche geistige Konzentration, daß er kraft derselben sich des Erwachens seines Bewußtseins erinnert, aber an nichts, was jenseits desselben liegt. Der behauptet dann: ‚Kausalitätslos ist das Selbst und die Welt entstanden. Denn früher war ich ja nicht, nun aber existiere ich, der ich früher nicht war, zur Individualität gediehen‘.

„Das ist der erste Grund . . .

„Mit Rücksicht worauf tun sie es zweitens? „In diesem Falle handelt es sich um diesen oder jenen Samaṇa oder Brahmanen, der sich auf Logik und Nachdenken verläßt. Bei dem ist es das subjektive Ergebnis logischen Folgerns und Abwägens, wenn er dem Gedanken Worte leiht: ‚Kausalitätslos ist das Selbst und die Welt entstanden‘.

„Das ist der zweite Grund . . .

„Das, Bhikkhu’s, sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die die Theorie von der Kausalitätslosigkeit vertreten und das Selbst und die Welt aus zwei Gründen für kausalitätslos entstanden erklären. Alle ohne Ausnahme tun es aus diesen zwei Gründen oder aus einem von beiden, andere als diese gibt es nicht.

„Aber dem Tathāgata ist offenbar . . .

„Das sind jene schwer zu ergründenden Dinge . . .

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die über den Anfang des Seins spekulieren und ihm nachgrübeln und mit Bezug darauf aus achtzehn Gründen allerlei in der Luft schwebende kühne Behauptungen vortragen. Alle ohne Ausnahme tun es aus diesen achtzehn Gründen oder aus einem derselben, andere als diese gibt es nicht.

Aber dem Tathāgata ist offenbar . . .

„Das sind jene schwer zu ergründenden Dinge . . .

„Bhikkhu’s, es gibt gewisse Samaṇa’s und Brahmanen, die über das Dereinst spekulieren und ihm nachgrübeln und mit Bezug darauf in vierundvierzig Formen allerlei in der Luft schwebende kühne Behauptungen vortragen. Inwiefern tun sie das?

„Da gibt es, Bhikkhu’s, gewisse Samaṇa’s und Brahmanen, die an die Existenz nach dem Tode glauben, an bewußte Existenz, und in sechzehnerlei Form ein nach dem Tode bewußtes Selbst behaupten. Inwiefern tun sie das?

„Sie erklären: ‚Nach dem Tode ist das der Krankheit überhobene bewußte Selbst mit Gestalt begabt‘, ‚. . . nicht gestaltet‘, ‚. . . zugleich gestaltet und nicht gestaltet‘, ‚. . . weder gestaltet noch nicht gestaltet‘, ‚. . . endlich‘, ‘ . . unendlich‘, . . . zugleich endlich und unendlich‘, ‚. . . weder endlich noch unendlich‘, ‚. . . ausgestattet mit der Vorstellung der Einheit‘, ‚. . . der Vielheit‘, ‚. . . des Begrenzten‘, ‚. . . des unendlich Großen‘, ‘ . . ausschließlich selig‘, ‚. . . ausschließlich Qual empfindend‘, ‚. . . sowohl selig wie Qual empfindend‘, ‚. . . weder Qual empfindend noch selig‘.

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die an eine Existenz nach dem Tode glauben, und zwar an eine bewußte Fortexistenz, und in sechzehnerlei Form ein nach dem Tode bewußtes Selbst behaupten.

Alle ohne Ausnahme tun es in diesen sechzehn Formen oder in einer derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Aber dem Tathāgata ist offenbar . . .

„Das sind jene schwer zu ergründenden Dinge . . .

Ende des zweiten Abschnittes.

Kapitel 3.

„Bhikkhu’s, es gibt gewisse Samaṇa’s und Brahmanen, die an die Existenz nach dem Tode glauben, aber an nicht-bewußte Existenz, und die in achterlei Form ein nach dem Tode nicht-bewußt-existierendes Selbst behaupten. Inwiefern tun sie das?

„Sie erklären: ‚Nach dem Tode ist das der Krankheit überhobene nicht bewußte Selbst mit Gestalt begabt‘, ‚. . . nicht-gestaltet‘, ‚. . . sowohl gestaltet wie nicht-gestaltet‘, ‚. . . weder gestaltet noch nicht-gestaltet‘, ‚. . . endlich‘, ‚. . . unendlich‘, ‚. . . sowohl endlich wie unendlich‘, ‚. . . weder endlich noch unendlich‘.

„Das, Bhikkhu’s, sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die an die Existenz nach dem Tode glauben, aber an nicht-bewußte Existenz, und die in achterlei Form ein nach dem Tode nicht-bewußt-existierendes Selbst behaupten.

Alle ohne Ausnahme tun es in diesen acht Formen oder in einer derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Aber dem Tathāgata ist offenbar . . .

„Das sind jene schwer zu ergründenden Dinge . . .

„Bhikkhu’s, es gibt gewisse Samaṇa’s und Brahmanen, die an die Existenz nach dem Tode glauben, aber an eine weder bewußte noch unbewußte Existenz, und die in achterlei Form ein nach dem Tode existierendes Selbst behaupten, das weder bewußt noch nicht-bewußt ist.

„Sie erklären: ‚Nach dem Tode ist das der Krankheit überhobene weder bewußte noch auch nicht-bewußte Selbst mit Gestalt begabt‘, ‚. . . nicht-gestaltet‘, ‚. . . sowohl gestaltet wie nicht-gestaltet‘, ‚. . . weder gestaltet noch auch nicht-gestaltet‘, ‚. . . endlich‘, ‚. . . unendlich‘, ‚. . . sowohl endlich wie unendlich‘, ‚. . . weder endlich noch unendlich‘.

„Das, Bhikkhu’s, sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die an die Existenz nach dem Tode glauben, aber an eine weder bewußte noch nichtbewußte Existenz, und die in achterlei Form ein nach dem Tode existierendes weder bewußtes noch nicht-bewußtes Selbst behaupten. Alle ohne Ausnahme tun es in diesen acht Formen oder in einer derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Aber dem Tathāgata ist offenbar . . .

„Das sind jene schwer zu ergründenden Dinge . . .

„Bhikkhu’s, es gibt gewisse Samaṇa’s und Brahmanen, die an eine Vernichtung glauben und die in siebenerlei Form die Vernichtung, den Untergang, das Ende einer seienden Seele behaupten. Inwiefern tun sie das?

„Da hat z.B. der eine oder andere Samaṇa oder Brahmane den Glauben oder die Theorie: ‚Insofern als dieses gestaltete Selbst, das aus den vier Elementen zusammengesetzt und von Vater und Mutter erzeugt ist, mit dem körperlichen Ende zugleich vernichtet wird, untergeht und nach dem Tode nicht mehr ist, ist dieses Selbst dann wahrhaftig und restlos vernichtet‘. In dieser Form behaupten manche die Vernichtung, den Untergang, das Ende einer seienden Seele.

„Zu dem spricht ein anderer so: ‚In der Tat, Verehrter, es existiert, dieses Selbst, von dem du redest. Ich behaupte nicht, daß es nicht existiere. Damit ist aber nicht jenes Selbst (auf das es ankommt) wahrhaftig und restlos vernichtet. Existiert ja doch ein anderes, göttliches, mit Gestalt begabtes Selbst, das Teil hat an den Sinnen-Freuden und wirkliche Speise genießt. Das kennst und siehst du freilich nicht. Aber ich kenne und sehe es. Insofern als dieses Selbst mit dem körperlichen Ende zugleich vernichtet wird, untergeht und nach dem Tode nicht mehr vorhanden ist, ist das Selbst wahrhaftig und restlos vernichtet‘. In dieser Form behaupten manche anderen die Vernichtung, den Untergang und das Ende einer seienden Seele.

„Zu dem spricht wieder ein anderer so: „In der Tat, Verehrter, es existiert, dieses Selbt, von dem du redest. Ich behaupte nicht, daß es nicht existiere. Damit ist aber nicht jenes Selbst (auf das es ankommt) wahrhaftig und restlos vernichtet. Existiert ja doch, Verehrter, ein anderes, göttliches, formhaftes Selbst, das aus Geist besteht, alle Haupt- und Nebenorgane hat und keiner der organischen Fähigkeiten ermangelt. Das kennst und siehst du freilich nicht, aber ich kenne und sehe es. Insofern als dieses Selbst mit dem körperlichen Ende zugleich vernichtet wird, untergeht und nach dem Tode nicht mehr vorhanden ist, ist das Selbst wahrhaftig und restlos vernichtet‘. In dieser Form behaupten manche anderen die Vernichtung, den Untergang, das Ende einer seienden Seele.

„Zu dem spricht wieder ein anderer so: ‚In der Tat, Verehrter, es existiert, dieses Selbst, von dem du redest. Ich behaupte nicht, daß es nicht existiere. Damit ist aber nicht jenes Selbst (auf das es ankommt) wahrhaftig und restlos vernichtet. Existiert ja doch ein anderes, das zum Stadium (der Idee von) der Raumunendlichkeit gelangte Selbst; es heißt so, weil es nach vollkommener Überwindung aller Form- Vorstellungen, nach dem Einschlafen aller Vorstellungen von materiellen Dingen und nach der Ausschaltung aller Vielheits- Vorstellungen (erkennt): ,Der Raum ist unendlich‘. Das kennst und siehst du freilich nicht, aber ich kenne und sehe es. Insofern als dieses Selbst mit dem körperlichen Ende zugleich vernichtet wird, untergeht und nach dem Tode nicht mehr vorhanden ist, ist das Selbst wahrhaftig und restlos vernichtet‘. In dieser Form behaupten manche anderen die Vernichtung, den Untergang, das Ende einer seienden Seele.

„Zu dem spricht wieder ein Anderer so: ‚. . . Existiert ja doch ein anderes, das zum Stadium (der Idee von) der Wahmehmungs- Unendlichkeit gelangte Selbst; es heißt so, weil es, vollkommen hinausgelangt über das in der Idee von der Raumunendlichkeit bestehende Stadium, (erkennt): ,Die Wahrnehmung ist unendlich‘. Das kennst und siehst du freilich nicht, aber ich kenne und sehe es. Insofern als dieses Selbst mit dem körperlichen Ende zugleich vernichtet wird, untergeht und nach dem Tode nicht mehr vorhanden ist, ist das Selbst wahrhaftig und restlos vernichtet‘. In dieser Form behaupten manche anderen die Vernichtung, den Untergang, das Ende einer seienden Seele.

„Zu dem spricht wieder ein anderer so: ‚. . . Existiert ja doch ein anderes, das zum Stadium des Nicht-irgendetwas-Realisierens gelangte Selbst; es heißt so, weil es, vollkommen hinausgelangt über das Stadium der Idee von der Wahrnehmungs-Unendlichkeit (erkennt): ,Es existiert nichts‘. Das kennst und siehst du freilich nicht, aber ich kenne und sehe es. Insofern als dieses Selbst mit dem körperlichen Ende zugleich vernichtet wird, untergeht und nach dem Tode nicht mehr vorhanden ist, ist das Selbst wahrhaftig und restlos vernichtet‘. In dieser Form behaupten manche anderen die Vernichtung, den Untergang, das Ende einer seienden Seele.

„Zu dem spricht wieder ein anderer so: ‚. . . Existiert ja doch ein anderes, das zum Stadium von Weder-Bewußtsein-noch-auch-Nichtbewußtsein gelangte, Selbst; es heißt so, weil es, vollkommen hinausgelangt über das Stadium des Nicht-irgendetwas-Realisierens, (nur empfindet): ,Das ist friedevoll, das ist erhaben‘. Das kennst und siehst du freilich nicht, aber ich kenne und sehe es. Insofern als dieses Selbst mit dem körperlichen Ende zugleich vernichtet wird, untergeht und nach dem Tode nicht mehr vorhanden ist, ist das Selbst wahrhaftig und restlos vernichtet. In dieser Form behaupten manche anderen die Vernichtung, den Untergang, das Ende einer seienden Seele.

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die an eine Vernichtung glauben und in siebenerlei Form die Vernichtung, den Untergang, das Ende einer seienden Seele behaupten. Alle ohne Ausnahme tun es in diesen sieben Formen oder in einer derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Aber dem Tathāgata ist offenbar . . .

„Das sind jene schwer zu ergründenden Dinge . . .

„Bhikkhu’s, es gibt gewisse Samaṇa’s und Brahmanen, die an das Nibbāna schon in der sichtbaren Welt glauben und in fünferlei Form ein schon in der sichtbaren Welt eintretendes wahres Nibbāna einer seienden Seele behaupten. Inwiefern tun sie das?

„Es handelt sich da zunächst um den Fall, daß der eine oder andere Samaṇa oder Brahmane des Glaubens lebt und die Theorie vertritt: ‚Wenn jenes Selbst im Besitz und Nießbrauch der fünferlei Sinnengenüsse ihrer sich erfreut‘, hat das Selbst eben dadurch das wahre Nibbāna im sichtbaren Dasein erreicht‘. In dieser Form behaupten einige das wahre Nibbāna einer seienden Seele schon im sichtbaren Dasein.

„Zu dem spricht ein anderer so: ‚In der Tat, Verehrter, es existiert, dieses Selbst, von dem du redest. Ich behaupte nicht, daß es nicht existiere. Aber das Selbst (auf das es ankommt) ist nicht schon auf die von dir bezeichnete Weise des wahren Nibbāna im irdischen Dasein teilhaftig.

Warum nicht? Die Sinnengenüsse sind flüchtig, leidenvoll und mit dem Fluche der Veränderlichkeit beladen, aus dem durch ihre Veränderlichkeit bedingten Wechsel entspringt Kummer, Klage, Leid, Trauer und Verzweiflung. Wenn aber das Selbst sich losmacht von den Sinnengenüssen, von allem Übelen und die mit energischem Denken und Erwägen verbundene, glück- und freudereiche erste Stufe der Versenkung erringt und festhält, die durch Loslösung gewonnen wird, dann hat dadurch das Selbst das wahre Nibbāna schon im sichtbaren Dasein erreicht‘. In dieser Form behaupten einige andere das wahre Nibbāna einer seienden Seele schon im sichtbaren Dasein.

„Zu dem spricht ein anderer so: ‚In der Tat, Verehrter, es existiert, dieses Selbst, von dem du redest. Ich behaupte nicht, daß es nicht existiere. Aber das Selbst (auf das es ankommt) ist nicht schon auf die von dir bezeichnete Weise des wahren Nibbāna im sichtbaren Dasein teilhaftig. Warum nicht? Daß in jenem Zustande Denken und Erwägung vorhanden ist, um deswillen erscheint er noch grobirdisch. Wenn aber das Selbst, indem es allem Denken und aller Erwägung ein Ende macht, die von Denken und Erwägung freie glück- und freudereiche zweite Stufe der Versenkung erringt und festhält, die Frieden im Innern und Erhebung - und - Zusammenschluß des Geistes bringt und durch Konzentration gewonnen wird, dann hat das Selbst dadurch das wahre Nibbāna im sichtbaren Dasein erreicht‘. In dieser Form behaupten einige andere das wahre Nibbāna einer seienden Seele schon im sichtbaren Dasein.

„Zu dem spricht wieder ein anderer so: ‚In der Tat, Verehrter, es existiert, dieses Selbst, von dem du redest. Ich behaupte nicht, daß es nicht existiere. Aber das Selbst (auf das es ankommt) ist nicht schon auf die von dir dargelegte Weise des wahren Nibbāna im irdischen Dasein teilhaftig. Warum nicht? Daß in jenem Zustande Freude herrscht und der Geist geschwellt ist, um deswillen erscheint jener Zustand noch grobirdisch. Wenn aber das Selbst sich von der Freude läutert, in Gleichmut verharrt, ernst besonnen und vollbewußt, und körperlich das Glück empfindet und so die dritte Stufe der Versenkung erringt und festhält, welche die Auserwählten meinen, wenn sie sagen: ‚gleichmütig, gesammelt und beglückt‘, dann hat dadurch das Selbst das wahre Nibbāna im sichtbaren Dasein erreicht‘. In dieser Form behaupten einige andere das wahre Nibbāna einer seienden Seele schon im sichtbaren Dasein.

„Zu dem spricht wieder ein anderer so: ‚In der Tat, Verehrter, es existiert, dieses Selbst, von dem du redest. Ich behaupte nicht, daß es nicht existiere. Aber das Selbst (auf das es ankommt) hat nicht schon dadurch das wahre Nibbāna im sichtbaren Dasein erreicht. Warum nicht? Daß in jenem Zustande der Geist im Gedanken an sein Glück schwelgt, um deswillen erscheint jener Zustand noch grobirdisch. Wenn aber das Selbst die vierte Stufe der Versenkung erringt und festhält, wo nach dem Freiwerden von Glück sowohl als Leid, nach dem Einschlafen der vorher vorhandenen Empfindung für Lust und Leid, Leid- und Glücklosigkeit herrscht, und wo (der Geist) geläutert ist durch Gleichmut und ernste Sammlung, so hat das Selbst eben dadurch das wahre Nibbāna im sichtbaren Dasein erreicht‘. In dieser Form behaupten einige andere das wahre Nibbāna einer seienden Seele schon im sichtbaren Dasein.

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die an ein wahres Nibbāna schon im sichtbaren Dasein glauben und in fünferlei Form ein wahres Nibbāna einer seienden Seele schon im sichtbaren Dasein behaupten. Alle ohne Ausnahme tun es in diesen fünf Formen oder in einer derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Aber dem Tathāgata ist offenbar . . .

„Das sind jene schwer zu ergründenden Dinge . . .

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die über das Dereinst spekulieren und ihm nachgrübeln und mit Bezug darauf in vierundvierzig Formen allerlei in der Luft schwebende kühne Behauptungen vortragen. Alle ohne Ausnahme tun es in diesen vierundvierzig Formen oder in einer derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Aber dem Tathāgata ist offenbar . . .

„Das sind die schwer zu ergründenden Dinge . . .

„Bhikkhu’s, das sind die Samaṇa’s und Brahmanen, die, sei es über das Einstmals, sei es über das Dereinst, oder sowohl über das Einstmals wie über das Dereinst spekulieren und ihm nachgrübeln und mit Bezug darauf in zweiundsechzig Formen allerlei in der Luft schwebende kühne Behauptungen vortragen. Alle ohne Ausnahme tun es in diesen zweiundsechzig Formen oder in einer derselben, andere als diese gibt es nicht.

„Aber, Bhikkhu’s, dem Tathāgata ist offenbar: ‚Diese Ansichten, so gefaßt und eifrig gepflegt, werden dazu und dazu führen und, was das Jenseits anbetrifft, solche und solche Konsequenzen haben‘. Das ist dem Tathāgata offenbar, und auch, was noch darüber hinausgeht. Aber auf solches Wissen legt er keinen Wert, ein anderes Wissen trägt er in seinem Innern, das Wissen von der Erlösung, und nachdem er der Gefühle Entstehen und Vergehen, Annehmlichkeit und Bitternis, und wie man ihnen entflieht, der Wahrheit gemäß erkannt hat, ist er durch die Abkehr erlöst, der Tathāgata.

„Das, Bhikkhu’s, sind jene schwer zu ergründenden, schwer zu erschauenden und auszudenkenden Dinge, die ruhevoll und erhaben sind, bloßem logischen Denken unerreichbar, sublim und nur von Weisen zu begreifen, die der Tathāgata kraft eigenen Erkennens und Verwirklichens predigt, und um derentwillen allein man den Tathāgata mit Fug und Recht rühmen könnte.“

„Was nun, Bhikkhu’s, unter diesen (Erwähnten) diejenigen verehrlichen Samaṇas und Brahmanen anbetrifft, die die Theorie von der Ewigkeit vertreten und aus vier Gründen das Selbst und die Welt für ewig erklären, so ist ihr Glaube bloße (Äußerung des) Gefühles urteilsloser Blinder, eine erregte Geberde unruhigen Verlangens solcher, die sich vom begehrenden Interesse (an der Welt des Empirischen) leiten lassen.

„Und was, Bhikkhu’s, unter diesen (Erwähnten) diejenigen verehrliehen Samaṇas und Brahmanen betrifft, die in mancher Beziehung die Theorie von der Ewigkeit vertreten und in mancher die von der Nicht-Ewigkeit und aus vier Gründen Selbst und Welt zum Teil für ewig, zum Teil für nicht-ewig erklären, so ist auch ihr Glaube . . .

„ . . ., die auf die Endlichkeit oder Unendlichkeit der Welt bezügliche Theorieen vertreten und aus vier Gründen die Endlichkeit oder Unendlichkeit der Welt behaupten, . . .

„ . . ., die in ihrer unbestimmten Art den Quallen gleichen, weil sie, worüber man sie auch fragt, aus vier Gründen eine ausweichende Antwort geben, sodaß sie gleich Quallen schwer zu fassen sind, . . .

„ . . ., die an die Kausalitätslosigkeit glauben und das Selbst und die Welt aus zwei Gründen für kausalitätslos entstanden erklären, . . .

„ . . ., die über den Anfang des Seins spekulieren und ihm nachgrübeln und mit Bezug darauf aus achtzehn Gründen allerlei in der Luft schwebende kühne Behauptungen vortragen, . . .

„ . . ., die an die Existenz nach dem Tode glauben, an bewußte Existenz, und in sechzehnerlei Form ein nach dem Tode bewußtes Selbst behaupten‘, . . .

„. . ., die an die Existenz nach dem Tode glauben, aber an nichtbewußte Existenz, und die in achterlei Form ein nach dem Tode nicht-bewußt-existierendes Selbst behaupten ...

„ . . ., die an die Existenz nach dem Tode glauben, aber an eine weder bewußte noch unbewußte Existenz, und die in achterlei Form ein nach dem Tode existierendes Selbst behaupten, das weder bewußt noch nicht-bewußt ist . . .

„ . . ., die an die Vernichtung glauben und in siebenerlei Form die Vernichtung, den Untergang, das Ende einer seienden Seele behaupten . . .

„ . . ., die an ein wahres Nibbāna schon im sichtbaren Dasein glauben und in fünferlei Form ein schon im sichtbaren Dasein eintretendes wahres Nibbāna einer seienden Seele behaupten . . .

„ . . ., die über das Dereinst spekulieren und ihm nachgrübeln und mit Bezug darauf in vierundvierzig Formen allerlei in der Luft schwebende kühne Behauptungen vortragen . . .

„ . . ., die, sei es über das Einstmals, sei es über das Dereinst, oder sowohl über das Einstmals wie über das Dereinst spekulieren und ihm nachgrübeln und in bezug darauf in zweiundsechzig Formen allerlei in der Luft schwebende kühne Behauptungen vortragen . . ., der Glaube aller dieser verehrlichen Samaṇa’s und Brahmanen ist eine (bloße Äußerung des) Gefühles urteilsloser Blinder, eine erregte Geberde unruhigen Verlangens solcher, die sich vom begehrenden Interesse (an der Welt des Empirischen) leiten lassen.

45–57„Und was, Bhikkhu’s, unter diesen (Erwähnten) diejenigen Samaṇa’s und Brahmanen anbetrifft, die . . ., der Glaube aller dieser beruht auf dem Urteilen auf Grund empirischer Anschauung.

58–70„Und was, Bhikkhu’s, unter diesen (Erwähnten) diejenigen Samaṇa’s und Brahmanen anbetrifft, die . . ., es wäre ein Unding, anzunehmen, daß sie ihr Gefühl haben würden ohne die Sinneswahrnehmung.

„Und was, Bhikkhu’s, unter diesen (Erwähnten) diejenigen Samaṇa’s und Brahmanen anbetrifft, die ..., sie alle gelangen zu ihrem Gefühl durch die einzelnen Kontakte der sechs Kontakt-Gebiete, auf dem Gefühle beruht das begehrende Interesse (an der Erscheinungswelt), auf dem begehrenden Interesse (an ihr) die Beziehung (der Daseinserscheinungen) auf das Ich, auf dieser Beziehung das individuelle Sein, auf der (Idee des) individuellen Seins beruht (die der) Geburt, aus der Geburt folgt Alter und Tod, Kummer, Klage, Leid, Trauer und Verzweiflung. Indem aber der Bhikkhu der sechs Gebiete des Sinnen-Kontaktes Entstehen und Vergehen, Annehmlichkeit und Bitternis, und wie man ihnen entrinnt, der Wahrheit gemäß erkennt, gewinnt er eine Erkenntnis, die über alle jene Dogmen weit hinausreicht.

„Bhikkhu’s, alle jene Samaṇa’s und Brahmanen, die, sei es über das Einstmals, sei es über das Dereinst, oder sowohl über das Einstmals wie über das Dereinst spekulieren und ihm nachgrübeln und mit Bezug darauf vielerlei in der Luft schwebende kühne Behauptungen vortragen, alle sind sie mit ihren zweiundsechzig Auffassungsarten in einem Netz eingeschlossen, und wenn sie Sprünge machen, so machen sie solche doch nur im Netz, eng von ihm umhegt und im Netz gefangen.

„Wie ein geschickter Fischer oder Fischerknecht mit einem feinmaschigen Netze das Wasser eines kleinen Teiches ganz einfaßt und dabei denkt: ‚Wie viele Lebewesen von einiger Größe sich auch in diesem Teiche befinden mögen, alle stecken im Netze drin, und wenn sie emporspringen, so machen sie ihre Sprünge doch nur im Netz, eng von ihm umhegt und im Netz gefangen‘, ebenso, Bhikkhu’s, sind alle jene Samaṇas und Brahmanen . . .. in einem Netz eingeschlossen, und wenn sie Sprünge machen, so machen sie solche doch nur im Netz, eng von ihm umhegt und im Netz gefangen.

„Bhikkhu’s, für das körperliche Teil des Tathāgata ist die Brücke zum Sein abgebrochen. So lange sein Körper noch bestehen wird, werden Götter und Menschen ihn sehen. Aber nach dem Vergehen des Körpers, nach seinem Lebens-Ende werden Götter und Menschen ihn nicht mehr erblicken.

„Wie, Bhikkhu’s, wenn der Stiel eines Mangofruchtbüschels vom Baume losgeschnitten ist, alle Mangofrüchte, die an dem Stiele hängen, diesem nachfolgen, ganz ebenso, Bhikkhu’s, verhält es sich mit dem Körper des Tathāgata, dessen Wille zum Leben vernichtet ist. So lange sein Körper noch bestehen wird, werden Götter und Menschen ihn sehen, aber nach dem Vergehen des Körpers, nach seinem Lebens-Ende werden Götter und Menschen ihn nicht mehr erblicken.

Nach dieser Rede sprach der ehrwürdige Ānanda zum Erhabenen so: „Erstaunlich, Herr, und wunderbar ist das! Herr, wie soll diese Predigt heißen?“

„Wohlan, Ānanda, wisse: sie soll heißen ‚Das Netz der Güter‘, ‚Das Netz der Wahrheit‘, ‚Das Netz des hohen Wissens‘, ‚Das Netz (das alle) falschen Dogmen (umschließt)‘, der ‚Höchste Sieg im Kampfe‘.“

So sprach der Erhabene, und mit dankbarer Freude nahmen die Bhikkhu’s die Worte des Erhabenen auf. Aber während der Predigt bebten alle tausend Welten.

Ende des Brahmajāla-Sutta.