Dīgha Nikāya 26

Cakkavatti-Sīhanāda Sutta

Die stolze Rede über einen Weltherrscher der Vorzeit

So habe ich berichten hören.

Einmal hielt sich der Erhabene in Mātulā im Lande Magadha auf. Dort richtete der Erhabene das Wort an die Bhikkhu’s: „Bhikkhu’s!“ „Ja, Herr.“ antworteten zu hören bereit die Bhikkhu’s dem Erhabenen.

Und der Erhabene sprach:

„Bhikkhu’s, sucht eure Leuchte und Zuflucht in euch selbst, nirgends sonst, und sucht in der Lehre der Wahrheit eure Leuchte und Zuflucht, nirgends sonst! Und, Bhikkhu’s, wie verhält sich ein Bhikkhu, der Leuchte und Zuflucht in sich selbst sucht und nirgends sonst, der in der Lehre der Wahrheit Leuchte und Zuflucht sucht und nirgends sonst? Bhikkhu’s, dazu ist nötig, daß der Bhikkhu dem Wesen des Körpers nachsinnt . . . und er legt die Begierde nach der Welt und die Kümmernis ab. Bhikkhu’s, so sucht ein Bhikkhu Leuchte und Zuflucht in sich selbst und nirgends sonst und sucht Leuchte und Zuflucht in der Lehre der Wahrheit und nirgends sonst.

„Geht euren Lebensbedingungen nach auf dem euch durch Anlage eigentümlichen Gebiete. Wer das tut, Bhikkhu’s, zu dessen Innerem findet Māra keinen Zugang, an dem findet er keinen Angriffspunkt. Wenn ihr euch das zu eigen macht, was heilsam ist, wächst der Schatz des Guten.

„Bhikkhu’s, in der Vorzeit herrschte einmal ein weltbeherrschender König mit Namen Daḷhanemi als legitimer König der Gerechtigkeit über die ganze Erde bis an ihre vier Enden . . .“

„Bhikkhu’s, als nun viele Jahre, Jahrhunderte, Jahrtausende dahingegangen waren, da gebot Daḷhanemi einmal einem Manne: ‚Höre, Mann! Wenn du einmal wahrnehmen solltest, daß die ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades sich wegbewegt und von der Stelle zu weichen anfängt, so melde es mir!‘ ‚Wie Majestät befiehlt‘, antwortete dienstwillig jener Mann dem Könige Daḷhanemika. Und wirklich sah er nach vielen Jahren, Jahrhunderten, Jahrtausenden eines Tages, daß die ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades sich wegzubewegen und von der Stelle zu weichen anfing. Da lief er zum Könige Daḷhanemi und meldete ihm: ‚Bitte, wolle Majestät zur Kenntnis nehmen, daß deiner Majestät ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades sich wegzubewegen und von der Stelle zu weichen anfängt!‘

„Bhikkhu’s, da wandte sich König Daḷhanemi an den (Kron)-Prinzen, seinen ältesten Sohn, und sprach zu ihm: ‚Mein lieber Prinz, wie ich eben höre, ist meine ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades weg und von der Stelle verschwunden. Nun weiß ich aber von Hörensagen, daß ein Cakkavatti-König, dessen ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades verschwindet und von der Stelle weicht, nicht mehr lange zu leben hat. Nun, ich habe die Freuden des Menschendaseins genossen, es wird Zeit, auf die himmlischen bedacht zu sein. Wohlan, mein lieber Junge, nimm du diese meerumschlossene Erde hin! Ich aber will Haar und Bart mir scheren lassen, die gelbroten Gewänder anziehen und aus dem Heim in die Heimlosigkeit gehen.‘

„Und so, Bhikkhu’s, setzte König Daḷhanemi den Kronprinzen, seinen ältesten Sohn, in aller Form in die Regierung ein, und er selbst ließ sich Haar und Bart scheren, tat die gelbroten Gewänder an und ging aus dem Heim in die Heimlosigkeit. Bhikkhu’s, es waren gerade acht Tage vergangen, seit der königliche Weise dem Hausleben entsagt hatte, da verschwand die ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades ganz und gar.

„Bhikkhu’s, da trat ein Bediensteter vor den nun herrschenden gesalbten König und meldete ihm: ‚Bitte, Majestät, wolle zur Kenntnis nehmen: die ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades ist ganz verschwunden!‘ Da wurde der regierende König darüber sehr bekümmert und klagte, ging zum königlichen Weisen und erzählte ihm den Vorgang. Der königliche Weise antwortete ihm: ‚Mein lieber Sohn, laß dieses Ereignis dich nicht bekümmern und klage nicht! Auf die ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades darfst du ja doch nicht Anspruch erheben wie auf ein Erbstück aus dem väterlichen Erbe! Wohlan, mein Sohn, widme dich der hohen Cakkavatti-Pflicht! Vielleicht wird dir, wenn du dich ihr weihst, einmal an einem Sonntage, einem fünfzehnten, wenn du mit gebadetem Haupte auf deinem glänzenden Palast-Söller andächtig Sonntagsruhe hältst, das Himmelsrad mit tausend Speichen, mit Radkranz und Nabe und mit aller Art Vollkommenheiten erscheinen.‘

„‚Herr, welcher Art ist denn diese Cakkavatti-Pflicht?‘ ‚Wohlan, lieber Sohn, verfahre nach Recht und Frömmigkeit, achte, ehre, respektiere und schätze das Recht und halte es hoch, richte es als dein Banner und Wahrzeichen auf, laß dich von ihm allein leiten und laß den Segen von Recht und Religiosität, persönliche Sicherheit, Schutz und Schirm, den Einwohnern deines Landes zuteil werden, dem Heere, den Adligen, die deinen Anhang bilden, den Brahmanen und Bürgern, den Stadteingesessenen wie den Bewohnern des flachen Landes und auch dem Wilde auf der Erde und den Vögeln in der Luft! Lieber Sohn, laß in deinem Lande nicht das Unrecht herrschen! Und den Armen, die etwa in deinem Reiche sind, teile Geld aus! Die Samaṇa’s und Brahmanen in deinem Lande, die der Lebenstollheit und Leichtfertigkeit entsagt, sich zu Duldsamkeit und Freundlichkeit bekehrt haben und als ihre Aufgabe nur noch betrachten, sich zu erziehen und für ihre Seele Ruhe und Frieden zu erringen, die besuche von Zeit zu Zeit einmal und laß dich von ihnen belehren, was gut und böse, was tadelnswert und untadelig, was des Strebens wert und unwert ist, und was, wenn du es tust, dir auf lange Leid und Unheil, und was dir Segen und Glück bringt. Und nachdem du ihre Antwort gehört hast, dann meide, was nach ihrer Ansicht böse, und mache dir zu eigen, was gut ist! Mein lieber Sohn, das ist die hohe Cakkavatti-Pflicht.‘ ‚Es soll so geschehen, Herr‘, gelobte der herrschende König dem Königsweisen und widmete sich der Erfüllung der Cakkavatti-Pflicht. In Folge davon erschien ihm dann an einem Sonntage, an einem fünfzehnten, als er mit gebadetem Haupte auf seinem glänzenden Palast-Söller andächtig Feiertag hielt, die ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades mit tausend Speichen, mit Radkranz und Nabe und mit aller Art Vollkommenheiten. Bei seinem Anblick dachte der herrschende König bei sich: ‚Ich weiß von Hörensagen, daß ein herrschender König, an dem die Salbung vollzogen ist, wenn ihm die ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades mit tausend Speichen, mit Radkranz und Nabe und mit aller Art Vollkommenheiten erscheint, während er an einem Sonntage, einem fünfzehnten, mit gebadetem Haupte auf seinem glänzenden Palast-Söller andächtig Feiertag hält, ein Cakkavatti wird. Ich werde also wohl Cakkavatti werden.‘

„Er stand von seinem Sitze auf, nahm das Obergewand nur über die eine (linke) Schulter, ergriff mit der linken Hand ein Gefäß und besprengte (daraus) mit der rechten Hand das Himmelsrad mit den Worten: ‚Rolle in die Weite, erhabenes Rad, mache deinen Siegeslauf, erhabenes Rad!‘ Da rollte das Himmelsrad nach Osten, und hinterher zog der (zum) Cakkavatti (bestimmte) König mit seinem viergliedrigen Heere. Wo aber das Rad stehen blieb, da machte auch der Cakkavatti-König mit seinem viergliedrigen Heere Halt. Die feindlichen Könige des Ostens aber kamen zum Cakkavatti-Könige und sprachen: ‚Du kannst (ruhig in unsere Reiche) kommen, Mahārāja, du bist willkommen, Mahārāja, betrachte alles als dir gehörig, Mahārāja, du hast fortan zu bestimmen, Mahārāja.‘ Der Cakkavatti-König sprach: ‚Hinfort soll kein lebendes Wesen mehr verletzt, nichts Nichtgegebenes genommen, nicht unkeusch gelebt, keine Unwahrheit gesprochen, nichts Berauschendes getrunken werden, ihr sollt so essen, daß man es Essen nennen kann!‘ Die bis dahin feindlichen Könige des Ostens wurden ergebene Vasallen des Cakkavatti-Königs.

„Bhikkhu’s, dann tauchte das Rad in den östlichen Ozean und wieder heraus, worauf es nach Süden rollte. . . ., . . . nach Westen . . ., worauf es nach Norden rollte, und hinter ihm her zog der Cakkavatti-König mit seinem viergliedrigen Heere. Wo aber das Rad stehen blieb, da machte auch der Cakkavatti-König mit seinem viergliedrigen Heere Halt. Die feindlichen Könige des Nordens aber kamen zum Cakkavatti-Könige und sprachen: ‚Mahārāja, du kannst (ruhig in unsere Reiche) kommen, du bist willkommen, Mahārāja, betrachte alles als dir gehörig, Mahārāja, du hast fortan zu bestimmen, Mahārāja‘.

Der Cakkavatti-König sprach: ‚Hinfort soll kein lebendes Wesen mehr verletzt, nichts Nichtgebenes genommen, nicht unkeusch gelebt, keine Unwahrheit gesprochen, nichts Berauschendes getrunken werden, und ihr sollt so essen, daß man es Essen nennen kann!‘ Die bis dahin feindlichen Könige des Nordens wurden ergebene Vasallen des Cakkavatti-Königs. Nachdem das Rad so den Sieg über die ganze meerumschlungene Erde gewonnen hatte, kehrte es in die Landeshauptstadt zurück und blieb vor dem Palast-Tore am Eingange der Gerichtshalle stehen, als wäre es nun an einer Achse befestigt, und bestrahlte des Cakkavatti-Königs Palast.

„Bhikkhu’s, es herrschte dann noch einmal ein Cakkavatti-König . . . dann ein dritter . . ., ein vierter . . ., ein fünfter . . ., ein sechster . . ., ein siebenter. . .

„Bhikkhu’s, da trat ein Bediensteter vor den nun herrschenden gesalbten König und meldete ihm: ‚Bitte, Majestät, wolle zur Kenntnis nehmen: die ‚Kostbarkeit‘ des Himmelsrades ist ganz verschwunden!‘ Da wurde der König darüber sehr bekümmert und klagte, ging aber nicht zum königlichen Weisen, ihn nach der Cakkavatti-Pflicht zu fragen. Er regierte sein Land nach eigenem Gutdünken, aber der Bevölkerung ging es dabei weder zu Beginn seiner Regierung noch später gut (?) wie unter der Herrschaft der früheren Könige, die sich der hohen Cakkavatti-Pflicht gewidmet hatten.

„Da taten sich die Palastbeamten und Hofleute, die Zählmeister und Minister, die der königlichen Leibwache Angehörenden, die Türhüter und die Räte (?) zusammen, gingen zum regierenden Könige und sprachen: ‚Majestät, seitdem du nach eigenem Gutdünken das Land regierst, ist es der Bevölkerung, sowohl Anfangs wie nachher, nicht mehr so gut gegangen (?) als unter der Herrschaft der früheren Könige, die sich der Cakkavatti-Pflicht widmeten. Es gibt aber in deinem Reiche Palastbeamte und Hofleute, Zählmeister und Minister, Mitglieder der königlichen Leibwache, Türhüter und Räte, uns hier und andere, die mit der hohen Cakkavatti-Pflicht Bescheid wissen; Herr, hole dir doch bei uns Auskunft über sie, wir werden sie dir (gerne) geben.‘

„Bhikkhu’s, da versammelte der herrschende Cakkavatti-König die Genannten um sich und fragte sie nach der hohen Cakkavatti-Pflicht. Und sie gaben ihm Auskunft. Nachdem er sie vernommen hatte, sorgte er für persönliche Sicherheit, für Schutz und Schirm, aber er verteilte kein Geld unter die Armen, und so wurde es mit der Armut immer schlimmer. Als die Not am größten war, vergriff sich einer an anderer Leute Eigentum, das ihm nicht gegeben war, man nennt das Stehlen. Man faßte ihn und schleppte ihn vor den regierenden König: ‚Majestät, dieser Mensch hat sich an anderer Leute Eigentum vergriffen, ohne daß dieses ihm gegeben worden wäre, mit anderen Worten: er hat gestohlen‘. Bhikkhu’s, da fragte ihn der König: ‚Höre, Mann, ist es wahr, was diese sagen, daß du anderer Leute Eigentum dir angeeignet hast, ohne daß es dir gegeben war, mit anderen Worten: hast du gestohlen?‘ ‚Ja, Herr.‘ ‚Warum?‘ ‚Ich habe nichts zu leben, Herr.‘ Da schenkte ihm der König Geld (und sagte zu ihm): ‚Du, Mann, von diesem Gelde lebe du selbst und unterhalte deine Eltern und Frau und Kinder, fang ein Geschäft an und gib fromme Spenden an Samaṇa’s und Brahmanen, deren Wirkung ins Jenseits reicht, die im Himmel ihre Vergeltung finden, mit Glück belohnt werden und zur himmlischen Seligkeit führen!‘ ‚Majestät, es soll so geschehen!‘ gelobte der Mensch dem herrschenden Könige.

„Bhikkhu’s, da vergriff sich noch ein anderer als Dieb an anderer Leute Eigentum. Man faßte ihn und schleppte ihn vor den König . . . ‚Majestät, es soll so geschehen!‘ gelobte der Mensch dem herrschenden Könige.

„Bhikkhu’s, die Leute erfuhren davon, daß der König den Dieben, die sich an anderer Besitz vergriffen hätten, auch noch Geld geschenkt habe. Da sagten sie sich: ‚Na, da wollen wir doch auch nehmen, wo wir’s bekommen, stehlen, wie man sagt!‘, und einer unter ihnen tat es wirklich. Man faßte ihn und brachte ihn vor den König . . . ‚Ich habe nichts zu leben, Herr.‘ Bhikkhu’s, da machte der König sich klar: ‚Wenn ich einem jeden, der sich diebisch an anderer Eigentum vergreift, noch Geld schenke, dann wird das Stehlen Mode werden. Ich will doch bei diesem Menschen einmal energische Gegenmaßregeln ergreifen und ihn ein für allemal unschädlich machen, ich will ihn köpfen lassen.‘ Und er befahl seinen Leuten; ‚Hört, ich befehle euch, bindet diesem Manne mit einer soliden Fessel die Arme fest auf den Rücken, schert ihn kahl, führt ihn unter den Wirbeln einer rauh dröhnenden Trommel von Straße zu Straße und von Platz zu Platz, dann zum Südtore der Stadt hinaus, und dort im Süden der Stadt legt ihm gründlich das Handwerk, macht ihn ein für allemal unschädlich: schlagt ihm den Kopf ab!‘ Sie sagten gehorsam: ‚Ganz nach Befehl‘ und taten, wie ihnen geheißen war.

„Jetzt sprach es sich unter den Leuten herum, daß der König gegen Spitzbuben, die sich an anderer Eigentum vergriffen, energisch vorginge und sie ein für allemal unschädlich machen, d. h. ihnen den Kopf abschlagen ließe. Da dachten sie: „Schön, bestellen wir uns also auch scharfe Schwerter! Und jedesmal, wo wir jemandem räuberisch seine Habe abnehmen, die er uns nicht gutwillig geben will, wollen auch wir energische Vorkehrungen treffen, ganze Arbeit und den Bestohlenen um einen Kopf kürzer machen!‘ Sie ließen sich wirklich scharfe Schwerter herstellen und verlegten sich darauf, Dörfer, Flecken und Städte auszuplündern und Wegelagerei zu treiben. Und jedesmal, wenn sie jemandem wider seinen Willen räuberisch seine Habe abnahmen, trafen sie insofern energische Vorsorge (für ihre Sicherheit), als sie ganze Arbeit machten und den Ausgeplünderten die Köpfe abschlugen.

„Bhikkhu’s, so folgte eins aus dem andern: weil die Armen kein Geld mehr bekamen, nahm die Armut überhand, weil die Armut überhandnahm, wurde das Stehlen Mode, weil das Stehlen in Aufnahme kam, gewöhnte man sich an den Gebrauch der blanken Waffe, und daraus ergab sich Mord- und Totschlag, daraus Verlogenheit, und als die Menschen zu lügen gelernt hatten, da büßten sie ihre lange Lebensdauer und ihr schönes Aussehen ein, und die Menschen, deren Lebensdauer achtzigtausend Jahre betrug, hatten schon Kinder, die nur noch vierzigtausend Jahre alt wurden.

„Bhikkhu’s, von diesen Menschen, die nur noch vierzigtausend Jahre alt wurden, vergriff sich einer spitzbübisch an anderer Eigentum. Man faßte ihn und brachte ihn vor den König: ‚Majestät, dieser Mensch hat sich räuberisch an anderer Eigentum vergriffen‘. Der König fragte ihn: ‚Höre, Mann, ist es wahr, was diese sagen, hast du dich wirklich als Dieb an anderer Eigentum vergriffen?‘ ‚Nein, Herr‘, antwortete er, er sprach eine bewußte Lüge.

„Bhikkhu’s, so folgte (wie gesagt) eins aus dem andern: weil die Armen kein Geld mehr bekamen . . ., und als die Menschen zu lügen gelernt hatten, büßten sie ihre lange Lebensdauer und ihr schönes Aussehen ein, und die Menschen, deren Lebensdauer vierzigtausend Jahre betrug, hatten Kinder, die nur noch zwanzigtausend Jahre alt wurden.

„Bhikkhu’s, von diesen Menschen, die nur noch zwanzigtausend Jahre alt wurden, vergriff sich einer spitzbübisch an anderer Eigentum. Den verklagte einer beim Könige: ‚Majestät, der und der hat sich als Dieb an anderer Eigentum vergriffen‘ und machte so den Angeber.

„Bhikkhu’s, so folgte . . ., und als die Angeberei Brauch geworden war, büßten sie noch mehr von ihrer Lebensdauer und Schönheit ein, und die Menschen jener Tage, deren Lebensdauer noch zwanzigtausend Jahre betrug, hatten Kinder, die nur noch zehntausend Jahre alt wurden.

„Bhikkhu’s, als die menschliche Lebensdauer noch zehntausend Jahre betrug, da waren nur manche Individuen noch schön, andere aber schon häßlich; und die unter ihnen, die häßlich waren, richteten ihre Blicke (neidisch) auf die schönen und fingen an, anderer Frauen nachzustellen.

„Bhikkhu’s, so folgte . . ., ein Umsichgreifen der sexuellen Unsittlichkeit, und infolge dieser Unmoral nahm Lebensdauer und Schönheit der Individuen noch weiter ab, und während die Lebensdauer der Menschen jener Tage noch zehntausend Jahre betrug, hatten sie Kinder, die nur noch fünftausend Jahre alt wurden.

„Bhikkhu’s, unter den fünftausendjährigen Menschen kamen zwei Dinge zur Blüte: Grobheit der Rede und leeres müßiges Geschwätz, und weil diese sehr im Brauch waren, nahm Lebensdauer und Schönheit dieser Wesen noch weiter ab, und während die Lebensdauer der Menschen jener Tage noch fünftausend Jahre betrug, hatten sie Kinder, die z. T. nur noch dritthalbtausend, z. T. auch nur noch zweitausend Jahre alt wurden.

„Bhikkhu’s, unter den dritthalbtausendjährigen Menschen kamen Begierde und Böswilligkeit hoch, und infolge davon nahm Lebensdauer und Schönheit immer mehr ab, und während die Lebensdauer der Menschen jener Tage dritthalbtausend Jahre betrug, hatten sie Kinder, die nur noch tausend Jahre alt wurden.

„Bhikkhu’s, in der Periode der tausendjährigen Lebensdauer der Menschen kamen falsche Weltanschauungen auf, und infolge davon nahm ihre Lebensdauer und Schönheit noch mehr ab: während ihr Leben noch tausend Jahre dauerte, hatten sie Kinder, die nur noch fünfhundert Jahre alt wurden.

„Bhikkhu’s, in der Periode der fünfhundertjährigen Lebensdauer der Menschen kamen drei Dinge stark zur Entfaltung: unrechtes Verlangen, Begier nach Verwerflichem und falsche Lehre, und infolge davon nahm ihre Lebensdauer und Schönheit noch mehr ab: während ihr Leben noch fünfhundert Jahre dauerte, hatten sie Kinder, die zum Teil nur noch dritthalbhundert, z. T. auch nur noch zweihundert Jahre alt wurden.

„Bhikkhu’s, in der Periode der dritthalbhundertjährigen Lebensdauer der Menschen traten folgende Eigenschaften stark hervor: Pietätlosigkeit gegen Mutter und Vater, unfreundliches Verhalten gegen Samaṇa’s und Brahmanen und Unehrerbietigkeit gegen das Familienhaupt.

„Bhikkhu’s, in dieser Weise folgte eins aus dem andern . . ., und als die Pietätlosigkeit gegen Mutter und Vater, das unfreundliche Verhalten gegen Samaṇa’s und Brahmanen und die Unehrerbietigkeit gegen das Familienhaupt so sehr zunahm, da nahm Lebensdauer und Schönheit der Menschen noch mehr ab: während ihr Leben noch dritthalbhundert Jahre dauerte, hatten sie Kinder, die nur noch hundert Jahre alt wurden.

„Bhikkhu’s, einst wird die Zeit kommen, wo die Menschen Kinder haben werden, die nur noch zehn Jahre alt werden. Dann werden die Mädchen mit fünf Jahren mannbar sein. In der Periode der zehnjährigen Lebensdauer der Menschen werden Genußmittel wie zerlassene Butter, frische Butter, Oel, Honig, Melasse und Salz verschwinden, und Buchweizen wird dann der höchste der Genüsse sein. Wie jetzt Curry aus Reis und Fleisch die feinste aller Delikatessen ist, so wird in der Periode, wo die menschliche Lebensdauer zehn Jahre beträgt, Buchweizen den höchsten der Genüsse bilden. In dieser Periode werden auch die zehn Wege des guten Handelns vollkommen verschwinden und die zehn Wege des schlechten Handelns auf das nachdrücklichste gepredigt werden. Was wir ‚gut‘ nennen, wird es dann garnicht mehr geben. Und wie sollte es dann jemanden geben, der Gutes tut? Zu jener Zeit werden die der Pietät gegen Mutter und Vater Baren, die gegen Samaṇa’s und Brahmanen Unfreundlichen und die gegen das Familienhaupt Unehrerbietigen für verehrungswürdig und preisenswert gelten. Wie jetzt diejenigen, die Mutter und Vater ehren, gegen Samaṇa’s und Brahmanen freundlich sind und dem Familienhaupt Ehrerbietung erweisen, für ehrenwert und des Lobes würdig gelten, so werden dann die der Ehrerbietung gegen Mutter und Vater Baren, die gegen Samaṇa’s und Brahmanen Unfreundlichen und die gegen das Familienhaupt Unehrerbietigen für verehrungswürdig und preisenswert angesehen werden.

„Bhikkhu’s, in jenen kommenden Zeiten, wo die Menschen nur noch zehn Jahre alt werden, wird man Mutter, Mutterschwester, Mutterbrudersfrau, Lehrersgattin und Gattin von sonst jemand, der als sakrosankt zu betrachten ist, gar nicht mehr unterscheiden, alles wird durcheinander lieben wie Ziegen, Schafe, Hühner, Schweine, Hunde und Schakale. In jenen Zeiten werden die Individuen auch gegeneinander heftigen Haß, giftige Feindseligkeit, gewaltige Erbitterung und leidenschaftliche Mordgedanken hegen, die Mutter gegen das eigene Kind, der Sohn gegen seine Mutter, der Vater gegen sein eigenes Kind, der Sohn gegen seinen Vater, der Bruder gegen den Bruder, der Bruder gegen die Schwester, die Schwester gegen den Bruder. Nicht anders, als wenn ein Jäger, sobald er ein Stück Wild erblickt, von heftigem Verfolgungstrieb, feindseligsten Absichten, bösartiger Erpichtheit und leidenschaftlichster Mordgier angestachelt wird, werden in jenen kommenden Zeiten die Individuen gegen einander heftigen Haß, giftige Feindseligkeit, gewaltige Erbitterung und leidenschaftliche Mordgedanken hegen, die Mutter gegen das eigene Kind . . .

„Bhikkhu’s, in jenen kommenden Zeiten, wo die Menschen nur noch zehn Jahre alt werden, wird für sieben Tage eine Schwertzeit eintreten: die Menschen werden sich untereinander wie wilde Tiere ansehen, scharfe Schwerter werden in ihren Händen zu erblicken sein, und als wilde Tiere werden sie einer den andern abschlachten.

„Bhikkhu’s, dann wird aber manchen der Gedanke aufsteigen: ‚Damit wir keinem was zuleide tun und keiner uns, wird es das beste sein, wir ziehen uns in das Gras-Jungle oder in das Wald-Jungle oder unter das Luftwurzel-(und Lianen-)Geflecht großer Waldbäume oder auf eine schwer zugängliche Fluß-Insel oder in die Unebenheiten des Gebirges zurück und fristen unser Leben mit den Wurzeln und Früchten des Waldes als Nahrung‘, und sie werden das dann wirklich jene sieben Tage lang tun. Und nach Ablauf der sieben Tage werden sie das Gras-Jungle oder das Wald-Jungle oder das Versteck unter den Luftwurzeln der Waldbäume oder die schwer zugängliche Fluß-Insel oder die Unebenheiten des Gebirges verlassen, einander umarmen, in (frohen) Versammlungen (?) Lieder singen und erfreut aufatmend ausrufen: ‚Gottlob, Mensch, du lebst noch, gottlob, Mensch, du lebst noch!‘

„Bhikkhu’s, diesen Individuen wird dann weiter der Gedanke aufsteigen: ‚Nur weil wir böse Gewohnheiten annahmen, sind wir diesem ausgedehnten Angehörigen-Verlust ausgesetzt worden, wir wollen doch lieber Gutes tun! Und zwar was? Wir wollen davon ablassen, lebende Wesen zu töten, diesen guten Grundsatz wollen wir uns zu eigen machen und dauernd danach leben‘, und sie werden dann wirklich davon ablassen, lebende Wesen zu töten, und diesen guten Grundsatz sich zu eigen machen und dauernd danach leben. Infolge davon werden sie dann an Lebensdauer und Schönheit wieder zunehmen, und während ihr eigenes Leben nur zehn Jahre dauert, werden sie Kinder haben, die zwanzig Jahre alt werden.

„Bhikkhu’s, diese Individuen werden dann weiter denken: ‚Weil wir uns gute Grundsätze aneigneten, nehmen wir an Lebensdauer und Schönheit zu, wir wollen drum noch mehr Gutes tun: wir wollen auch davon ablassen, fremdes Eigentum uns anzueignen, wenn man es uns nicht gegeben hat, der sexuellen Unmoral zu fröhnen, zu lügen, zu verleumden (oder den Angeber zu machen), harte Worte zu brauchen, seichte Unterhaltung zu führen, wir wollen Begehren, Böswilligkeit und falsche Weltanschauung von uns tun und die drei Dinge unrechtes Verlangen, Begier nach Verwerflichem und falsche Lehre aufgeben, und wir wollen Mutter und Vater ehren, uns freundlich gegen Samaṇa’s und Brahmanen verhalten und dem Familienhaupt Ehrerbietung erweisen. Auch diese guten Grundsätze wollen wir uns aneignen und danach leben.‘

„Sie werden dann wirklich Mutter und Vater ehren, freundlich gegen Samaṇa’s und Brahmanen sein und dem Familienhaupt Ehrerbietung erweisen. Weil sie sich solche guten Grundsätze aneignen, werden sie weiter zunehmen an Lebensdauer und Schönheit, und während ihr eigenes Leben nur zwanzig Jahre dauert, werden sie Kinder haben, die vierzig Jahre alt werden. Diese vierzig Jahre alt werdenden werden als (erwachsene) Menschen dann Kinder haben, die achtzig Jahre alt werden; diese dann wieder Kinder, die einhundertundsechzig Jahre alt werden; diese wieder solche, die dreihundertundzwanzig Jahre alt werden; diese solche, die sechshundertundvierzig Jahre werden; diese solche, die zweitausend Jahre werden; diese solche, die viertausend werden; diese solche, die achttausend werden; diese solche, die zwanzigtausend werden; diese solche, die vierzigtausend werden; diese solche, die achtzigtausend werden.

„Bhikkhu’s, in der Periode dieser achtzigtausendjährigen Menschen werden die Mädchen mit fünfhundert Jahren mannbar sein. In dieser Periode wird es drei Krankheiten geben: Wünschen, Appetitlosigkeit und Alter. Dieses Land Indien wird dann blühen und gedeihen, und Dörfer, Städte und Residenzen werden mit ihren Menschenschwärmen Hühnervölkern gleichen, Indien wird wie die Hölle von Menschen vollgepfropft und von ihnen (so dicht bedeckt) sein wie ein Bambus-Wald oder ein Schilf-Dickicht. Dann wird die jetzige Stadt Benares die Residenz Ketumatī heissen und blühen und gedeihen, volkreich, ganz voll von Menschen und Proviant sein. Dann wird es in diesem unseren Indien vierundachtzigtausend Städte geben, und die Königsresidenz Ketumatī wird die Hauptstadt davon sein.

„Bhikkhu’s, dann wird in der Residenzstadt Ketumatī ein Cakkavatti-König Saṃkha mit Namen emporkommen, ein legitimer König der Gerechtigkeit, der bis an die vier Enden der Welt gebietet, ein siegreicher Eroberer, der in seinem Lande gesicherte Zustände schafft und der die sieben ‚Kostbarkeiten‘ besitzt. Dies werden seine sieben ‚Kostbarkeiten‘ sein: das Rad, der (weiße) Elefant, das Roß, das Juwel, das Weib, der Hausmeier (?) und als siebente der Feldmarschall. Mehr als tausend heldenhafte hünengestaltige Söhne wird er haben, die die feindlichen Heere zerschmettern werden. Er wird diese ganze Erde bis an den Ozean, der sie umgibt, ohne Gewalt und ohne Schwertstreich nur durch Gerechtigkeit beherrschen.

„Bhikkhu’s, zu jener Zeit wird in der Welt der erhabene Metteyya als vollendeter vollkommen Erleuchteter erscheinen, kundig des rechten Wissens und des rechten Weges, als Pfadvollender, Welterkenner, unvergleichlicher Menschenerzieher, Lehrer von Göttern und Menschen, als erhabener Buddha, geradeso wie in der Gegenwart ich in der Welt erschienen bin als vollendeter vollkommen Erleuchteter, kundig des rechten Wissens und des rechten Weges, als Pfadvollender, Welterkenner, unvergleichlicher Menschenerzieher, Lehrer von Göttern und Menschen, als erhabener Buddha. Er wird (das Wesen) dieser Welt samt der der Götter, Māra’s und Brahmā-Götter, (das Wesen) der Kreaturen einschließlich der Samaṇas, Brahmanen, Götter und Menschen offenbaren, nachdem er es selbst erkannt und durchschaut hat, geradeso wie in der Gegenwart ich (das Wesen) dieser Welt samt der der Götter, Māra’s und Brahmā-Götter, (das Wesen) der Kreaturen einschließlich der Samaṇa’s, Brahmanen, Götter und Menschen offenbare, nachdem ich es selbst erkannt und durchschaut habe. Er wird die Lehre predigen, die schön am Anfang, schön in der Mitte und schön am Ende ist, voll Bedeutung und Sorgfalt in der äußeren Form, den lückenlos vollständigen, reinen, heiligen Wandel wird er predigen, geradeso wie in der Gegenwart ich die Lehre predige, die schön am Anfang, schön in der Mitte und schön am Ende ist, voll Bedeutung und Sorgfalt in der äußeren Form, und den lückenlos vollständigen, reinen, heiligen Wandel predige. Er wird eine Bhikkhu-Gemeinde von vielen tausend Bhikkhu’s leiten wie in der Gegenwart ich eine solche von vielen hundert leite.

„Bhikkhu’s, dann wird jener König Namens Saṃkha den vom Könige Mahā-Panāda hergerichteten Opferpfosten aufrichten und bei diesem seine Habe verschenken, den Samaṇa’s, Brahmanen, Armen, Wanderern, Bettlern und Bittstellern Almosen spenden und dann in der Nachfolge des erhabenen vollendeten vollkommen erleuchteten Metteyya sich Haar und Bart scheren lassen, die gelbroten Gewänder anlegen und aus dem Heim in die Heimlosigkeit gehen. Und nachdem er der Welt entflohen ist, wird er, für sich allein und zurückgezogen lebend, wachsam, strebend und innerlich gerade aufs Ziel gerichtet, bald jenes höchste Endziel frommen Lebens, um deswillen Männer aus den besten Familien auf immer aus dem Heim in die Heimlosigkeit gehen, schon hier im Irdischen selbst erkennen, verwirklichen und zu dauerndem Besitz gewinnen.

„Bhikkhu’s, sucht Leuchte und Zuflucht in euch selbst, nirgends sonst, und sucht in der Lehre der Wahrheit eure Leuchte und Zuflucht, nirgends sonst! Und, Bhikkhu’s, wie verhält sich ein Bhikkhu, der Leuchte und Zuflucht in sich selbst sucht und nirgends sonst, der in der Lehre der Wahrheit Leuchte und Zuflucht sucht und nirgends sonst? Bhikkhu’s, es kommt dabei darauf an, daß ein Bhikkhu dem Wesen des Körpers nachsinnt . . . und er legt die Begierde nach der Welt und die Kümmernis ab. Bhikkhu’s, so sucht ein Bhikkhu Leuchte und Zuflucht in sich selbst und nirgends sonst und sucht Leuchte und Zuflucht in der Lehre der Wahrheit und nirgends sonst.

„Geht euren Lebensbedingungen nach auf dem euch durch Anlage eigentümlichen Gebiete! Wenn ihr das tut, Bhikkhu’s, werdet ihr zunehmen an Lebensdauer, Schönheit, Glück, Genuß und Kraft.

„Und was, Bhikkhu’s, bedeutet für den Bhikkhu ‚Lebensdauer‘? Dazu, Bhikkhu’s, gehört zunächst, daß der Bhikkhu die vier Grundlagen übernatürlicher Kräfte legt, die in sich begreifen den Saṃkhāra des auf den Willen sich erstreckenden Konzentrationsstrebens, den des auf die Energie sich erstreckenden, den des auf das Denken sich erstreckenden und den des auf die Erwägung sich erstreckenden. Wenn er diese vier Grundlagen übernatürlicher Kräfte gelegt und festgemacht hat, dann kann er, wenn er es wünscht, eine Weltperiode lang oder den Rest einer solchen am Leben bleiben. Bhikkhu’s, in diesem Sinne rede ich zu euch von Lebensdauer.

„Und, Bhikkhu’s, in welchem Sinne von Schönheit? Dazu, Bhikkhu’s, ist nötig, daß der Bhikkhu stark in der sittlichen Zucht ist, daß er sich in den Zügeln der Pātimokkha-Regeln hält, guter Führung sich befleißigt, auch in kleinen Verfehlungen eine Gefahr erblickt, die Gebote auf sich genommen hat und ihnen nachzuleben sich bemüht. Bhikkhu’s, in diesem Sinne rede ich zu euch von Schönheit.

„Und, Bhikkhu’s, in welchem Sinne von Glück? Bhikkhu’s, dazu ist nötig, daß der Bhikkhu sich losmacht von den Sinnengenüssen . . . und die vierte Stufe der Versenkung erreicht und sie festhält. Bhikkhu’s, in diesem Sinne rede ich zu euch von Glück.

„Und, Bhikkhu’s, in welchem Sinne von Genuß? Bhikkhu’s, dazu ist nötig, daß der Bhikkhu mit liebevoller Gesinnung, mit mitleidsvoller Gesinnung, mit gütiger Gesinnung, mit Gleichmut eine Himmelsgegend, ebenso die zweite, dritte und vierte durchdringt und so auch nach oben und unten und horizontal die ganze Welt an allen Stellen vollständig mit umfassender, großer, alles Maß überschreitender friedfertiger, freundlicher, liebevoller Gesinnung, mitleidsvoller Gesinnung, gütiger Gesinnung und ebensolchem Gleichmute durchdringt. Bhikkhu’s, in diesem Sinne rede ich zu euch von Genuß.

„Und, Bhikkhu’s, in welchem Sinne von Kraft? Bhikkhu’s, dazu ist nötig, daß der Bhikkhu sich frei macht von den weltlichen Schwächen und schon hier im Irdischen die von den weltlichen Schwächen freie Erlösung durch Läuterung des Inneren und durch die höchste Erkenntnis kraft eigenen Schauens und Verwirklichens sich zu dauerndem Besitz gewinnt. Bhikkhu’s, in diesem Sinne rede ich zu euch von Kraft.

„Bhikkhu’s, ich kenne keine einzige andere Kraft, die so schwer zu überwältigen wäre wie die des Māra. Bhikkhu’s, nur wenn ihr euch die guten Grundsätze aneignet, wird das Gute zunehmen.“

So sprach der Erhabene. Die Bhikkhu’s aber nahmen seine Worte mit Freude und Dankbarkeit auf.

Ende des Cakkavatti-Sīhanāda-Sutta.