Majjhima Nikāya 129
Bālapaṇḍita Sutta
Toren und Weise
So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika, auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Ihr Bhikkhus.“—„Ehrwürdiger Herr“, erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:
Der Tor
„Ihr Bhikkhus, es gibt diese drei Merkmale eines Toren, Kennzeichen eines Toren, Attribute eines Toren. Welche drei? Da ist ein Tor einer, der schlechte Gedanken denkt, schlechte Worte spricht und schlechte Taten begeht. Wenn ein Tor nicht schlechte Gedanken denken, schlechte Worte sprechen und schlechte Taten begehen würde, wie könnte ein Weiser von ihm wissen: ,Diese Person ist ein Tor, ein unrechtschaffener Mensch‘? Aber weil ein Tor schlechte Gedanken denkt, schlechte Worte spricht und schlechte Taten begeht, weiß ein Weiser von ihm: ,Diese Person ist ein Tor, ein unrechtschaffener Mensch.‘“
„Ein Tor fühlt Schmerz und Trauer hier und jetzt auf drei Arten. Wenn ein Tor in einer Versammlung Platz genommen hat oder am Straßenrand oder auf einem öffentlichen Platz, und die Leute dort erörtern bestimmte peinliche Angelegenheiten, dann denkt der Tor, falls er einer ist, der Lebewesen tötet, nimmt, was nicht gegeben wurde, Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen übt, die Unwahrheit spricht und sich Wein, Schnaps und Rauschmitteln hingibt, die die Grundlage für Nachlässigkeit sind: ,Diese Leute erörtern bestimmte peinliche Angelegenheiten; jene Dinge sind in mir zu finden, und man sieht, daß ich mich mit jenen Dingen abgebe.‘ Dies ist die erste Art von Schmerz und Trauer, die ein Tor hier und jetzt fühlt.“
„Wiederum, wenn ein überführter Räuber gefaßt wird, sieht ein Tor, wie Könige ihm viele Arten von Folter auferlegen lassen: Sie lassen ihn auspeitschen, mit Stöcken schlagen, mit Knüppeln schlagen; sie lassen ihm die Hände abhacken, die Füße abhacken, Hände und Füße abhacken, die Ohren abschneiden, die Nase abschneiden, Ohren und Nase abschneiden; sie lassen den ,Breitopf‘ anwenden, die ,Muschelschalen-Rasur‘, den ,Mund Rāhus‘, den ,glühenden Kranz‘, die ,Flammenhand‘, die ,Grasklingen‘, das ,Rindenkleid‘, die ,Antilope‘, die ,Fleischhaken‘, die ,Münzen‘, das ,Laugenpökeln‘, den ,Drehpflock‘, den ,zusammengerollten Strohsack‘; sie lassen ihn mit siedendem Öl besprengen, werfen ihn den Hunden zum Fraß vor, lassen ihn lebendig pfählen und lassen ihm den Kopf mit einem Schwert abschlagen. Dann denkt der Tor: ,Wegen übler Handlungen wie dieser lassen Könige einem überführten Räuber, wenn er gefaßt wird, viele Arten von Folter auferlegen: Sie lassen ihn auspeitschen, mit Stöcken schlagen, mit Knüppeln schlagen; sie lassen ihm die Hände abhacken, die Füße abhacken, Hände und Füße abhacken, die Ohren abschneiden, die Nase abschneiden, Ohren und Nase abschneiden; sie lassen den ,Breitopf‘ anwenden, die ,Muschelschalen-Rasur‘, den ,Mund Rāhus‘, den ,glühenden Kranz‘, die ,Flammenhand‘, die ,Grasklingen‘, das ,Rindenkleid‘, die ,Antilope‘, die ,Fleischhaken‘, die ,Münzen‘, das ,Laugenpökeln‘, den ,Drehpflock‘, den ,zusammengerollten Strohsack‘; sie lassen ihn mit siedendem Öl besprengen, lassen ihn den Hunden zum Fraß vorwerfen, lassen ihn lebendig pfählen und lassen ihm den Kopf mit einem Schwert abschlagen. Jene Dinge sind in mir zu finden, und man sieht, daß ich mich mit jenen Dingen abgebe. Wenn Könige dies von mir wüßten, würden sie mich festnehmen und mir diese Foltern auferlegen lassen.‘ Dies ist die zweite Art von Schmerz und Trauer, die ein Tor hier und jetzt fühlt.“
„Wiederum, wenn ein Tor auf seinem Stuhl sitzt oder auf seinem Bett liegt oder auf dem Boden ausruht, dann bedecken ihn die üblen Handlungen, die er in der Vergangenheit begangen hat—sein körperliches, sprachliches und geistiges Fehlverhalten—sie überziehen ihn und hüllen ihn ein. So wie der Schatten eines großen Berggipfels am Abend die Erde bedeckt, überzieht und einhüllt, genauso bedecken einen Toren, wenn er auf seinem Stuhl sitzt oder auf seinem Bett liegt oder auf dem Boden ausruht, die üblen Handlungen, die er in der Vergangenheit begangen hat—sein körperliches, sprachliches und geistiges Fehlverhalten—sie überziehen ihn und hüllen ihn ein. Dann denkt der Tor: ,Ich habe das nicht getan, was gut ist, ich habe das nicht getan, was heilsam ist, ich habe mir keine Zuflucht vor Gewissensängsten errichtet. Ich habe das getan, was übel ist, ich habe das getan, was grausam ist, ich habe das getan, was böse ist. Wenn ich sterbe, werde ich zum Bestimmungsort derjenigen gehen, die nicht getan haben, was gut ist, die nicht getan haben, was heilsam ist, die sich keine Zuflucht vor Gewissensängsten errichtet haben, die getan haben, was übel ist, die getan haben, was grausam ist, die getan haben, was böse ist.‘ Er ist bekümmert, trauert und klagt, er weint und schlägt sich die Brust und wird zerrüttet. Dies ist die dritte Art von Schmerz und Trauer, die ein Tor hier und jetzt fühlt.“
„Ein Tor, der sich dem Fehlverhalten in Körper, Sprache und Geist hingegeben hat, erscheint bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle.“
Hölle
„Wenn man zu Recht von irgendetwas sagen wollte: ,Jenes ist äußerst unerwünscht, äußerst unwillkommen, äußerst unangenehm‘, so ist die Hölle diejenige, von der man zu Recht dies sagen sollte, so sehr sogar, daß es schwer ist, ein Gleichnis für das Leiden in der Hölle zu finden.“
Nach diesen Worten fragte ein Bhikkhu den Erhabenen: „Aber, ehrwürdiger Herr, kann man ein Gleichnis geben?“
„Man kann, Bhikkhu“, sagte der Erhabene. „Ihr Bhikkhus, angenommen, man faßte einen überführten Räuber und brächte ihn vor den König, mit den Worten: ,Majestät, hier ist ein überführter Räuber. Befehle nach Belieben eine Bestrafung für ihn.‘ Dann sagte der König: ,Geht und spießt diesen Mann am Morgen mit hundert Speeren.‘ Und sie spießten ihn am Morgen mit hundert Speeren. Dann fragte der König zur Mittagszeit: ,Wie geht es jenem Mann?‘—,Majestät, er ist noch am Leben.‘ Dann sagte der König: ,Geht und spießt diesen Mann zur Mittagszeit mit hundert Speeren.‘ Und sie spießten ihn zur Mittagszeit mit hundert Speeren. Dann fragte der König am Abend: ,Wie geht es jenem Mann?‘—,Majestät, er ist noch am Leben.‘ Dann sagte der König: ,Geht und spießt diesen Mann am Abend mit hundert Speeren.‘ Und sie spießten ihn am Abend mit hundert Speeren. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Würde jener Mann Schmerz und Trauer fühlen, wenn er mit dreihundert Speeren gespießt worden wäre?“
„Ehrwürdiger Herr, jener Mann würde Schmerz und Trauer fühlen, wenn er mit einem Speer gespießt worden wäre, von dreihundert ganz zu schweigen.“
Dann hob der Erhabene einen kleinen Stein auf, von der Größe seiner Hand, und richtete sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Was ist größer, dieser kleine Stein, denn ich aufgehoben habe, von der Größe meiner Hand, oder der Himalaya, der König der Gebirge?“
„Ehrwürdiger Herr, der kleine Stein, den der Erhabene aufgehoben hat, von der Größe seiner Hand, zählt nicht neben dem Himalaya, dem König der Gebirge; er ist nicht einmal ein Bruchteil, das ist gar kein Vergleich.“
„Ebenso, ihr Bhikkhus, zählt der Schmerz und die Trauer nicht, die jener Mann fühlen würde, wenn er mit dreihundert Speeren gespießt worden wäre, neben dem Leiden in der Hölle; es ist nicht einmal ein Bruchteil, das ist gar kein Vergleich.“
„Die Wächter der Hölle foltern ihn mit der fünffachen Durchbohrung. Sie treiben einen rotglühenden Eisenpfahl durch die eine Hand, sie treiben einen rotglühenden Eisenpfahl durch die andere Hand, sie treiben einen rotglühenden Eisenpfahl durch den einen Fuß, sie treiben einen rotglühenden Eisenpfahl durch den anderen Fuß, sie treiben ihm einen rotglühenden Eisenpfahl durch die Körpermitte. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat.“
„Als Nächstes werfen ihn die Wächter der Hölle zu Boden und zerstückeln ihn mit Äxten. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat.“
„Als Nächstes hängen ihn die Wächter der Hölle an den Füßen auf, mit dem Kopf nach unten, und zerstückeln ihn mit Hackmessern. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat.“
„Als Nächstes spannen ihn die Wächter der Hölle vor eine Kutsche und treiben ihn hin und her, über brennenden, lodernden und glühenden Untergrund. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat.“
„Als Nächstes zwingen ihn die Wächter der Hölle, über einen großen Berg brennender, lodernder und glühender Kohlen hinauf und herunter zu klettern. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat.“
„Als Nächstes packen ihn die Wächter der Hölle an den Füßen und werfen ihn kopfüber in einen rotglühenden Metallkessel, der brennt, lodert und glüht. Dort wird er in einem Schaumwirbel gekocht. Und während er dort in einem Schaumwirbel gekocht wird, wird er mal nach oben gespült, mal nach unten, mal hin und her. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat.“
„Als Nächstes werfen ihn die Wächter der Hölle in die Große Hölle. Was nun jene Große Hölle anbelangt, ihr Bhikkhus:
Sie hat vier Ecken, hat vier Tür'n,
An jeder Seite eine Tür,
Ein Eisenwall umgibt sie ganz,
Nach oben schließt ein Eisendach.
Und auch der Boden eisern ist,
Erhitzt durch Feuer, bis zur Glut;
Erstreckt sich hundert Meilen weit,
Bedeckt dort alles, ganz und gar.
„Ihr Bhikkhus, ich könnte euch auf vielfache Weise von der Hölle erzählen. So viel, daß es schwer ist, erschöpfend über das Leiden in der Hölle zu berichten.“
Das Tierreich
„Ihr Bhikkhus, es gibt Tiere, die sich von Gras ernähren. Sie fressen, indem sie frisches oder trockenes Gras mit den Zähnen abweiden. Und welche Tiere ernähren sich von Gras? Elefanten, Pferde, Rinder, Esel, Ziegen und Hirsche, und andere Tiere dieser Art. Ein Tor, der früher hier genußsüchtig war und üble Handlungen beging, erscheint bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter den Tieren, die sich von Gras ernähren, wieder.“
„Es gibt Tiere, die sich von Dung ernähren. Sie riechen Dung von weitem und rennen dorthin, mit dem Gedanken, ,Wir können fressen, wir können fressen!‘ So wie Brahmanen zum Geruch eines Opfermahls rennen, mit dem Gedanken, ,Wir können essen, wir können essen!‘, so riechen auch diese Tiere, die sich von Dung ernähren, Dung von weitem und rennen dorthin, mit dem Gedanken, ,Wir können fressen, wir können fressen!‘ Und welche Tiere ernähren sich von Dung? Federvieh, Schweine, Hunde und Schakale und andere Tiere dieser Art. Ein Tor, der früher hier genußsüchtig war und üble Handlungen beging, erscheint bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter den Tieren, die sich von Dung ernähren, wieder.“
„Es gibt Tiere, die in Dunkelheit geboren werden, altern und sterben. Und welche Tiere werden geboren, altern und sterben in Dunkelheit? Motten, Maden und Erdwürmer und andere Tiere dieser Art. Ein Tor, der früher hier genußsüchtig war und üble Handlungen beging, erscheint bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter den Tieren, die in Dunkelheit geboren werden, altern und sterben, wieder.“
„Es gibt Tiere, die im Wasser geboren werden, altern und sterben. Und welche Tiere werden geboren, altern und sterben im Wasser? Fische, Schildkröten und Krokodile und andere Tiere dieser Art. Ein Tor, der früher hier genußsüchtig war und üble Handlungen beging, erscheint bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter den Tieren, die im Wasser geboren werden, altern und sterben, wieder.“
„Es gibt Tiere, die im Schmutz geboren werden, altern und sterben. Und welche Tiere werden geboren, altern und sterben im Schmutz? Jene Tiere, die in einem verfaulten Fisch geboren werden, altern und sterben, oder in einem verwesenden Leichnam oder in verdorbenem Teig oder in einer Sickergrube oder in einer Kloake. Ein Tor, der früher hier genußsüchtig war und üble Handlungen beging, erscheint bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter den Tieren, die im Schmutz geboren werden, altern und sterben, wieder.“
„Ihr Bhikkhus, ich könnte euch auf vielfache Weise vom Tierreich erzählen. So viel, daß es schwer ist, erschöpfend über das Leiden im Tierreich zu berichten.“
„Angenommen, ein Mann würfe ein Joch mit einem Loch darin ins Meer, und dann triebe es der Ostwind nach Westen, und der Westwind triebe es nach Osten, und der Nordwind triebe es nach Süden, und der Südwind triebe es nach Norden. Angenommen, es gebe eine blinde Schildkröte, die nur einmal am Ende eines jeden Jahrhunderts auftauchte. Was meint ihr, Bhikkhus? Würde jene blinde Schildkröte den Hals durch das Joch mit einem Loch darin stecken?“
„Sie könnte das tun, ehrwürdiger Herr, irgendwann nach sehr langer Zeit.“
„Ihr Bhikkhus, die blinde Schildkröte würde weniger Zeit benötigen, um den Hals durch jenes Joch mit dem einen Loch darin zu stecken, als ein Tor, wenn er erst einmal ins Verderben geraten ist, benötigen würde, um das menschliche Dasein wiederzuerlangen, sage ich. Warum ist das so? Weil es dort keine Dhamma-Praxis gibt, kein Praktizieren dessen, was rechtschaffen ist, keine Ausübung dessen, was heilsam ist, kein Ansammeln von Verdiensten. Dort herrscht gegenseitiges Fressen und Gefressenwerden und das Abschlachten des Schwachen.“
„Wenn irgendwann, am Ende eines langen Zeitraums, jener Tor in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann findet seine Wiedergeburt in einer niedrigen Familie statt—in einer Familie von Unberührbaren oder Jägern oder Bambusarbeitern oder Stellmachern oder Straßenkehrern—in einer, die arm ist, mit wenig zu essen und zu trinken, die nur mit Schwierigkeiten überlebt, wo er selten Nahrung und Kleidung findet; und er ist häßlich, unansehnlich und mißgestaltet, kränklich, blind, mit verkrüppelter Hand, lahm oder gelähmt; er bekommt kein Essen, Trinken, Kleidung, Fahrzeuge, Schmuck, Duftstoffe und Salben, Bett, Unterkunft und Licht; er übt Fehlverhalten in Körper, Sprache und Geist, und nachdem er das getan hat, erscheint er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle.“
„Ihr Bhikkhus, angenommen, ein Spieler verlöre bei seinem allerersten unglücklichen Wurf sein Kind und seine Frau und all seinen Besitz und ginge darüber hinaus auch noch selbst in die Gefangenschaft, und doch ist ein unglücklicher Wurf wie jener zu vernachlässigen; es ist ein weitaus unglücklicherer Wurf, wenn ein Tor, der Fehlverhalten in Körper, Sprache und Geist übt, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheint, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. Damit ist der Rang des Toren komplett zur Vollendung gebracht.“
Der Weise
„Ihr Bhikkhus, es gibt diese drei Merkmale eines Weisen, Kennzeichen eines Weisen, Attribute eines Weisen. Welche drei? Da ist ein Weiser einer, der gute Gedanken denkt, gute Worte spricht und gute Taten begeht. Wenn ein Weiser nicht gute Gedanken denken, gute Worte sprechen und gute Taten begehen würde, wie könnte ein Weiser von ihm wissen: ,Diese Person ist ein Weiser, ein rechtschaffener Mensch‘? Aber weil ein Weiser gute Gedanken denkt, gute Worte spricht und gute Taten begeht, weiß ein Weiser von ihm: ,Diese Person ist ein Weiser, ein rechtschaffener Mensch.‘“
„Ein Weiser fühlt Glück und Freude hier und jetzt auf drei Arten. Wenn ein Weiser in einer Versammlung Platz genommen hat oder am Straßenrand oder auf einem öffentlichen Platz, und die Leute dort erörtern bestimmte peinliche Angelegenheiten, dann denkt der Weise, falls er einer ist, der sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, sich vom Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen enthält, vom Sprechen der Unwahrheit und vom Wein, Schnaps und Rauschmitteln, die die Grundlage für Nachlässigkeit sind: ,Diese Leute erörtern bestimmte peinliche Angelegenheiten; jene Dinge sind in mir nicht zu finden, und man sieht, daß ich mich nicht mit jenen Dingen abgebe.‘ Dies ist die erste Art von Glück und Freude, die ein Weiser hier und jetzt fühlt.“
„Wiederum, wenn ein überführter Räuber gefaßt wird, sieht ein Weiser, wie Könige ihm viele Arten von Folter auferlegen lassen: Sie lassen ihn auspeitschen, mit Stöcken schlagen, mit Knüppeln schlagen; sie lassen ihm die Hände abhacken, die Füße abhacken, Hände und Füße abhacken, die Ohren abschneiden, die Nase abschneiden, Ohren und Nase abschneiden; sie lassen den ,Breitopf‘ anwenden, die ,Muschelschalen-Rasur‘, den ,Mund Rāhus‘, den ,glühenden Kranz‘, die ,Flammenhand‘, die ,Grasklingen‘, das ,Rindenkleid‘, die ,Antilope‘, die ,Fleischhaken‘, die ,Münzen‘, das ,Laugenpökeln‘, den ,Drehpflock‘, den ,zusammengerollten Strohsack‘; sie lassen ihn mit siedendem Öl besprengen, werfen ihn den Hunden zum Fraß vor, lassen ihn lebendig pfählen und lassen ihm den Kopf mit einem Schwert abschlagen. Dann denkt der Weise: ,Wegen übler Handlungen wie dieser lassen Könige einem überführten Räuber, wenn er gefaßt wird, viele Arten von Folter auferlegen: Sie lassen ihn auspeitschen, mit Stöcken schlagen, mit Knüppeln schlagen; sie lassen ihm die Hände abhacken, die Füße abhacken, Hände und Füße abhacken, die Ohren abschneiden, die Nase abschneiden, Ohren und Nase abschneiden; sie lassen den ,Breitopf‘ anwenden, die ,Muschelschalen-Rasur‘, den ,Mund Rāhus‘, den ,glühenden Kranz‘, die ,Flammenhand‘, die ,Grasklingen‘, das ,Rindenkleid‘, die ,Antilope‘, die ,Fleischhaken‘, die ,Münzen‘, das ,Laugenpökeln‘, den ,Drehpflock‘, den ,zusammengerollten Strohsack‘; sie lassen ihn mit siedendem Öl besprengen, lassen ihn den Hunden zum Fraß vorwerfen, lassen ihn lebendig pfählen und lassen ihm den Kopf mit einem Schwert abschlagen. Jene Dinge sind in mir nicht zu finden, und man sieht, daß ich mich nicht mit jenen Dingen abgebe.‘ Dies ist die zweite Art von Glück und Freude, die ein Weiser hier und jetzt fühlt.“
„Wiederum, wenn ein Weiser auf seinem Stuhl sitzt oder auf seinem Bett liegt oder auf dem Boden ausruht, dann bedecken ihn die guten Handlungen, die er in der Vergangenheit verrichtet hat—sein gutes körperliches, sprachliches und geistiges Verhalten—sie überziehen ihn und hüllen ihn ein. So wie der Schatten eines großen Berggipfels am Abend die Erde bedeckt, überzieht und einhüllt, genauso bedecken einen Weisen, wenn er auf seinem Stuhl sitzt oder auf seinem Bett liegt oder auf dem Boden ausruht, die guten Handlungen, die er in der Vergangenheit verrichtet hat—sein gutes körperliches, sprachliches und geistiges Verhalten—sie überziehen ihn und hüllen ihn ein. Dann denkt der Weise: ,Ich habe das nicht getan, was übel ist, ich habe das nicht getan, was grausam ist, ich habe das nicht getan, was böse ist. Ich habe das getan, was gut ist, ich habe das getan, was heilsam ist, ich habe mir eine Zuflucht vor Gewissensängsten errichtet. Wenn ich sterbe, werde ich zum Bestimmungsort derjenigen gehen, die nicht getan haben, was übel ist, die nicht getan haben, was grausam ist, die nicht getan haben, was böse ist, die getan haben, was gut ist, die getan haben, was heilsam ist, die sich eine Zuflucht vor Gewissensängsten errichtet haben.‘ Er ist unbekümmert, trauert und klagt nicht, er weint nicht und schlägt sich nicht die Brust und wird nicht zerrüttet. Dies ist die dritte Art von Glück und Freude, die ein Weiser hier und jetzt fühlt.“
„Ein Weiser, der sich gutem Verhalten in Körper, Sprache und Geist hingegeben hat, erscheint bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort, ja sogar im Himmel wieder.“
Himmel
„Wenn man zu Recht von irgendetwas sagen wollte: ,Jenes ist äußerst erwünscht, äußerst willkommen, äußerst angenehm‘, so ist der Himmel derjenige, von dem man zu Recht dies sagen sollte, so sehr sogar, daß es schwer ist, ein Gleichnis für das Glück im Himmel zu finden.“
Nach diesen Worten fragte ein Bhikkhu den Erhabenen: „Aber, ehrwürdiger Herr, kann man ein Gleichnis geben?“
„Man kann, Bhikkhu“, sagte der Erhabene. „Ihr Bhikkhus, angenommen, ein Universalherrscher besäße die sieben Kostbarkeiten und die vier Arten des Erfolgs und fühlte aufgrund dessen Glück und Freude.“
„Was sind die sieben Kostbarkeiten? Wenn ein kopfgesalbter adeliger König sich am Uposatha-Tag des fünfzehnten den Kopf gewaschen hat und in den oberen Palastbereich hinaufsteigt, um die Uposatha-Observanzen zu befolgen, da erscheint ihm das himmlische Kostbare Rad, mit seinen tausend Speichen, seinem Reifen und seiner Nabe, in jeder Hinsicht vollständig. Wenn er es erblickt, denkt der kopfgesalbte adelige König: ,Nun habe ich gehört, wenn ein kopfgesalbter adeliger König sich am Uposatha-Tag des fünfzehnten den Kopf gewaschen hat und in den oberen Palastbereich hinaufsteigt, um die UposathaObservanzen zu befolgen, und ihm da das himmlische Kostbare Rad erscheint, mit seinen tausend Speichen, seinem Reifen und seiner Nabe, in jeder Hinsicht vollständig, dann wird jener König ein Universalherrscher. Bin ich jetzt ein Universalherrscher?‘“
„Dann erhebt sich der kopfgesalbte adelige König von seinem Sitz, nimmt ein Wassergefäß in die linke Hand, besprengt das Kostbare Rad mit der rechten Hand und sagt: ,Drehe dich, gutes Kostbares Rad; erringe den Sieg, gutes Kostbares Rad!‘ Dann dreht sich das Kostbare Rad und rollt in östliche Richtung, und der Universalherrscher folgt ihm mit seiner vierfachen Streitmacht. In welcher Region das Kostbare Rad auch immer innehält, dort schlägt der Universalherrscher mit seiner vierfachen Streitmacht das Lager auf. Und gegnerische Könige in der östlichen Richtung kommen zu dem Universalherrscher und sprechen: ,Komm, großer König; sei willkommen, großer König; befehle, großer König; gib Ratschläge, großer König.‘ Dann spricht der Universalherrscher folgendermaßen: ,Ihr solltet keine Lebewesen töten; ihr solltet nicht nehmen, was nicht gegeben wurde; ihr solltet kein Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen üben; ihr solltet nicht die Unwahrheit sprechen; ihr solltet keine berauschenden Getränke zu euch nehmen; ihr solltet essen, was ihr zu essen gewohnt seid.‘ Und die gegnerischen Könige in der östlichen Richtung unterwerfen sich dem Universalherrscher. Dann taucht das Kostbare Rad in den östlichen Ozean ein und taucht wieder auf.“
„Und dann dreht sich das Kostbare Rad und rollt in südliche Richtung, und der Universalherrscher folgt ihm mit seiner vierfachen Streitmacht. In welcher Region das Kostbare Rad auch immer innehält, dort schlägt der Universalherrscher mit seiner vierfachen Streitmacht das Lager auf. Und gegnerische Könige in der südlichen Richtung kommen zu dem Universalherrscher und sprechen: ,Komm, großer König; sei willkommen, großer König; befehle, großer König; gib Ratschläge, großer König.‘ Dann spricht der Universalherrscher folgendermaßen: ,Ihr solltet keine Lebewesen töten; ihr solltet nicht nehmen, was nicht gegeben wurde; ihr solltet kein Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen üben; ihr solltet nicht die Unwahrheit sprechen; ihr solltet keine berauschenden Getränke zu euch nehmen; ihr solltet essen, was ihr zu essen gewohnt seid.‘ Und die gegnerischen Könige in der südlichen Richtung unterwerfen sich dem Universalherrscher. Dann taucht das Kostbare Rad in den südlichen Ozean ein und taucht wieder auf.“
„Und dann dreht sich das Kostbare Rad und rollt in westliche Richtung, und der Universalherrscher folgt ihm mit seiner vierfachen Streitmacht. In welcher Region das Kostbare Rad auch immer innehält, dort schlägt der Universalherrscher mit seiner vierfachen Streitmacht das Lager auf. Und gegnerische Könige in der westlichen Richtung kommen zu dem Universalherrscher und sprechen: ,Komm, großer König; sei willkommen, großer König; befehle, großer König; gib Ratschläge, großer König.‘ Dann spricht der Universalherrscher folgendermaßen: ,Ihr solltet keine Lebewesen töten; ihr solltet nicht nehmen, was nicht gegeben wurde; ihr solltet kein Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen üben; ihr solltet nicht die Unwahrheit sprechen; ihr solltet keine berauschenden Getränke zu euch nehmen; ihr solltet essen, was ihr zu essen gewohnt seid.‘ Und die gegnerischen Könige in der westlichen Richtung unterwerfen sich dem Universalherrscher. Dann taucht das Kostbare Rad in den westlichen Ozean ein und taucht wieder auf.“
„Und dann dreht sich das Kostbare Rad und rollt in nördliche Richtung, und der Universalherrscher folgt ihm mit seiner vierfachen Streitmacht. In welcher Region das Kostbare Rad auch immer innehält, dort schlägt der Universalherrscher mit seiner vierfachen Streitmacht das Lager auf. Und gegnerische Könige in der nördlichen Richtung kommen zu dem Universalherrscher und sprechen: ,Komm, großer König; sei willkommen, großer König; befehle, großer König; gib Ratschläge, großer König.‘ Dann spricht der Universalherrscher folgendermaßen: ,Ihr solltet keine Lebewesen töten; ihr solltet nicht nehmen, was nicht gegeben wurde; ihr solltet kein Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen üben; ihr solltet nicht die Unwahrheit sprechen; ihr solltet keine berauschenden Getränke zu euch nehmen; ihr solltet essen, was ihr zu essen gewohnt seid.‘ Und die gegnerischen Könige in der nördlichen Richtung unterwerfen sich dem Universalherrscher.“
„Wenn nun das Kostbare Rad über die Erde bis zum Rand des Ozeans gesiegt hat, kehrt es in die königliche Hauptstadt zurück und bleibt, als ob es an der Achse festgemacht wäre, am Portal des inneren Palastes des Universalherrschers stehen, als Verzierung des Portals seines inneren Palastes. So ist das Kostbare Rad, das einem Universalherrscher erscheint.“
„Wiederum erscheint dem Universalherrscher der Kostbare Elefant, ganz weiß, mit siebenfacher Haltung, mit übernatürlichen Kräften, durch die Luft fliegend, der König der Elefanten mit dem Namen ,Uposatha‘. Wenn er ihn erblickt, hat der kopfgesalbte adelige König folgendermaßen Zuversicht zu ihm: ,Es wäre wunderbar, den Elefanten zu reiten, wenn er sich zähmen ließe!‘ Dann läßt sich der Kostbare Elefant zähmen, so wie ein edler Vollblut-Elefant, der über einen langen Zeitraum wohl gezähmt wurde. Und es begibt sich, daß der Universalherrscher, wenn er den Kostbaren Elefanten prüft, ihn am Morgen besteigt, und nachdem er die ganze Erde bis zum Rand des Ozeans durchquert hat, kehrt er in die königliche Hauptstadt zurück, um das Frühstück einzunehmen. So ist der Kostbare Elefant, der einem Universalherrscher erscheint.“
„Wiederum erscheint dem Universalherrscher das Kostbare Pferd, ganz weiß, mit rabenschwarzem Kopf, mit einer Mähne wie Muñja-Gras, mit übernatürlichen Kräften, durch die Luft fliegend, der König der Pferde mit dem Namen ,Valāhaka‘. Wenn er es erblickt, hat der kopfgesalbte adelige König folgendermaßen Vertrauen zu ihm: ,Es wäre wunderbar, das Pferd zu reiten, wenn es sich zähmen ließe!‘ Dann läßt sich das Kostbare Pferd zähmen, so wie ein edles Vollblut-Pferd, das über einen langen Zeitraum wohl gezähmt wurde. Und es begibt sich, daß der Universalherrscher, wenn er das Kostbare Pferd prüft, es am Morgen besteigt, und nachdem er die ganze Erde bis zum Rand des Ozeans durchquert hat, kehrt er in die königliche Hauptstadt zurück, um das Frühstück einzunehmen. So ist das Kostbare Pferd, das einem Universalherrscher erscheint.“
„Wiederum erscheint dem Universalherrscher das Kostbare Juwel. Das Juwel ist ein schöner Beryll von größter Lupenreinheit, achtfacettig und wohlgespalten. Der Glanz des Kostbaren Juwels verbreitet sich nun eine ganze Meile im Umkreis. Und es begibt sich, daß der Universalherrscher, wenn er das Kostbare Juwel prüft, seine vierfache Streitmacht zusammenzieht, das Juwel an der Spitze seines Banners befestigt und in der Dunkelheit und Finsternis der Nacht aufbricht. Dann beginnen alle Einwohner der nahegelegenen Dörfer bei seinem Schein mit der Arbeit, weil sie denken, es sei Tag. So ist das Kostbare Juwel, das einem Universalherrscher erscheint.“
„Wiederum erscheint dem Universalherrscher die Kostbare Frau, schön, anmutig und graziös, im Besitz höchster Schönheit des Aussehens, weder zu groß, noch zu klein, weder zu schlank, noch zu kräftig, weder zu dunkel, noch zu hell, menschliche Schönheit übertreffend, ohne himmlische Schönheit zu erreichen. Die Berührung der Kostbaren Frau ist wie ein Kapokbüschel oder ein Wattebausch. Wenn es kühl ist, sind ihre Glieder warm; wenn es warm ist, sind ihre Glieder kühl. Von ihrem Körper geht der Duft von Sandelholz aus, und von ihrem Mund der Duft von Lotusblumen. Sie steht vor dem Universalherrscher auf und geht nach ihm zur Ruhe. Sie ist darauf aus zu dienen, hat angenehmes Verhalten und liebliche Rede. Da sie dem Universalherrscher niemals untreu ist, nicht einmal in Gedanken, wie könnte sie ihm da körperlich untreu sein? So ist die Kostbare Frau, die einem Universalherrscher erscheint.“
„Wiederum erscheint dem Universalherrscher der Kostbare Verwalter. Das himmlische Auge, das als Folge von Handlungen der Vergangenheit geboren wird, offenbart sich in ihm, wodurch er verborgene Schätze sieht, sowohl mit Eigentümer, als auch ohne. Er tritt an den Universalherrscher heran und sagt: ,Majestät, verweile unbeschwert. Ich werde mich um deine Geldangelegenheiten kümmern.‘ Und es begibt sich, daß der Universalherrscher, wenn er den Kostbaren Verwalter prüft, ein Boot besteigt, auf den Fluß Ganges hinausfährt und in der Flußmitte zum Kostbaren Verwalter sagt: ,Ich brauche Gold und Goldbarren, Verwalter.‘—,Dann, Majestät, laß das Boot in Richtung eines der Ufer steuern.‘—,Verwalter, ich brauche Gold und Goldbarren eigentlich genau hier.‘ Dann taucht der Kostbare Verwalter beide Hände ins Wasser und zieht einen Topf voller Gold und Goldbarren herauf, und er sagt zum Universalherrscher: ,Ist dies genug, Majestät? Ist damit Genüge getan, genug gegeben?‘—,Dies ist genug, Verwalter, es ist damit Genüge getan, genug gegeben.‘ So ist der Kostbare Verwalter, der einem Universalherrscher erscheint.“
„Wiederum erscheint dem Universalherrscher der Kostbare Berater, weise, besonnen und scharfsinnig, fähig, den Universalherrscher dazu zu bewegen, das zu unterstützen, was unterstützenswert ist, das zurückzuweisen, was zurückgewiesen werden sollte, und das durchzusetzen, was durchgesetzt werden sollte. Er tritt an den Universalherrscher heran und sagt: ,Majestät, verweile unbeschwert. Ich werde für dich regieren.‘ So ist der Kostbare Berater, der einem Universalherrscher erscheint. Dies sind die sieben Kostbarkeiten, die ein Universalherrscher besitzt.“
„Was sind die vier Arten des Erfolgs? Da ist ein Universalherrscher gut aussehend, anmutig und graziös, im Besitz höchster Schönheit des Aussehens, und er übertrifft andere Menschen darin. Dies ist die erste Art des Erfolgs, die ein Universalherrscher besitzt.“
„Wiederum lebt ein Universalherrscher lange und hält lange durch, und er übertrifft andere Menschen darin. Dies ist die zweite Art des Erfolgs, die ein Universalherrscher besitzt.“
„Wiederum ist ein Universalherrscher frei von Krankheit und Leiden, hat eine gute Verdauung, weder zu kühl, noch zu warm, und er übertrifft andere Menschen darin. Dies ist die dritte Art des Erfolgs, die ein Universalherrscher besitzt.“
„Wiederum ist ein Universalherrscher den Brahmanen und Haushältern lieb und angenehm. So wie ein Vater seinen Kindern lieb und angenehm ist, so ist auch ein Universalherrscher den Brahmanen und Haushältern lieb und angenehm. Auch sind Brahmanen und Haushälter einem Universalherrscher lieb und angenehm. So wie Kinder einem Vater lieb und angenehm sind, so sind auch Brahmanen und Haushälter einem Universalherrscher lieb und angenehm. Einst fuhr ein Universalherrscher in einem Vergnügungspark mit seiner vierfachen Streitmacht umher. Da gingen Brahmanen und Haushälter zu ihm hin und sagten: ,Majestät, fahr langsam, so daß wir dich länger sehen können.‘ Und auch er sagte zu seinem Wagenlenker: ,Wagenlenker, fahr langsam, so daß ich die Brahmanen und Haushälter länger sehen kann.‘ Dies ist die vierte Art des Erfolgs, die ein Universalherrscher besitzt. Dies sind die vier Arten des Erfolgs, die ein Universalherrscher besitzt.“
„Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Würde ein Universalherrscher Glück und Freude fühlen, wenn er diese sieben Kostbarkeiten und diese vier Arten des Erfolgs besäße?“
„Ehrwürdiger Herr, ein Universalherrscher würde Glück und Freude fühlen, wenn er auch nur eine Kostbarkeit besäße, von sieben Kostbarkeiten und vier Arten des Erfolgs ganz zu schweigen.“
Dann hob der Erhabene einen kleinen Stein auf, von der Größe seiner Hand, und richtete sich folgendermaßen an die Bhikkhus: „Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Was ist größer, dieser kleine Stein, denn ich aufgehoben habe, von der Größe meiner Hand, oder der Himalaya, der König der Gebirge?“
„Ehrwürdiger Herr, der kleine Stein, den der Erhabene aufgehoben hat, von der Größe seiner Hand, zählt nicht neben dem Himalaya, dem König der Gebirge; er ist nicht einmal ein Bruchteil, das ist gar kein Vergleich.“
„Ebenso, ihr Bhikkhus, zählt das Glück und die Freude nicht, die ein Universalherrscher fühlen würde, wenn er die sieben Kostbarkeiten und die vier Arten des Erfolgs besäße, neben dem himmlischen Glück; es ist nicht einmal ein Bruchteil, das ist gar kein Vergleich.“
„Wenn irgendwann, am Ende eines langen Zeitraums, der Weise in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann findet seine Wiedergeburt in einer hohen Familie statt—in einer Familie von wohlhabenden Adeligen oder wohlhabenden Brahmanen oder wohlhabenden Haushältern—in einer, die reich ist, von großem Reichtum, mit großem Besitz, mit Gold und Silber im Überfluß, mit Guthaben und Vermögen im Überfluß, mit Geld und Getreide im Überfluß. Er ist gut aussehend, anmutig und graziös, im Besitz höchster Schönheit des Aussehens. Er bekommt Essen, Trinken, Kleidung, Fahrzeuge, Schmuck, Duftstoffe und Salben, Bett, Unterkunft und Licht. Er übt gutes Verhalten in Körper, Sprache und Geist, und nachdem er das getan hat, erscheint er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort wieder, ja sogar in der himmlischen Welt.“
„Ihr Bhikkhus, angenommen, ein Spieler gewänne bei seinem allerersten glücklichen Wurf ein großes Vermögen, und doch ist ein glücklicher Wurf wie jener zu vernachlässigen; es ist ein weitaus glücklicherer Wurf, wenn ein Weiser, der gutes Verhalten in Körper, Sprache und Geist übt, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort, ja sogar in der himmlischen Welt wiedererscheint. Damit ist der Rang des Weisen komplett zur Vollendung gebracht.“
Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.