Majjhima Nikāya 82
Raṭṭhapāla Sutta
Über Raṭṭhapāla
So habe ich gehört. Einmal wanderte der Erhabene im Lande Kuru umher, zusammen mit einer großen Sangha von Bhikkhus, und schließlich gelangte er bei einer Kuru-Stadt namens Thullakoṭṭhita an.
Die brahmanischen Haushälter aus Thullakoṭṭhita hörten: „Der Mönch Gotama, der Sohn der Sakyer, der einen Sakyer-Klan verließ, um in die Hauslosigkeit zu ziehen, hat das Land Kosala durchwandert, zusammen mit einer großen Gruppe von Bhikkhus, und ist nach Thullakoṭṭhita gekommen. Nun eilt Meister Gotama ein guter Ruf voraus, der Folgendes besagt: ,Jener Erhabene ist ein Verwirklichter, ein vollständig Erwachter, vollkommen im wahren Wissen und erhaben im Verhalten, vollendet, Kenner der Welten, unvergleichlicher Meister bezähmbarer Menschen, Lehrer himmlischer und menschlicher Wesen, ein Erwachter, ein Erhabener. Er erläutert diese Welt mit ihren Māras und Brahmās, er erläutert diese Generation mit ihren Mönchen und Brahmanen, ihren Prinzen und dem Volk, was er mit höherer Geisteskraft selbst verwirklicht hat. Er lehrt das Dhamma, das gut am Anfang, gut in der Mitte und gut am Ende ist, mit der richtigen Bedeutung und der richtigen Ausdrucksweise, er enthüllt ein heiliges Leben, das äußerst vollkommen und rein ist.‘ Es ist gut, solche Arahants aufzusuchen.“
Daraufhin gingen die brahmanischen Haushälter aus Thullakoṭṭhita zum Erhabenen. Einige huldigten dem Erhabenen und setzten sich seitlich nieder; einige tauschten Grußformeln mit ihm aus und setzten sich nach diesen höflichen und freundlichen Worten seitlich nieder; einige grüßten den Erhabenen ehrerbietig mit zusammengelegten Händen und setzten sich seitlich nieder; einige nannten ihren Namen und Klan in der Gegenwart des Erhabenen und setzten sich seitlich nieder; einige schwiegen und setzten sich seitlich nieder. Als sie Platz genommen hatten, unterrichtete sie der Erhabene, er forderte sie auf, rüttelte sie auf und ermunterte sie mit einem Vortrag über das Dhamma.
Bei jener Gelegenheit saß ein Mann aus guter Familie namens Raṭṭhapāla, der Sohn der führenden Familie in eben diesem Thullakoṭṭhita, in der Versammlung. Da kam ihm der Gedanke: „So wie ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, verstehe, ist es nicht leicht, das heilige Leben zu führen, das äußerst vollkommen und rein wie eine polierte Muschel ist, solange man zu Hause wohnt. Angenommen, ich rasiere mir Kopfhaar und Bart ab, ziehe die gelbe Robe an und ziehe vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
Dann, nachdem die brahmanischen Haushälter aus Thullakoṭṭhita vom Erhabenen mit einem Vortrag über das Dhamma unterrichtet, aufgefordert, aufgerüttelt und ermuntert worden waren, waren sie entzückt und erfreut über seine Worte. Dann erhoben sie sich von ihren Sitzen, und nachdem sie ihm gehuldigt hatten, nahmen sie Abschied, wobei sie ihm die rechte Seite zuwandten.
Kurz nachdem sie gegangen waren, ging Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie zum Erhabenen, und nachdem er ihm gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder und sagte zum Erhabenen: „Ehrwürdiger Herr, so wie ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, verstehe, ist es nicht leicht, das heilige Leben zu führen, das äußerst vollkommen und rein wie eine polierte Muschel ist, solange man zu Hause wohnt. Ehrwürdiger Herr, ich möchte mir Kopfhaar und Bart abrasieren, die gelbe Robe anziehen und vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Ich würde gerne die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, erhalten, ich würde gerne die Ordination erhalten.“
„Hast du die Erlaubnis von deinen Eltern erhalten, Raṭṭhapāla, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen?“
„Nein, ehrwürdiger Herr, ich habe die Erlaubnis von meinen Eltern nicht erhalten.“
„Raṭṭhapāla, Tathāgatas geben niemandem die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, der die Erlaubnis seiner Eltern nicht erhalten hat.“
„Ehrwürdiger Herr, ich werde mich darum kümmern, daß meine Eltern mir die Erlaubnis geben, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen.“
Dann erhob sich Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie von seinem Sitz, und nachdem er dem Erhabenen gehuldigt hatte, nahm er Abschied, wobei er ihm die rechte Seite zuwandte. Er ging zu seinen Eltern und sagte zu ihnen: „Mutter und Vater, so wie ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, verstehe, ist es nicht leicht, das heilige Leben zu führen, das äußerst vollkommen und rein wie eine polierte Muschel ist, solange man zu Hause wohnt. Ich möchte mir Kopfhaar und Bart abrasieren, die gelbe Robe anziehen und vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Gebt mir die Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen.“
Nach diesen Worten erwiderten seine Eltern: „Lieber Raṭṭhapāla, du bist unser einziger, geliebter Sohn, der uns am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Selbst im Falle deines Todes würden wir dich nur ungern verlieren, also wie könnten wir dir unsere Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?“
Ein zweites Mal sagte Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie zu seinen Eltern: „Mutter und Vater, so wie ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, verstehe, ist es nicht leicht, das heilige Leben zu führen, das äußerst vollkommen und rein wie eine polierte Muschel ist, solange man zu Hause wohnt. Ich möchte mir Kopfhaar und Bart abrasieren, die gelbe Robe anziehen und vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Gebt mir die Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen.“
Ein zweites Mal erwiderten seine Eltern: „Lieber Raṭṭhapāla, du bist unser einziger, geliebter Sohn, der uns am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Selbst im Falle deines Todes würden wir dich nur ungern verlieren, also wie könnten wir dir unsere Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?“
Ein drittes Mal sagte Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie zu seinen Eltern: „Mutter und Vater, so wie ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, verstehe, ist es nicht leicht, das heilige Leben zu führen, das äußerst vollkommen und rein wie eine polierte Muschel ist, solange man zu Hause wohnt. Ich möchte mir Kopfhaar und Bart abrasieren, die gelbe Robe anziehen und vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Gebt mir die Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen.“
Ein drittes Mal erwiderten seine Eltern: „Lieber Raṭṭhapāla, du bist unser einziger, geliebter Sohn, der uns am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Selbst im Falle deines Todes würden wir dich nur ungern verlieren, also wie könnten wir dir unsere Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?“
Dann legte sich Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie, weil er die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, von seinen Eltern nicht erhielt, auf dem blanken Boden nieder und sagte: „Hier auf der Stelle werde ich entweder sterben oder die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, erhalten.“
Dann sagten die Eltern von Raṭṭhapāla, dem Mann aus guter Familie zu ihm: „Lieber Raṭṭhapāla, du bist unser einziger, geliebter Sohn, der uns am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Stehe auf, Raṭṭhapāla, iß, trink und amüsiere dich. Während du ißt, trinkst und dich amüsierst, kannst du frohen Herzens die Sinnesvergnügen genießen und Verdienste anhäufen. Wir erlauben dir nicht, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Selbst im Falle deines Todes würden wir dich nur ungern verlieren, also wie könnten wir dir unsere Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?“ Nach diesen Worten schwieg Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie.
Ein zweites Mal sagten die Eltern von Raṭṭhapāla, dem Mann aus guter Familie zu ihm: „Lieber Raṭṭhapāla, du bist unser einziger, geliebter Sohn, der uns am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Stehe auf, Raṭṭhapāla, iß, trink und amüsiere dich. Während du ißt, trinkst und dich amüsierst, kannst du frohen Herzens die Sinnesvergnügen genießen und Verdienste anhäufen. Wir erlauben dir nicht, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Selbst im Falle deines Todes würden wir dich nur ungern verlieren, also wie könnten wir dir unsere Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?“ Ein zweites Mal schwieg Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie.
Ein drittes Mal sagten die Eltern von Raṭṭhapāla, dem Mann aus guter Familie zu ihm: „Lieber Raṭṭhapāla, du bist unser einziger, geliebter Sohn, der uns am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Stehe auf, Raṭṭhapāla, iß, trink und amüsiere dich. Während du ißt, trinkst und dich amüsierst, kannst du frohen Herzens die Sinnesvergnügen genießen und Verdienste anhäufen. Wir erlauben dir nicht, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Selbst im Falle deines Todes würden wir dich nur ungern verlieren, also wie könnten wir dir unsere Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?“ Ein drittes Mal schwieg Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie.
Dann gingen die Eltern von Raṭṭhapāla, dem Mann aus guter Familie zu seinen Freunden und sagten zu ihnen: „Ihr Lieben, Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie hat sich auf dem blanken Boden niedergelegt, nachdem er die Worte geäußert hat: ,Hier auf der Stelle werde ich entweder sterben oder die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, erhalten.‘ Kommt, ihr Lieben, geht zu Raṭṭhapāla, dem Mann aus guter Familie hin und sagt zu ihm: ,Freund Raṭṭhapāla, du bist der einzige, geliebte Sohn deiner Eltern, der ihnen am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Stehe auf, Freund Raṭṭhapāla, iß, trink und amüsiere dich. Während du ißt, trinkst und dich amüsierst, kannst du frohen Herzens die Sinnesvergnügen genießen und Verdienste anhäufen. Deine Eltern erlauben dir nicht, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Selbst im Falle deines Todes würden sie dich nur ungern verlieren, also wie könnten sie dir ihre Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?‘“
Dann gingen die Freunde von Raṭṭhapāla, dem Mann aus guter Familie zu ihm hin und sagten: „Freund Raṭṭhapāla, du bist der einzige, geliebte Sohn deiner Eltern, der ihnen am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Stehe auf, Freund Raṭṭhapāla, iß, trink und amüsiere dich. Während du ißt, trinkst und dich amüsierst, kannst du frohen Herzens die Sinnesvergnügen genießen und Verdienste anhäufen. Deine Eltern erlauben dir nicht, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Selbst im Falle deines Todes würden sie dich nur ungern verlieren, also wie könnten sie dir ihre Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?“ Nach diesen Worten schwieg Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie.
Ein zweites Mal sagten seine Freunde zu ihm: „Freund Raṭṭhapāla, du bist der einzige, geliebte Sohn deiner Eltern, der ihnen am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Stehe auf, Freund Raṭṭhapāla, iß, trink und amüsiere dich. Während du ißt, trinkst und dich amüsierst, kannst du frohen Herzens die Sinnesvergnügen genießen und Verdienste anhäufen. Deine Eltern erlauben dir nicht, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Selbst im Falle deines Todes würden sie dich nur ungern verlieren, also wie könnten sie dir ihre Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?“ Ein zweites Mal schwieg Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie.
Ein drittes Mal sagten seine Freunde zu ihm: „Freund Raṭṭhapāla, du bist der einzige, geliebte Sohn deiner Eltern, der ihnen am Herzen liegt. Du bist in Glück aufgewachsen, in Glück großgezogen worden; du weißt nichts vom Leiden, lieber Raṭṭhapāla. Stehe auf, Freund Raṭṭhapāla, iß, trink und amüsiere dich. Während du ißt, trinkst und dich amüsierst, kannst du frohen Herzens die Sinnesvergnügen genießen und Verdienste anhäufen. Deine Eltern erlauben dir nicht, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Selbst im Falle deines Todes würden sie dich nur ungern verlieren, also wie könnten sie dir ihre Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben, solange du noch am Leben bist?“ Ein drittes Mal schwieg Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie.
Dann gingen die Freunde von Raṭṭhapāla, dem Mann aus guter Familie zu seinen Eltern und sagten zu ihnen: „Mutter und Vater, Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie hat sich auf dem blanken Boden niedergelegt, nachdem er die Worte geäußert hat: ,Hier auf der Stelle werde ich entweder sterben oder die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, erhalten.‘ Wenn ihr ihm nun eure Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, nicht gebt, wird er dort sterben. Aber wenn ihr ihm eure Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen, gebt, dann werdet ihr ihn sehen können, nachdem er in die Hauslosigkeit gezogen ist. Und wenn ihm das Leben in der Hauslosigkeit nicht gefällt, was wird ihm dann anderes übrig bleiben, als hierher zurückzukehren? Also gebt ihm eure Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen.“
„Dann, ihr Lieben, geben wir Raṭṭhapāla, dem Mann aus guter Familie die Erlaubnis, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Aber nachdem er in die Hauslosigkeit gezogen ist, muß er seine Eltern besuchen.“
Da gingen die Freunde von Raṭṭhapāla, dem Mann aus guter Familie zu ihm hin und sagten zu ihm: „Stehe auf, Freund Raṭṭhapāla. Deine Eltern erlauben dir, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Aber nachdem du in die Hauslosigkeit gezogen bist, mußt du deine Eltern besuchen.“
Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie stand dann auf, und als er sich erholt hatte, ging er zum Erhabenen, und nachdem er ihm gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder und sagte zu ihm: „Ehrwürdiger Herr, ich habe die Erlaubnis meiner Eltern, vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit zu ziehen. Der Erhabene gebe mir die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen.“ Da erhielt Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie die Erlaubnis, unter dem Erhabenen in die Hauslosigkeit zu ziehen, und er erhielt die Ordination.
Danach, nicht lange nachdem der ehrwürdige Raṭṭhapāla die Ordination erhalten hatte, einen Halbmonat nachdem er die Ordination erhalten hatte, machte sich der Erhabene auf den Weg, um in Richtung Sāvatthī zu wandern, nachdem er sich bei Thullakoṭṭhita aufgehalten hatte, solange wie er es entschieden hatte. Nach etappenweiser Wanderung kam er schließlich bei Sāvatthī an, und dort wohnte er bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika.
In kurzer Zeit, nachdem er allein lebte, zurückgezogen, umsichtig, eifrig und entschlossen, trat der ehrwürdige Raṭṭhapāla hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens ein, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen, und er verweilte darin. Er erkannte unmittelbar: „Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.“ Und der ehrwürdige Raṭṭhapāla wurde einer der Arahants.
Dann ging der ehrwürdige Raṭṭhapāla zum Erhabenen, und nachdem er ihm gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder und sagte zu ihm: „Ehrwürdiger Herr, ich möchte meine Eltern besuchen, falls ich die Erlaubnis des Erhabenen dazu habe.“
Da durchdrang der Erhabene mit dem Gemüt die Gedanken im Gemüt des ehrwürdigen Raṭṭhapāla. Als er erkannte, daß Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie unfähig war, die Übung aufzugeben und zum niedrigen Leben zurückzukehren, sagte er zu ihm: „Jetzt ist es an der Zeit, Raṭṭhapāla, das zu tun, was du für richtig hältst.“
Dann erhob sich der ehrwürdige Raṭṭhapāla von seinem Sitz, und nachdem er dem Erhabenen gehuldigt hatte, nahm er Abschied, wobei er ihm die rechte Seite zuwandte. Danach brachte er seine Lagerstätte in Ordnung, nahm seine Schale und äußere Robe und machte sich auf den Weg, um in Richtung Thullakoṭṭhita zu wandern. Nach etappenweiser Wanderung kam er schließlich bei Thullakoṭṭhita an. Dort wohnte er in Thullakoṭṭhita in König Koravyas Migācīra-Garten. Dann, als es Morgen war, zog er sich an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging nach Thullakoṭṭhita um Almosen hinein. Als er in Thullakoṭṭhita um Almosen von Haus zu Haus ging, gelangte er beim Haus seines eigenen Vaters an.
Bei jener Gelegenheit saß der Vater des ehrwürdigen Raṭṭhapāla in der mittleren Eingangshalle und ließ sich frisieren. Als er den ehrwürdigen Raṭṭhapāla in der Ferne kommen sah, sagte er: „Unser einziger, geliebter Sohn, der uns am Herzen liegt, wurde von diesen kahlköpfigen Mönchlingen dazu bewegt, in die Hauslosigkeit zu ziehen.“ Da empfing der ehrwürdige Raṭṭhapāla am Haus seines eigenen Vaters weder Almosen, noch eine höfliche Absage; stattdessen empfing er nur Beschimpfungen.
Genau in diesem Moment machte sich eine Sklavin, die einem seiner Verwandten gehörte, daran, etwas alten Reisbrei wegzuschütten. Als der ehrwürdige Raṭṭhapāla das sah, sagte er zu ihr: „Schwester, wenn dieses Zeug weggeschüttet werden soll, dann gieße es hier in meine Schale.“
Während sie das tat, erkannte sie die charakteristischen Merkmale seiner Hände, seiner Füße und seiner Stimme. Da ging sie zu seiner Mutter und sagte: „Herrin, nimm bitte zur Kenntnis, daß der Sohn meines Herrn, Raṭṭhapāla, angekommen ist.“
„Du meine Güte! Wenn das wahr ist, was du sagst, dann bist du keine Sklavin mehr!“
Dann ging die Mutter des ehrwürdigen Raṭṭhapāla zu seinem Vater und sagte: „Haushälter, nimm bitte zur Kenntnis, daß man sagt, Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie sei angekommen.“
Genau zu dieser Zeit aß der ehrwürdige Raṭṭhapāla den alten Reisbrei, an irgendein Mäuerchen gelehnt. Sein Vater ging zu ihm hin und sagte: „Raṭṭhapāla, es gibt sicherlich ... und du ißt alten Reisbrei! Hast du nicht dein eigenes Haus, zu dem du gehen kannst?“
„Wie könnten wir ein Haus haben, Haushälter, wenn wir vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen sind? Wir sind hauslos, Haushälter. Wir gingen zu deinem Haus hin, aber wir empfingen weder Almosen, noch eine höfliche Absage; stattdessen empfingen wir nur Beschimpfungen.“
„Komm, lieber Raṭṭhapāla, laß uns zum Haus gehen.“
„Genug davon, Haushälter, ich habe meine heutige Essenspflicht erledigt.“
„Dann, lieber Raṭṭhapāla, willige ein, das morgige Mahl anzunehmen.“ Der ehrwürdige Raṭṭhapāla stimmte schweigend zu.
Nachdem er wußte, daß der ehrwürdige Raṭṭhapāla zugestimmt hatte, ging sein Vater zu seinem eigenen Haus zurück, wo er Goldmünzen und Goldbarren zu einem großen Haufen aufschütten und mit Matten bedecken ließ. Dann sagte er zu Raṭṭhapālas ehemaligen Ehefrauen: „Kommt, Schwiegertöchter, putzt euch mit Schmuck heraus, so wie euch Raṭṭhapāla am liebsten hatte, so wie er euch liebenswert fand.“
Als die Nacht zu Ende war, ließ der Vater des ehrwürdigen Raṭṭhapāla verschiedene erlesene Gerichte in seinem eigenen Haus zubereiten und dem ehrwürdigen Raṭṭhapāla den Zeitpunkt ankündigen: „Es ist soweit, lieber Raṭṭhapāla, das Mahl ist zubereitet.“
Dann, als es Morgen war, zog sich der ehrwürdige Raṭṭhapāla an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging zum Haus seines eigenen Vaters und setzte sich auf dem vorbereiteten Sitz nieder. Dann ließ sein Vater den Haufen mit Goldmünzen und Goldbarren aufdecken und sagte: „Lieber Raṭṭhapāla, dies ist dein mütterliches Vermögen; dein väterliches Vermögen ist noch einmal so viel und das Vermögen deiner Vorfahren ist noch einmal so viel. Lieber Raṭṭhapāla, du kannst den Reichtum genießen und Verdienste anhäufen. Also komm, mein Lieber, gib die Übung auf und kehre zum niedrigen Leben zurück, genieße den Reichtum und häufe Verdienste an.“
„Haushälter, wenn du meinen Worten Folge leisten würdest, dann laß diesen Haufen Goldmünzen und Goldbarren auf Karren laden und wegfahren und mitten auf dem Ganges in den Fluß kippen. Warum ist das so? Weil, Haushälter, wegen diesem hier Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung zu dir kommen werden.“
Da umklammerten die ehemaligen Ehefrauen des ehrwürdigen Raṭṭhapāla seine Füße und sagten zu ihm: „Wie sind sie, Sohn meines Herrn, die Nymphen, um deren Willen du das heilige Leben führst?“
„Wir führen das heilige Leben nicht um irgendwelcher Nymphen willen, Schwestern.“
„Raṭṭhapāla, der Sohn unseres Herrn, nennt uns ,Schwestern‘“, riefen sie aus und fielen auf der Stelle in Ohnmacht.
Dann sagte der ehrwürdige Raṭṭhapāla zu seinem Vater: „Haushälter, wenn es eine Mahlzeit gibt, die gegeben werden soll, dann gib sie. Schikaniere uns nicht.“
„Dann iß, lieber Raṭṭhapāla, das Mahl ist zubereitet.“
Dann bediente der Vater des ehrwürdigen Raṭṭhapāla ihn eigenhändig und verköstigte ihn mit verschiedenen erlesenen Gerichten. Nachdem der ehrwürdige Raṭṭhapāla gegessen und seine Hand von der Schale zurückgezogen hatte, stand er auf und äußerte diese Verse:
Sieh da, ein Püppchen, rausgeputzt,
Ein Leib, aus Wunden aufgebaut,
Der krank, ein Grund zur Sorge ist,
In dem es nichts an Sich'rem gibt.Sieh die Figur, herausgeputzt,
Mit Schmuck und Ohrringen behängt,
Skelett, nur in die Haut gehüllt,
Durch seine Kleider hübsch gemacht.Die Füß' mit Henna eingefärbt,
Und Puder ins Gesicht geschmiert,
Bezaubert vielleicht Narr'n, nicht den,
Der das jenseit’ge Ufer sucht.Das Haar achtfach geflochten ist,
Die Augen, farbig angeschmiert,
Bezaubern vielleicht Narr'n, nicht den,
Der das jenseit'ge Ufer sucht.Ein wohlgeschmückter, schmutz'ger Leib,
Nem frischgestrich'nen Farbtopf gleich,
Bezaubert vielleicht Narr'n, nicht den,
Der das jenseit'ge Ufer sucht.Der Jäger stellte Fallen auf,
Jedoch das Wild sprang nicht hinein;
Den Köder aßen wir und geh'n,
Den Jägern jetzt nur Klagen bleibt.
Nachdem der ehrwürdige Raṭṭhapāla aufgestanden war und diese Verse geäußert hatte, ging er zu König Koravyas Migācīra-Garten und setzte sich am Fuße eines Baumes nieder, um den Tag zu verbringen.
Da richtete sich König Koravya folgendermaßen an seinen Wildhüter: „Guter Wildhüter, räume den Migācīra-Garten auf, so daß wir diesen Lustgarten aufsuchen können, um einen erfreulichen Platz zu sehen.“—„Ja, Majestät“, erwiderte er. Als der Wildhüter nun den Migācīra-Garten aufräumte, sah er den ehrwürdigen Raṭṭhapāla, der am Fuße eines Baumes saß, um den Tag zu verbringen. Als er ihn sah, ging er zu König Koravya und sagte zu ihm: „Majestät, der Migācīra-Garten ist aufgeräumt worden. Raṭṭhapāla, der Mann aus guter Familie befindet sich dort, der Sohn der führenden Familie in eben diesem Thullakoṭṭhita, von dem du immer eine hohe Meinung gehabt hast; er sitzt am Fuße eines Baumes, um den Tag zu verbringen.“
„Dann, guter Wildhüter, laß es mit dem Lustgarten für heute gut sein. Nun werden wir hingehen, um jenem Meister Raṭṭhapāla Respekt zu erweisen.“
Mit den Worten: „Schenkt alles Essen her, das da zubereitet worden ist“, ließ König Koravya eine Anzahl Staatskarossen anspannen, und nachdem er eine davon bestiegen hatte, fuhr er in Begleitung der anderen Kutschen im vollen Pomp der Königsherrschaft aus Thullakoṭṭhita aus, um den ehrwürdigen Raṭṭhapāla zu sehen. Er fuhr so weit die Straße für Kutschen befahrbar war, und dann stieg er von seiner Karosse herab und ging zu Fuß weiter, mit einem Gefolge der angesehensten Staatsbeamten, dorthin, wo der ehrwürdige Raṭṭhapāla sich aufhielt. Er tauschte Grußformeln mit dem ehrwürdigen Raṭṭhapāla aus, und nach diesen höflichen und freundlichen Worten stand er zur Seite und sagte: „Hier ist eine Elefantendecke. Meister Raṭṭhapāla nehme darauf Platz.“
„Dafür besteht keine Notwendigkeit, großer König. Nimm Platz. Ich sitze auf meiner eigenen Matte.“
König Koravya setzte sich auf einem vorbereiteten Sitz nieder und sagte:
„Meister Raṭṭhapāla, es gibt vier Arten des Verlusts. Einige Leute rasieren sich Kopfhaar und Bart ab, weil sie diese vier Arten von Verlust durchgemacht haben, sie ziehen die gelbe Robe an und ziehen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit. Was sind die vier? Es sind Verlust durch das Altern, Verlust durch Krankheit, Verlust von Reichtum und Verlust von Angehörigen.“
„Und was ist Verlust durch das Altern? Meister Raṭṭhapāla, da ist jemand alt, gealtert, gebeugt unter der Last der Jahre, in fortgeschrittenem Alter, im letzten Lebensabschnitt. Er erwägt so: ,Ich bin alt, gealtert, gebeugt unter der Last der Jahre, in fortgeschrittenem Alter, im letzten Lebensabschnitt. Es ist nicht mehr leicht für mich, neuen Reichtum zu erwerben oder bereits erworbenen Reichtum zu vermehren. Angenommen, ich rasiere mir Kopfhaar und Bart ab, ziehe die gelbe Robe an und ziehe vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.‘ Weil er jenen Verlust durch das Altern durchgemacht hat, rasiert er sich Kopfhaar und Bart ab, zieht die gelbe Robe an und zieht vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit. Dies wird Verlust durch das Altern genannt. Aber Meister Raṭṭhapāla ist jetzt noch jung, ein schwarzhaariger junger Mann, mit Jugendlichkeit gesegnet, in der Blüte seines Lebens. Meister Raṭṭhapāla hat keinerlei Verlust durch das Altern durchgemacht. Was weiß er oder hat er gesehen oder gehört, daß er vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist?“
„Und was ist Verlust durch Krankheit? Meister Raṭṭhapāla, da ist jemand im Elend, leidend und schwer krank. Er erwägt so: ,Ich bin im Elend, leidend und schwer krank. Es ist nicht mehr leicht für mich, neuen Reichtum zu erwerben oder bereits erworbenen Reichtum zu vermehren. Angenommen, ich rasiere mir Kopfhaar und Bart ab, ziehe die gelbe Robe an und ziehe vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.‘ Weil er jenen Verlust durch Krankheit durchgemacht hat, rasiert er sich Kopfhaar und Bart ab, zieht die gelbe Robe an und zieht vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit. Dies wird Verlust durch Krankheit genannt. Aber Meister Raṭṭhapāla ist jetzt frei von Krankheit und Elend; er hat eine gute Verdauung, die weder zu kühl, noch zu warm ist, sondern in der Mitte. Meister Raṭṭhapāla hat keinerlei Verlust durch Krankheit durchgemacht. Was weiß er oder hat er gesehen oder gehört, daß er vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist?“
„Und was ist Verlust von Reichtum? Meister Raṭṭhapāla, da ist jemand reich, von großem Reichtum, von großem Besitz. Nach und nach schwindet sein Reichtum dahin. Er erwägt so: ,Früher war ich reich, von großem Reichtum, von großem Besitz. Nach und nach ist mein Reichtum dahingeschwunden. Es ist nicht mehr leicht für mich, neuen Reichtum zu erwerben oder bereits erworbenen Reichtum zu vermehren. Angenommen, ich rasiere mir Kopfhaar und Bart ab, ziehe die gelbe Robe an und ziehe vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.‘ Weil er jenen Verlust von Reichtum durchgemacht hat, rasiert er sich Kopfhaar und Bart ab, zieht die gelbe Robe an und zieht vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit. Dies wird Verlust von Reichtum genannt. Aber Meister Raṭṭhapāla ist der Sohn der führenden Familie in eben diesem Thullakoṭṭhita. Meister Raṭṭhapāla hat keinerlei Verlust von Reichtum durchgemacht. Was weiß er oder hat er gesehen oder gehört, daß er vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist?“
„Und was ist Verlust von Angehörigen? Meister Raṭṭhapāla, da hat jemand viele Freunde und Gefährten, Verwandte und Angehörige. Nach und nach schwinden jene Angehörigen dahin. Er erwägt so: ,Früher hatte ich viele Freunde und Gefährten, Verwandte und Angehörige. Nach und nach sind meine Angehörigen dahingeschwunden. Es ist nicht mehr leicht für mich, neuen Reichtum zu erwerben oder bereits erworbenen Reichtum zu vermehren. Angenommen, ich rasiere mir Kopfhaar und Bart ab, ziehe die gelbe Robe an und ziehe vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.‘ Weil er jenen Verlust von Angehörigen durchgemacht hat, rasiert er sich Kopfhaar und Bart ab, zieht die gelbe Robe an und zieht vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit. Dies wird Verlust von Angehörigen genannt. Aber Meister Raṭṭhapāla hat viele Freunde und Gefährten, Verwandte und Angehörige in eben diesem Thullakoṭṭhita. Meister Raṭṭhapāla hat keinerlei Verlust von Angehörigen durchgemacht. Was weiß er oder hat er gesehen oder gehört, daß er vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist?“
„Meister Raṭṭhapāla, dies sind die vier Arten des Verlusts. Einige Leute rasieren sich, Kopfhaar und Bart ab, weil sie diese vier Arten von Verlust durchgemacht haben, sie ziehen die gelbe Robe an und ziehen vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit. Meister Raṭṭhapāla hat keine von diesen durchgemacht. Was weiß er oder hat er gesehen oder gehört, daß er vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist?“
„Großer König, es gibt vier Zusammenfassungen des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, gelehrt worden sind. Als ich sie wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit. Was sind die vier?“
(1) „,(Das Leben in) jeglicher Welt ist instabil, es wird hinweggefegt‘: Dies ist die erste Zusammenfassung des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, gelehrt worden ist. Als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
(2) „,(Das Leben in) jeglicher Welt ist ohne Schutz und ohne Beschützer‘: Dies ist die zweite Zusammenfassung des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, gelehrt worden ist. Als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
(3) „,(Das Leben in) jeglicher Welt hat nichts von wirklich eigenem Besitz; man muß alles zurücklassen und weitergehen‘: Dies ist die dritte Zusammenfassung des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, gelehrt worden ist. Als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
(4) „,(Das Leben in) jeglicher Welt ist unvollständig, unersättlich, von Begehren versklavt‘: Dies ist die vierte Zusammenfassung des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, gelehrt worden ist. Als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
„Großer König, dies sind die vier Zusammenfassungen des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, gelehrt worden sind. Als ich sie wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
„Meister Raṭṭhapāla sagte: ,(Das Leben in) jeglicher Welt ist instabil, es wird hinweggefegt.‘ Wie sollte man die Bedeutung dieser Aussage verstehen?“
„Was meinst du, großer König? Als du zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre alt warst, warst du da ein Könner im Reiten von Elefanten, ein Könner im Reiten von Pferden, ein Könner im Wagenlenken, ein Könner im Bogenschießen, ein Könner im Schwertkampf, mit starken Schenkeln und Armen, kräftig, leistungsfähig in der Schlacht?“
„Als ich zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre alt war, Meister Raṭṭhapāla, war ich ein Könner im Reiten von Elefanten, ein Könner im Reiten von Pferden, ein Könner im Wagenlenken, ein Könner im Bogenschießen, ein Könner im Schwertkampf, mit starken Schenkeln und Armen, kräftig, leistungsfähig in der Schlacht. Manchmal frage ich mich, ob ich damals wohl übernatürliche Kräfte hatte. Ich sehe keinen, der mir an Stärke gleichkam.“
„Was meinst du, großer König? Hast du jetzt noch genauso starke Schenkel und Arme, bist du noch genauso kräftig und leistungsfähig in der Schlacht?“
„Nein, Meister Raṭṭhapāla, jetzt bin ich alt, gealtert, gebeugt unter der Last der Jahre, in fortgeschrittenem Alter, im letzten Lebensabschnitt; ich bin achtzig geworden. Manchmal glaube ich, meinen Fuß hierhin zu setzen und dabei setze ich ihn woanders hin.“
„Großer König, in Anbetracht dessen sagte der Erhabene, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist: ,(Das Leben in) jeglicher Welt ist unbeständig, es wird hinweggefegt‘; und als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
„Es ist wunderbar, Meister Raṭṭhapāla, es ist erstaunlich, wie gut jenes vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, ausgedrückt worden ist: ,(Das Leben in) jeglicher Welt ist unbeständig, es wird hinweggefegt.‘ So ist es in der Tat!“
„Meister Raṭṭhapāla, an diesem Hofe gibt es Elefantentruppen und berittene Krieger und Wagenstreitkräfte und Soldaten zu Fuß, die dienen, um jegliche Bedrohung für uns zu unterwerfen. Nun sagte Meister Raṭṭhapāla: ,(Das Leben in) jeglicher Welt ist ohne Schutz und ohne Beschützer.‘ Wie sollte man die Bedeutung dieser Aussage verstehen?“
„Was meinst du, großer König? Hast du irgendein chronisches Leiden?“
„Ich habe chronische Blähungen, Meister Raṭṭhapāla. Manchmal stehen meine Freunde und Gefährten, meine Verwandten und Angehörigen um mich herum und denken: ,Jetzt liegt König Koravya im Sterben, jetzt liegt König Koravya im Sterben!‘“
„Was meinst du, großer König? Kannst du deinen Freunden und Gefährten, deinen Verwandten und Angehörigen befehlen: ,Kommt, meine guten Freunde und Gefährten, meine Verwandten und Angehörigen. Alle Anwesenden sollen dieses schmerzhafte Gefühl mit mir teilen, so daß ich weniger Schmerz empfinden möge‘? Oder mußt du jenen Schmerz für dich allein empfinden?“
„Ich kann meinen Freunden und Gefährten, meinen Verwandten und Angehörigen dies nicht befehlen. Ich muß jenen Schmerz allein empfinden.“
„Großer König, in Anbetracht dessen sagte der Erhabene, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist: ,(Das Leben in) jeglicher Welt ist ohne Schutz und ohne Beschützer‘; und als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
„Es ist wunderbar, Meister Raṭṭhapāla, es ist erstaunlich, wie gut jenes vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, ausgedrückt worden ist: ,(Das Leben in) jeglicher Welt ist ohne Schutz und ohne Beschützer.‘ So ist es in der Tat!“
„Meister Raṭṭhapāla, an diesem Hofe gibt es Goldmünzen und Goldbarren im Überfluß, die in Tresoren und Schatzkammern verwahrt werden. Nun sagte Meister Raṭṭhapāla: ,(Das Leben in) jeglicher Welt hat nichts von wirklich eigenem Besitz; man muß alles zurücklassen und weitergehen.‘ Wie sollte man die Bedeutung dieser Aussage verstehen?“
„Was meinst du, großer König? Jetzt amüsierst du dich, versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens, aber wirst du in der Lage sein, vom künftigen Leben zu verlangen: ,Ich will mich genauso amüsieren, versorgt und ausgestattet mit den gleichen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens‘? Oder werden andere diesen Besitz übernehmen, während du deinen eigenen Handlungen gemäß weiterwandern mußt?“
„Das kann ich vom künftigen Leben nicht verlangen, Meister Raṭṭhapāla. Im Gegenteil, andere werden diesen Besitz übernehmen, während ich meinen eigenen Handlungen gemäß weiterwandern muß.“
„Großer König, in Anbetracht dessen sagte der Erhabene, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist: ,(Das Leben in) jeglicher Welt hat nichts von wirklich eigenem Besitz; man muß alles zurücklassen und weitergehen‘; und als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
„Es ist wunderbar, Meister Raṭṭhapāla, es ist erstaunlich, wie gut jenes vom Er-habenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, ausgedrückt worden ist: ,(Das Leben in) jeglicher Welt hat nichts von wirklich eigenem Besitz; man muß alles zurücklassen und weitergehen.‘ So ist es in der Tat!“
„Nun sagte Meister Raṭṭhapāla: ,(Das Leben in) jeglicher Welt ist unvollständig, unersättlich, von Begehren versklavt.‘ Wie sollte man die Bedeutung dieser Aussage verstehen?“
„Was meinst du, großer König? Herrschst du über das reiche Land Kuru?“
„Ja, Meister Raṭṭhapāla, so ist es.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Mann käme aus dem Osten zu dir und sagte: ,Nimm bitte zur Kenntnis, großer König, daß ich aus dem Osten zu dir gekommen bin, und dort sah ich ein großes Land, mächtig und reich, volkreich und dicht besiedelt. Dort gibt es zahlreiche Elefantentruppen und zahlreiche berittene Krieger, Wagenstreitkräfte und Soldaten zu Fuß; dort gibt es eine Fülle von Elfenbein, reichlich Goldmünzen und Goldbarren, sowohl bearbeitete als auch unbearbeitete und zahlreiche Frauen zum Ehelichen. Mit deinen gegenwärtigen Streitkräften kannst du es erobern. Erobere es doch, großer König.‘ Was würdest du tun?“
„Wir würden es erobern und darüber herrschen, Meister Raṭṭhapāla.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Mann käme aus dem Westen zu dir und sagte: ,Nimm bitte zur Kenntnis, großer König, daß ich aus dem Westen zu dir gekommen bin, und dort sah ich ein großes Land, mächtig und reich, volkreich und dicht besiedelt. Dort gibt es zahlreiche Elefantentruppen und zahlreiche berittene Krieger, Wagenstreitkräfte und Soldaten zu Fuß; dort gibt es eine Fülle von Elfenbein, reichlich Goldmünzen und Goldbarren, sowohl bearbeitete als auch unbearbeitete und zahlreiche Frauen zum Ehelichen. Mit deinen gegenwärtigen Streitkräften kannst du es erobern. Erobere es doch, großer König.‘ Was würdest du tun?“
„Wir würden es ebenfalls erobern und darüber herrschen, Meister Raṭṭhapāla.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Mann käme aus dem Norden zu dir und sagte: ,Nimm bitte zur Kenntnis, großer König, daß ich aus dem Norden zu dir gekommen bin, und dort sah ich ein großes Land, mächtig und reich, volkreich und dicht besiedelt. Dort gibt es zahlreiche Elefantentruppen und zahlreiche berittene Krieger, Wagenstreitkräfte und Soldaten zu Fuß; dort gibt es eine Fülle von Elfenbein, reichlich Goldmünzen und Goldbarren, sowohl bearbeitete als auch unbearbeitete und zahlreiche Frauen zum Ehelichen. Mit deinen gegenwärtigen Streitkräften kannst du es erobern. Erobere es doch, großer König.‘ Was würdest du tun?“
„Wir würden es ebenfalls erobern und darüber herrschen, Meister Raṭṭhapāla.“
„Was meinst du, großer König? Angenommen, ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Mann käme aus dem Süden, über das Meer zu dir und sagte: ,Nimm bitte zur Kenntnis, großer König, daß ich aus dem Süden, über das Meer zu dir gekommen bin, und dort sah ich ein großes Land, mächtig und reich, volkreich und dicht besiedelt. Dort gibt es zahlreiche Elefantentruppen und zahlreiche berittene Krieger, Wagenstreitkräfte und Soldaten zu Fuß; dort gibt es eine Fülle von Elfenbein, reichlich Goldmünzen und Goldbarren, sowohl bearbeitete als auch unbearbeitete und zahlreiche Frauen zum Ehelichen. Mit deinen gegenwärtigen Streitkräften kannst du es erobern. Erobere es doch, großer König.‘ Was würdest du tun?“
„Wir würden es ebenfalls erobern und darüber herrschen, Meister Raṭṭhapāla.“
„Großer König, in Anbetracht dessen sagte der Erhabene, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist: ,(Das Leben in) jeglicher Welt ist unvollständig, unersättlich, von Begehren versklavt‘; und als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit.“
„Es ist wunderbar, Meister Raṭṭhapāla, es ist erstaunlich, wie gut jenes vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erwacht ist, ausgedrückt worden ist: ,(Das Leben in) jeglicher Welt ist unvollständig, unersättlich, von Begehren versklavt.‘ So ist es in der Tat!“
Das ist es, was der ehrwürdige Raṭṭhapāla sagte. Und nach diesen Worten sagte er noch:
„Ich sehe reiche Männer auf der Welt, die doch
Nichts von dem Reichtum geben, durch Verblendetsein.
Voll Gier sie ihren Reichtum horten, gut versteckt,
Noch mehr Vergnügen für die Sinne wollen sie.Ein König, der die Erde schon erobert hat,
Und übers Land regiert bis zu des Meeres Rand,
Noch nicht zufrieden ist er mit dem Ufer hier
Und hungert nach dem fernen Meeresufer auch.Nicht nur ein König, and're Menschen meistens auch,
Begehren nicht gestillt, begegnen sie dem Tod;
Verlassen diesen Körper, Pläne unerfüllt;
Die Gier bleibt immer unbefriedigt in der Welt.Seine Verwandten klagen, raufen sich das Haar,
Sie schrei'n: ,Oh weh! Weh mir! Der Liebste ist jetzt tot!‘
Den Körper trägt man weg, in Laken gut verhüllt,
Zum Scheiterhaufen hin, und man verbrennt ihn dort.Gekleidet in ein Tuch, läßt er den Reichtum hier,
Man stochert ihn mit Stangen während er dort brennt.
Bei seinem Tod kann kein Verwandter oder Freund
Ihm Zuflucht bieten, Hilfe geben oder Schutz.Und während Erben seinen Reichtum nehmen, muß
Dies Wesen weiterwandern seinem Tun gemäß;
Und wenn er stirbt kann nichts und niemand mit ihm geh'n:
Nicht Kind, noch Weib, noch Reichtum, königliches Gut.Langlebigkeit wird nicht erworben durch Besitz,
Auch hat kein Wohlstand hier das Altern je gebannt;
Kurz ist dies Leben, wie ein jeder Weiser sagt,
Es kennt die Ewigkeit nicht, nur Veränderung.Den Todeshauch fühlt gleichermaßen Arm und Reich,
Der Törichte, er fühlt ihn und der Weise auch;
Schwach ist dabei der Narr, von Torheit heimgesucht,
Wogegen nie ein Weiser zitterte beim Tod.Besser ist Weisheit hier als jeglicher Besitz,
Denn nur durch Weisheit wird das letzte Ziel erreicht.
Verblendetsein läßt Menschen üble Taten tun,
Und ein um's and're Leben wird das Ziel verfehlt.Wie einer schoßwärts geht und geht zur nächsten Welt,
Erneuert er die Folge der Geburten stets,
Ein and'rer ohne Weisheit, der in ihn vertraut,
Geht ebenfalls zum Schoße und zur nächsten Welt.Wie einem Räuber, der auf frischer Tat ertappt,
Für seine üble Tat wird Leiden auferlegt,
Den Menschen nach dem Tode, in der nächsten Welt,
Für all ihr übles Tun wird Leiden auferlegt.Die Sinnesfreuden vielfach, süß, entzückend sind,
Auf mannigfalt'ge Weise stören sie das Herz;
Als ich Gefahren in den Sinnesfesseln sah,
Da wählte ich das Leben in Hauslosigkeit.So wie vom Baume Früchte fallen, fallen auch
Beim Ende dieses Körpers, beide, Jung und Alt.
O König, weil ich dies gesehen, ging ich fort:
Gewiß weit besser ist es da, ein Mönch zu sein.“