Dhammapada | |
Teil 1
Das
Paaren
Kapitel - Yamaka
Vom Geist geführt die Dinge
sind,
Vom Geist beherrscht, vom Geist
gezeugt.
Wenn man verderbten Geistes
spricht,
Verderbten Geistes Werke
wirkt,
Dann folget einem Leiden
nach,
Gleichwie das Rad des Zugtiers Fuß.
Vom Geist geführt die Dinge
sind,
Vom Geist beherrscht, vom Geist
gezeugt.
Wenn man da lautern Geistes
spricht,
Und lautern Geistes Werke
wirkt,
Dann folget einem Freude
nach,
Gleichwie der Schatten, der nie
weicht.
„Geschlagen hat er mich,
beschimpft,
Hat mich besiegt, hat mich
beraubt!“
Wer solchem Denken hin sich
gibt,
In dem kommt nie der Haß zur Ruh’.
„Geschlagen hat er
mich, beschimpft,
Hat mich besiegt, hat
mich beraubt!“
Wer solches Denken nicht
mehr hegt,
In dem kommt bald der Haß zur
Ruh’.
Durch Hass fürwahr kann nimmermehr
Zur
Ruhe bringen man den Haß;
Durch
Nichthaß´kommt der Haß zur Ruh’:
Dies ist
einewiges Gestz.
Die Anderen aber
seh’n nicht ein,
Daß man sich hierin
zügeln muß.
Doch, wer da rechte Einsicht
hat,
In dem kommt aller Streit zur Ruh’.
Wer da auf Schönheit sinnend lebt,
In
seinen Sinnen unbewacht,
Kein rechtes Maß
bei Mahle kennt,
Den Trägen ohne
Willenskraft,
Den wahrlich reißt der Mahr
mit sich
Gleichwie der Sturm den
schwachen Baum.
Wer da den Ekel
schauend weilt,
In seinen Sinnen wohl
bewacht,
Das rechte Maß beim Mahle
kennt,
Voll Zuversicht und
Willenskraft,
Den zwinget nimmermehr der
Mahr,
Wie Sturm den Felsberg nie
bezwingt.
Wer da noch voller Trübungen
Das
gelbgetrübte Kleid anlegt,
Von Wahrheit
und Bezähmung fern,
Verdient nicht das
gelbe Kleid.
Doch wer die
Trübung ausgespien,
Erstarkt ist in der
Sittlichkeit,
Mit Wahrheit, Zügelung
verseh’n,
Verdient für Wahr das gelbe
Kleid.
Wer’s Unechte für’s Echte hält,
Für
unecht ansieht, was ist echt,
Dem
falschen Denken zugetan,
Dem wird das
Echte nie zuteil.
Wer da, was echt,
als echt erkennt,
Als unecht das, was
unecht ist,
Dem rechten Denken
zugetan,
Dem wird das Echte bald zuteil.
Wie in ein schlecht gedecktes Haus
Der
Regen mächtig dringet ein,
Genauso
dringet ein die Gier
In den noch
ungepflegten Geist.
Wie in ein gut
gedecktes Haus
Der Regen nimmer dringet
ein,
Genauso dringet nie die
Gier
In einen wohlgepflegten Geist.
Es klaget hier und klaget drüben
auch,
Es klagt der Übeltäter
beiderorts.
Er klaget und er fühlet sich
bedrückt,
Wenn er die eigne schmutz’ge
Tat erkennt.
Es freut
sich hier und freut sich drüben auch.
Es
freut, wer Gutes tut, sich beiderorts.
Es
freuet sich und fühlt sich
hochbeglückt,
Wenn er die eigne laut’re
Tat bedenkt.
Er leidet hier und leidet drüben
auch,
Der Übeltäter leidet
beiderorts.
„Gar Übles tat ich!“: also
leidet er,
Doch mehr noch, wenn zur
Leidenswelt gelangt.
Es freut
sich hier und freut sich drübern
auch,
Wer Gutes tut, erfreut sich
beiderorts.
„Gar Gutes tat ich!“: also
freut er sich,
Doch mehr noch, wenn zur
sel’gen Welt gelangt.
Wenn noch so viele heil’ge Texte
vorträgt
Der träge Mann und handelt nicht
danach,
Gleicht er dem Hirten, der des
Anderen Kühe zählt
Und hat am Mönchstum
nicht den kleinsten Anteil.
Wenn einer noch so
wenig Texte vorträgt,
Doch lebt im
Einklang mit der reinen Lehre,
Hat Gier,
Haß und Verblendung überwunden,
Voll
rechter Einsicht, wohlerlöst im
Herzen,
Nicht haftend mehr am Diesseits
noch am Jenseits,
Der wahrlich hat am
wahren Mönchstum Anteil.
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Das Kapitel
der Wachheit - Appamada
Wachheit der Pfad zum
Todlosen,
Schlaffheit der Pfad zum Tode
ist.
Die Wachen sterben
nimmermehr,
Die Schlaffen sind den Toden
gleich.
Die solches aber klar
erkannt,
Die Weisen voller
Wachsamkeit,
Erfreu’n sich an der
Wachsamkeit,
Erfreu’n sich an der Edlen
Reich.
Die selbstvertieft sind,
unentwegt,
Allzeit mit starker Macht
begabt,
Solch’ Weise dringen vor zum
Nirwahn,
Zur allerhöchsten Sicherheit.
Wer strebsam ist,
voll Achtsamkeit,
Im handeln rein und
wohlbedacht,
Gezügelt, dem Gesetze
treu,
Solch Wachender im Anseh’n steigt.
Durch Streben und durch
Wachsamkeit,
Zurückhaltung und
Zügelung
Mach’ weise man ein Eiland
sich,
Das keine Flut mehr mit sich reißt.
Es gibt der
Lässigkeit sich hin
Das einsichtslose
Torenvolk,
Der Weise aber seine
Wachheit
Behütet als den höchsten Hort.
Ergebt euch nicht der
Lässigkeit,
Vertrauet nicht der
Sinnenslust.
Wer wachsam ist und
selbstvertieft,
Erlangt ein hohes,
heil’ges Glück.
Wenn Lässigkeit
durch Wachsamkeit
Der Weise überwunden
hat,
Erklommen hat der Weisheit
Turm,
Schaut, weise, auf die Toren
er,
Leidlos, auf diese
Leidenswelt,
Gleichwie vom Bergesgipfel
man
Die Menschen in dem Tal erblickt.
Durch Wachsamkeit hat Maghava
Den
höchsten Götterrang erreicht.
Die
Wachsamkeit lobt jedermann,
Die
Lässigkeit wird stets verdammt.
Wer wachsam unter
Lässigen
Und unter Schläfrigen ist
wach,
Solch Weiser siegreich eilt
voraus
Wie flinkes Roß dem schlappen
Gaul.
Der Mönch der sich der Wachheit
freut,
In Lässigkeit Gefahr
erblickt,
Tilgt jede Fessel, grob wie
fein,
Wie’s Feuer alles niederbrennt.
Der Mönch,
der sich der Wachheit freut,
In
Lässigkeit Gefahr erblickt,
Ist keinem
Rückfall ausgesetzt,
Ist in des Nirwahns
nächster Näh’.
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Das Kapitel
des Denkens und des Geistes
- Citta
Den Geist, den
ruhlos-rastlosen,
Zu hüten und zu hemmen
schwer,
Den schlichtet schnell der weise
Mann,
Gleichwie der Bogner seinen Pfeil.
Wie ein ans Land geworf’ner
Fisch,
Entrissen seinem
Wasserheim,
So zappelt unstet dieser
Geist
Um zu entgehen Mahrs Bereich.
Gut ist’s, zu zähmen diesen Geist,
Den
flücht’gen, schwer zu zügelnden,
Der
hindrängt, wo es ihm beliebt;
Behütet
führt der Geist zum Glück.
Es hüt’ der Weise
diesen Geist,
Der schwer erkennbar und
subtil,
Der hindrängt, wo es ihm
beliebt;
Behütet führt der Geist zum
Glück.
Der ferne schweift, alleine
zieht,
Unkörperlich im Herzen
haust:
Wer diesen Geist bezwingen
kann,
Der wird von Mahrens Fessel frei.
Wer ungefestigt ist
im Geist.
Die gute Lehre nicht
erkennt,
Ein schwankendes Vertrauen
hat,
In dem wächst nie das Wissen an.
Wer unverdorben ist im Geist,
Nicht
mehr im Geiste wird bedrückt
Und Gut und
Böse fahren ließ,
Solche Wacher kennt
Gefahr nicht mehr.
Den leib wie einen
irdnen Krug betrachtend
Und festigend den
Geist wie eine Festungsstadt,
Besieg’ den
Mahr mit deiner Wissenswaffe,
Hüt’ das
Erkämpfte, und sei frei von Haften!
Ach, gar bald wird dieser
Körper
Hingestreckt am Boden
liegen,
Weggeworfen, ohn’
Bewusstsein,
Wie ein unbrauchbarer
Holzklotz.
Was Feind dem Feind
auch antun mag,
Ein Hasser einem
anderen:
Der Geist, der schlecht
gerichtet ist,
Fügt noch viel Übleres ihm
zu.
Was immer Eltern einem tun
Und
andere Verwandte auch:
Der Geist, der gut
gerichtet ist,
Fügt einem noch viel
Bess’res zu.
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Das Kapitel
über die Toren - Bala
Lang ist dem Wachenden die
Nacht,
Die Meile lang dem müden
Mann,
Weltwand’rung lang dem
Torenvolk,
Das nicht die rechte Lehre
kennt.
Wenn du auf deinem Pfade
nicht
Den triffst, der besser oder
gleich,
Dann wand’re wacker ganz
allein;
Gemeinsames gibt’s nicht mit
Tor’n.
„Ich habe Kinder, habe Geld“:
So
denkend quälet sich der Tor.
Man hat
nicht mal ein eignes selbst,
Woher gar
Kinder oder Geld?
Der Tor, der sich
für töricht hält,
Insofern schon ein
Weiser ist.
Doch wer als Tor sich weise
dünkt,
Der wahrlich gilt mit Recht als
Tor.
Wenn auch der Tor sein Leben lang
Mit
einem Weisen Umgang pflegt,
Erkennt er
doch nicht das Gesetz,
Wie Löffel nicht
den Suppengeschmack.
Wenn auch der Kluge
nur ganz kurz
Mit einem Weisen Umgang
pflegt,
Erkennt er das Gesetz doch
bald,
Wie Suppengeschmack die Zunge
schmeckt.
Es lebt der einsichtslose
Tor
Gleichsam mit Feindschaft in sich
selbst,
Indem er böse Tat
verübt,
Die ihm gar bitt’re Früchte
bringt.
Nicht wohlgetan ist
solche Tat,
Nach deren Tun sich einer
grämt
Und tränenvollen
Angesichts
Weinend die Furcht an sich
erfährt.
Doch jene Tat ist wohlgetan,
Nach
deren Tun man sich nicht grämt
Und man,
zufrieden, frohgemut,
Die Wirkung an sich
erfährt.
Wie Honig
es dem Toren dünkt,
Solang’ das Böse noch
nicht reift;
Sobald jedoch das Böse
reift,
Der Tor in tiefes Leid gerät.
Mag alle Monat auch der
Tor
Sein mahl verzehr’n mit
Grashalmspitze,
So ist er doch kein
Sechzehntel
Von dem Wert, der’s Gesetz
erwägt.
Die
ausgeführte Böse Tat
Wie frische Milch
nicht gleich gerinnt.
Versengend folgt
dem Toren sie
Wie Feuer, das die Asche
deckt.
Zu seinem eignen Schaden
bloß
Das Wissen sich im Toren
zeigt;
Das Höchste richtet’s ihm
zugrund,
Zertrümmert ihm sein lichtes
Los.
Unverdiente Achtung
sucht er,
Vorrang unter
Ordensbrüdern,
Oberleitung in den
Klöstern,
Schenkung in fremden Häusern.
„Meine Tat bloß sollten
kennen
Hausleute wie Mönche,
beide:
Mir bloß sollte sie
gehorchen,
Überall, in allen
Dingen“:
Solch Denken hegt der Tor in
sich,
Und Wunsch und Dünkel wachsen an.
Der eine
Pfad führt zu Gewinn,
Ein and’rer zu des
Nirwahns Ziel.
Der Mönch, der dieses so
erkannt,
Der Jünger der
Erleuchteten,
Sollt’ sich an Ehren nicht
erfreu’n,
Der Einsamkeit geb’ er sich
hin.
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Das Kapitel
des Weisen - Pandita
Triffst einen du, der dir die
Fehler aufweist,
Als ob verborgnen Schatz
er dir enthüllte,
Der weise ist und
mahnend dich zurechtweist,
Mit solchem
Weisen mögst du Umgang pflegen;
Den
einem, der mit solchem Menschen
umgeht,
Gereichet es zum Guten, nicht zum
Schlechten.
Ermahne, unterweise
du,
Von bösen Dingen halt’
zurück;
So bist bei Guten du
beliebt,
Bei Bösen aber unbeliebt.
Geh’ nicht mit bösen Freunden um,
Mit
Menschen, die gar niedrig sind;
Mit edlen
Menschen pfleg’ Verkehr,
Mit Menschen,
die die höchsten sind.
Wer das Gesetz
gekostet hat,
Lebt glücklich und geklärt
im Geist.
Stets frut den Weisen das
Gesetz,
Das von den Edlen ward gehüllt.
Die Wasserleiter leiten Wasser,
Die
Bogner schlichten ihren Pfeil,
Die
Zimmerleute schlichten Holz,
Die Weisen
bändigen ihr Selbst.
Gleichwie
ein Fels aus einem Stück
Vom Winde nicht
erschüttert wird,
So bringen weder Lob
noch Tadel
Den Weisen je aus seiner Ruh’.
Gerade wie ein tiefer See
Kristallklar
ist und ungetrübt,
So werden auch die
Weisen klar,
Wenn sie vernehmen das
Gesetz.
Die Edlen überall
Entsagung üben,
Nicht schmusen
wunschbegierig die Vollkommenen;
Die
Weisen, ob sie Glück trifft oder
Unglück,
Nicht hoch- noch tiefgemut sich
jemals zeigen.
Nicht für sich selber und auch nicht für
andre
Begehre man nach Kind, Reichtum und
Herrschaft;
Nicht unrechtlich wünsch’
eigenen Erfolg man,
Sei sittenrein,
rechtschaffen und voll Einsicht.
Nur wenige der
Menschen sind
Zum andern Ufer
hingelangt
Doch alles dieses andre
Volk
Läuft bloß am Ufer auf und ab.
Doch wer da nach der Lehre
lebt,
Die recht verkündet worden
ist,
Gelangt zum andern Ufer
hin.
Ja, schwer kreuzt sich das
Todesreich.
Das Finstre geb’
der Weise auf,
Das Lichte bring’ zum
wachsen er.
Vom Haus ins Hauslose
gelangt
Er sich an Loslösung erfreu’.
Woran sich zu erfreuen schwer.
Die
Wünsche lassend, ohne Hang,
Mög’ läutern
er sein eigen Selbst
Von allen Trübungen
des Geistes
Wer recht den
Geist entfaltet hat
In den
Erläuchtungsgliedern sieben
Und alles
Haften fahren ließ,
Froh ist, von allen
Hang befreit,
der Triebversiegte,
Stahlende,
der ist erloschen in der Welt.
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Das Kapitel
der Heiligen - Arahata
Wer da ein Pfadvollender
ist,
Von Sorge frei, allseits
erlöst,
Der aller Banden ledig
ist,
Für den besteht kein Fiebern mehr.
Die Achtsamen zieh’n ihres
Wegs,
Nicht Haus noch Haften macht sie
froh.
Gleichwie der Schwan den Sumpf
verläßt,
So lassen Haus und Haften sie.
Für die’s kein Anhäufen mehr gibt,
Die
alle Nahrung klar durchschaut,
In der
Erlösung sich ergeh’n,
Der Leehrheit,
Merkmallosigkeit:
Ihr Weg schwerlich zu
finden ist
Wie der der Vögel in der Luft.
In wem
die Triebe sind versiegt,
Wer nicht auf
Nahrung mehr sich stützt,
In der Erlösung
sich ergeht,
Der Leerheit,
Merkmallosigkeit:
Schwer dessen Spur zu
finden ist
Wie die der Vögel in der Luft.
In wem da alle Sinne sind
gestillet,
Wie die vom Lenker
wohlgezähmten Rosse,
Und der von Dünkel
und den Trieben frei ist,
Solch
Unentwegten Götter selbst beneiden.
Der Erde gleich,
wer nie sich widersetzt,
Der Indrasäule
gleich fest in der Pflicht,
Wie tiefer
Seen von allem Schlamm befreit:
Für einen
solchen gibt’s kein Wandern mehr.
Gar friedvoll ist des Menschen
Geist,
Gar friedvoll seine Red’ und
Tat,
Der recht erlöst im Wissen
ist,
Und der gestillt ist, unentwegt.
Sei es ein Dorf,
sei es ein Wald,
Sei’s Anhöhe, sei’s
Niederung,
Wo immer Heilige
verweilen,
Entzückend ist ein solcher
Ort.
Wer ohne Glauben ist, das Unerschaff’ne
kennt,
Der Mann, der die Verbindung hat
durchbrochen,
Zerstört den Fortschritt,
das Verlangen ausgespieen,
Der wahrlich
ist der Beste unter Menschen.
Entzückend wahrlich
sind die Wälder,
Wo sich die Menge nicht
ergötzt;
Nur Gierentgang’ne freu’n sich
dort,
Nicht, wer die Sinnesfreuden sucht.
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Das Blumen
Kapitel - Puppha
Wer wird wohl diese Erde
überwinden,
Die Yamawelt und diese samt
der Göttern?
Wer wird ein wohlgewies’nes
Wahrheitswort,
Wie Kenner eine Blume
bricht, erfassen?
Der Schulungstücht’ge wird die
Erde überwinden,
Die Yamawelt und diese
samt den Göttern,
Der Schulungstücht’ge
wird ein wohlgewies’nes
Warheitswort
Erfassen wie der Kund’ge
eine Blume bricht.
Hast du als Schaumgebilde diesen Leib
erkannt,
Erkannt als eine Spiegelung der
Luft,
Magst du des Mahrens Blütenpfeile
tilgen
Und dieses Todesfürsten Blick
entgeh’n.
Den gleichsam
Blumen pflückenden
Im Herzen angehagn’nen
Mann,
Den reißet mit sich fort der
Tod,
Gleichwie die Flut ein schlafend
Dorf.
Den gleichsam Blumen pflückenden
Im
Herzen angehang’nen Mann,
In Sinnendingen
ungestillt,
Den bringt der Tod in seine
Macht.
Wie, ohne zu
verletzen da
Die Blüte, Farbe sowie
Duft,
Den Saft die Biene mit sich
nimmt,
So zieht der Weise durch das Dorf.
Sieh nicht des anderen
Verstöße,
Nicht, was er tat und
unterließ;
Sieh, was Du selber hast
getan
Und was Du unterlassen hast.
Wie eine Blüte
leuchtend schön,
Voll Farbenpracht, doch
ohne Duft,
So ist ein wohlgesproch’nes
Wort
Fruchtlos für den, der’s nicht
befolgt.
Gleich einer Blüte leuchtend
schön,
Voll Farbenpracht und voller
Duft,
So bringt ein wohlgesproch’nes
Wort
Dem hohe Frucht, der es befolgt.
Gleichwie aus einem
Blumenberg
Man vielerlei Gewinde
flicht,
Wirk’ viel Verdienst der
Sterbliche,
Der in der Welt geboren ist.
Nicht geht der Blütenduft dem Wind
entgegen.
Nicht Sandelduft, nicht Tagara,
nicht Jasmin;
Der Duft der Guten geht dem
Wind entgegen,
Nach jeder Richtung
dringet hin der Gute.
Ob Sandel-, on
Tagara-Duft,
Ob Lotus oder ob
Jasmin:
All diese Düfte
übertrifft
Der edle Duft der
Sittlichkeit.
Nur ganz begrenzt ist dieser Duft
Von
Sandel- und Tagaraholz,
Der Sittenreinen
Duft jedoch
Als höchster weht in
Götterwelt.
Die sittlich ganz
vollkommen sind,
Allzeit in Wachsamkeit
verharr’n,
In rechtem Wissen ganz
erlöst,
Der’n Fährte findet Mara nicht.
Wie auf einem
Kehrichthaufen,
Hingeworfen auf die
Straße,
Ein Lotus Mag
entstehen,
Lauter duftend, herzerfreuend:
So auch
unter Kehrichtwesen
Überstrahlt mit
seinem Wissen
Des erhab’nen Buddha
Jünger
All die Weltlinge, sie blinden.
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